Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung: DANK fordert Werbeschranken ohne Kompromisse

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Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung: DANK fordert Werbeschranken ohne Kompromisse
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Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung: DANK fordert Werbeschranken ohne Kompromisse

Gerade vor Weihnachten steigt die Werbung für Süßwaren, der Kinder nur schwer entkommen können. Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) fordert vehement, die geplanten Regelungen zum Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung gesetzlich zu verankern. Aktuell wird dies im Kanzleramt geprüft, jedoch könnten mögliche Kompromisse die Werbeschranken und damit den Kinderschutz gefährden.

Salzige Snacks, Zuckerbomben, fettiges Fastfood und überzuckerte Getränke – für Kinder sind es leider alltägliche Verführungen, die Werbung zusätzlich anheizt. Mediennutzende Kinder unter 14 Jahren sehen pro Tag im Schnitt 15 Werbespots für ungesunde Lebensmittel. Und gerade die Advents- und Weihnachtszeit ist die Zeit der Zuckerüberflutung. Im Fernsehen und auf Plakaten werden vermehrt Süßigkeiten in bunten und glitzernden Verpackungen beworben, und Kinder erliegen solchen Eindrücken umso mehr.

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➤ Cem Özdemir zum Kinderschutz bei Lebensmittelwerbung: „Das Ziel ist nicht verhandelbar!“

„Diese intensive Zeit der Werbe-Exposition nehmen wir zum Anlass, die Ampelkoalition aufzufordern, die geplanten Regelungen zum Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung endlich auch gesamtpolitisch zu einem erfolgreichen Ende zu bringen“, so Barbara Bitzer, Sprecherin des Wissenschaftsbündnisses DANK und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). DANK begrüßt, dass der Gesetzesentwurf des Bundesernährungsministers Cem Özdemir derzeit im Kanzleramt geprüft wird. „Zugunsten einer schnellen Lösung dürfen nicht zu viele Zugeständnisse gemacht werden. Sonst verliert der Gesetzentwurf sein Ziel, den Kinderschutz endlich zu stärken und wird aufgrund einer unzureichenden gesetzlichen Regelung schließlich wenig erfolgreich sein“, gibt Bitzer zu bedenken.

Kippen die Werbeschranken? DANK sieht mehr Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung in Gefahr

Grund für diese Befürchtungen liefert auch die zögerliche Haltung innerhalb der SPD an diesem Projekt. „Das verwundert uns sehr, denn im Rahmen der Arbeit an der Nationalen Diabetes-Strategie im Jahr 2019 war die SPD eine der starken Stimmen für mehr Verhältnisprävention, die auch Werberegulierungen für Ungesundes als Teil einer umfassenden Ernährungspolitik bewertet hat“, so Bitzer. Im Sommer 2023 hat das Bundesernährungsministerium Anpassungen an den Eckpunkten des Gesetzesvorhabens vorgenommen und konkrete Ziele vorgestellt. Jetzt herrscht wieder mehr Zurückhaltung innerhalb der Regierungskoalition. „Wir beobachten mit Sorge, dass das Projekt noch immer in der Ressortabstimmung festhängt und sich nichts bewegt. Zu Beginn des neuen Jahres brauchen wir einen ambitionierten Entwurf, der die Eckpunkte des Bundesernährungsministers aufgreift. Sonst verfehlen wir die im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele für den Kinderschutz“, mahnt die DANK Sprecherin.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Werbung Kinder dazu animiert, mehr Kalorien als notwendig zu sich zu nehmen, und Ernährungspräferenzen prägt. Sie trägt nachweislich zur Fehlernährung von Kindern und Jugendlichen bei und ist damit ein Risikofaktor für die Entstehung von Übergewicht und Adipositas. Selbst das gute Vorbild ernährungsbewusster Eltern werde durch die Werbeeinflüsse in Fernsehen, Radio und sozialen Medien ausgehebelt. DANK fordert daher die Ampel-Koalition auf, endlich Nägel mit Köpfen zu machen und umfassenden Kinderschutz in der Lebensmittewerbung gesetzlich zu verankern!



von Redaktion Diabetes-Anker

mit Materialien der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK)

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  • smc postete ein Update vor 18 Stunden, 35 Minuten

    Hallo zusammen, da ich Metformin nach vielen Jahren nicht mehr nehmen darf und Ozempic meine Bauchspeicheldrüsenwerte zu stark erhöht da, soll ich nun Forxiga bekommen. Habt ihr Erfahrung damit, besonders mit den Nebenwirkungen? Bin sehr verunsichert…

  • carogo postete ein Update vor 3 Tagen, 14 Stunden

    Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?

    • Das wüsste ich auch gerne.

    • Liebe Carogo,
      anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
      VLG
      Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion

    • @gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?

  • cesta postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

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