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Im ersten Teil ging es um HbA1c-Zielwerte und Pumpentherapie.
Diabetes und Autofahren kann unter Umständen ein heikles Thema sein: Wer eine Hypoglykämiewahrnehmungsstörung hat, darf von der Bundesanstalt für Straßenwesen aus nicht Auto fahren. Wer eine stramme Blutzuckereinstellung führt, muss sich klar machen, dass „Blutzuckerwerte unter 50 mg/dl (2,8 mmol/l) als hohes Verkehrsrisiko zu sehen sind“, erklärte Professor Dr. Stephan Jacob im Interview auf dem Odeonsplatz in München am Rande der Aktion „Gesünder unter 7“.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen sagt: „Die Gefährdung der Verkehrssicherheit geht beim Diabetes mellitus in erster Linie vom Auftreten einer Hypoglykämie mit Kontrollverlust, Verhaltensstörungen oder Bewusstseinsbeeinträchtigungen aus“, und weiter: „Die Kompetenz im Umgang mit der Erkrankung sowie das Verantwortungsbewusstsein der Patienten sind wesentliche Grundlagen für die Fahreignung.“ Arzt und Patient sind wohl gefordert, um eine realistische Einschätzung zu geben, ob der Blutzucker stabil eingestellt ist. Wie das in der Realität aussieht, könnt ihr selbst am besten beurteilen. Verantwortungsbewusstsein und Hypo-Helfer (Traubenzucker, Saft) sollten in jedem Fall im Auto mitfahren. Zum Thema Diabetes und Autofahren hat Sandra vor kurzem einen schönen Bericht geschrieben.
Was passiert im Körper beim Sport und welche Tipps gibt es für die Einstellung beim Sport? Gibt es eine Faustregel, die sich jeder Sportneuling mit Diabetes merken kann? So viel sei vorweg verraten: Nein, gibt es nicht – aber dafür eine schöne Erklärung und einen hilfreichen Lösungsansatz.
Wem das zu schnell ging, hier nochmal ein Bild zur Veranschaulichung.
Eine Entwicklung stellt Jacob in der letzten Zeit fest: „Wir haben immer mehr Typ-1-Diabetiker, die durch Übergewicht und Inaktivität einen Doppeldiabetes haben. D.h. die haben noch eine Insulinresistenz dazu. Und die wiederum sprechen natürlich besonders gut auf Bewegung an.“ Also: Wenn man Typ-1-Diabetes hat, ist man nicht automatisch vor Typ-2-Diabetes geschützt. Niemand sollte sich also von starken Blutzuckerschwankungen vor, bei und nach dem Sport von Bewegung abhalten lassen. Auch wenn die Schwankungen, verständlicherweise, wahnsinnig doof, nervig und demotivierend sind.
So viel zur Biologie des Menschen. Kommen wir nun zu einem Thema, welches für mich als technikaffinen Menschen und für viele interessierte Diabetiker sehr spannend ist: Was erwartet uns an technischen Weiterentwicklungen in der Diabetestherapie als Nächstes?
„Es gibt größere Euphorie für das automatische Pankreas, also dass man Pumpe und CGM miteinander verbinden kann“, erzählte Jacob. Eine Vorstellung auf dem EASD-Kongress (Kongress der europäischen Diabetes-Gesellschaft) lässt hoffen, dass man dort weiterkommt, so Jacob weiter.
„Mit der kontinuierlichen Glukosemessung haben wir schon ein tolles System zur Verfügung“, aber Ärzte und Patienten müssen nun lernen, damit richtig umzugehen, sagte Jacob.
Es gäbe wohl Ansätze dafür, dass Wearables eine Rolle spielen könnten, die ihre Informationen über Bewegung und Belastung an ein System senden, durch das dann die Insulindosis mittels Algorithmus berechnet werden kann. „Um so dann die Blutzuckerkontrolle ziemlich automatisch laufen zu lassen“, aber diese Dinge sind noch in weiter Ferne. Jacob ist etwas skeptisch, ich aber bin hoffnungsvoll und optimistisch.
Wie seht ihr das? Wann können wir uns auf diese neue Technik freuen?
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