DDG wertet Gerichtsurteil zu Diabetes-Beratung als wichtiges Zeichen für hochwertige Versorgung

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DDG wertet Gerichtsurteil zu Diabetes-Beratung als wichtiges Zeichen für eine hochwertige Versorgung
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DDG wertet Gerichtsurteil zu Diabetes-Beratung als wichtiges Zeichen für hochwertige Versorgung

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat einen Prozess um die Weiterbildung zur Diabetes-Beratung gewonnen. Das Gericht entschied, dass die beworbene Ausbildung eines Fitnessanbieters irreführend und nicht wie behauptet staatlich, branchenweit und international anerkannt ist. Die DDG und der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) sehen dies als Schutz vor Qualitätsverlust in der Diabetes-Versorgung durch eine Verwässerung der qualifizierten Weiterbildung.

Diabetes ist eine komplexe Stoffwechselerkrankung, die von den Betroffenen viel abverlangt. Um Komplikationen und Folge-Erkrankungen zu verhindern, müssen sie besonderes Augenmerk auf ihren Lebensstil und eine dauerhaft gute Stoffwechseleinstellung legen. „Die Diabetesberatung ist dabei ein sehr wichtiger und unverzichtbarer Baustein in der Versorgung von Menschen mit Diabetes“, so Professor Dr. Dirk Müller-Wieland, Vorsitzender des Ausschusses „Qualitätssicherung, Schulung & Weiterbildung“ (QSW) der DDG. „Mit ihr steht und fällt der Therapieerfolg. Es ist daher essenziell, die Weiterbildung zur*zum Diabetesberaterin und -berater oder Diabetesassistentin und -assistenten hohen Qualitätsstandards zu unterwerfen, damit diese Patientinnen und Patienten aktuelle und wissenschaftlich valide Informationen an die Hand geben können.“

Gerichtsurteil zu Diabetes-Beratung sei ein wichtiges Zeichen für die qualifizierte Versorgung von Menschen mit Diabetes

Umso bedeutender sei das aktuelle Gerichtsurteil hinsichtlich der Verwendung des Qualifizierungsbegriffs „Diabetes-Beratung“: „Wir sehen zunehmend Anbieter auf dem Markt, die im Bereich Diabetes ihre Dienste anbieten. Besonders kritisch wird es, wenn Weiterbildungen angeboten werden, die vermeintlich staatlich anerkannt sowie branchenweit und international akzeptiert sind und damit eine Qualität suggerieren, die aus unserer Sicht nicht gegeben ist“, betont Müller-Wieland. Das Urteil habe daher eine klare Signalwirkung an Anbieter und schütze auch Betroffene.

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„Es ist schlicht unmöglich, innerhalb von wenigen Monaten und einer wöchentlichen Lernzeit von ein paar Stunden eine ausreichende Expertise in der Diabetesberatung aufzubauen. Dem steht eine Weiterbildungszeit mit insgesamt rund 1800 Stunden als Theorie-, Praxis- und Selbstlernzeit in der Weiterbildungsordnung zur Diabetesberatung DDG gegenüber“, führt Müller-Wieland aus. Dieser Weiterbildungsumfang sei auch zwingend notwendig, um die Teilnehmenden ausreichend in psychologischer Betreuung, Ernährungsberatung, in der Handhabung der modernsten technischen Geräte bis hin zum individualisierten Diabetesmanagement zu qualifizieren.

Hochwertige DDG-Weiterbildung für die Diabetes-Beratung in Deutschland seit über 40 Jahren

Seit 40 Jahren bietet die DDG die Weiterbildung für die Diabetes-Beratung und Diabetes-Assistenz an und hat damit einen großen Erfahrungsschatz aufgebaut. Die Weiterbildung unterliegt strengen Qualitätsanforderungen und wird regelmäßig an neueste Erkenntnisse aus Forschung und Praxis angepasst. Die Referierenden weisen eine diabetologische Expertise und entsprechendes Fachwissen aus. Aktuell hat die DDG ihre Weiterbildungen für Diabetesassistent/in und Diabetesberater/in DDG neu aufgesetzt und beide Weiterbildungen unter dem neuen Begriff „Diabetesedukation DDG“ zusammengeführt. Die Kompetenzbereiche der Diabetes-Assistenz, die bislang auf Typ-2-Diabetes ausgerichtet waren, werden nunmehr um Kenntnisse zum Typ-1-Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes erweitert, um der Versorgungswirklichkeit besser gerecht zu werden.

„Eine wichtige Voraussetzung für diese zertifizierte Weiterbildung ist ein reglementierter Gesundheitsfachberuf und der Nachweis einer Tätigkeit in einem diabetologischen Team“, erklärt Kathrin Boehm, stellvertretende Vorsitzende des VDBD und Diabetesberaterin. Damit müsse schon im Vorfeld eine für den Diabetes relevante Expertise mitgebracht werden. Darüber hinaus sei die Weiterbildung „Diabetesedukation DDG“ in der Diabetologie voll anerkannt und erfüllt die Voraussetzungen für die Abrechnungsfähigkeit der diabetologischen Leistungen gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigungen durch die Struktur- und Versorgungsverträge. „Mit dem VDBD steht dieser Berufsgruppe auch ein eigener Berufsverband zur Verfügung, der sie berufspolitisch vertritt, sowie zertifizierte Fortbildungen anbietet“, ergänzt Boehm.



von Redaktion Diabetes-Anker

mit Materialien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)

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  • gingergirl postete ein Update vor 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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  • hexle postete ein Update vor 4 Tagen, 4 Stunden

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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