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Zu viel Stress ist ungesund – das ist allgemein bekannt. Wie sehr dieser das Schlaganfallrisiko mitunter erhöht, belegen nun aktuelle Studienergebnisse. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) rät daher dringend zur Stressprävention und ruft weiter dazu auf, bei Schlaganfallsymptomen unverzüglich medizinische Hilfe zu suchen, um Langzeitschäden zu verhindern.
In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Hirninfarkt (Schlaganfall). Risikofaktoren dafür sind beispielsweise Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder Rauchen. In einer aktuellen Untersuchung belegen irische Forschende nun, dass auch Stress einen Schlaganfall begünstigen kann: Das Risiko war aufgrund eines beliebigen belastenden Lebensereignisses um 17 Prozent erhöht. Das Auftreten von zwei oder mehr belastenden Lebensereignissen kann das Schlaganfallrisiko sogar um bis zu 31 Prozent steigern. Dabei wiesen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedliche Stressfaktoren nach, die mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle verbunden waren: Sowohl erhöhter Stress am Arbeitsplatz als auch im Privatleben oder belastende Lebensereignisse in jüngster Zeit, wie beispielsweise eine Trennung oder Scheidung, größere innerfamiliäre Konflikte oder Krankheiten und Todesfälle innerhalb der Familie.
„In der Untersuchung wurden die Risikofaktoren des Herzkreislaufsystems sozusagen herausgerechnet und nur der Zusammenhang zwischen einem Schlaganfall und Stress untersucht“, kommentiert Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), diese Ergebnisse. „Das Gefühl von Stress entsteht zum Beispiel bei Überforderung oder dem Eindruck von Kontrollverlust am Arbeitsplatz oder im Privatleben“, erläutert der Direktor der Universitätsklinik für Neurologie am Universitätsklinikum OWL in Bielefeld die vorliegenden Daten aus verschiedenen Studien.
Bei einem Schlaganfall wird durch einen Riss oder eine Blockade eines Blutgefäßes im Gehirn die Blutversorgung eines Gehirnareals unterbrochen. Je nachdem, welches Gebiet des Gehirns betroffen ist, werden dadurch unterschiedliche körperliche Funktionen gestört. Die Folgen sind gravierend – dazu gehören beispielsweise Lähmungserscheinungen, Sprachverlust und Sehstörungen. Im schlimmsten Fall stirbt der bzw. die Betroffene. Eine korrekte, rasche Diagnose kann also lebensrettend sein – die klassischen Schlaganfallsymptome erkennt der Laie mit dem FAST-Test. FAST steht für Gesicht (face), Arme (arms), Sprache (speech), Zeit (time). Hängt beim Lächeln ein Mundwinkel oder kann ein Arm nicht richtig angehoben werden kann? Dann könnte eine schlaganfallbedingte Lähmung vorliegen. Der Betroffene könnte auch Sprachstörungen haben und nicht fähig sein, einen einfachen Satz nachzusprechen. Dann kommt der Faktor Zeit ins Spiel, denn „Time is Brain“.
„Bei einem Schlaganfall kann ein schnelles medizinisches Eingreifen lebensrettend sein“, erklärt Professor Dr. med. Darius Nabavi, 1. Vorsitzende der DSG. „Rufen Sie sofort die 112 und erläutern Sie die Symptome, dann können so schnell wie möglich die passenden Therapien eingeleitet und der Patient in eine spezialisierte Klinik – eine Stroke Unit – gebracht werden.“
Die DSG rät jedem dringend, das individuelle Schlaganfallrisiko zu senken. „Das haben wir auch selbst in der Hand“, erläutert Professor Nabavi, Chefarzt der Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin. „Mit gesunder Ernährung, wenig Alkohol und ausreichend Bewegung kann jeder entscheidend auf sein Gewicht, seinen Blutdruck und insgesamt auf seine Gesundheit einwirken.“ Zudem sei es wichtig, nicht zu rauchen. Zur Reduktion von Stress empfiehlt die DSG Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsmeditation, autogenes Training, viel Bewegung und eine Reduktion der privaten Stressfaktoren.
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All diese Maßnahmen verstärken das Gefühl von Selbstwirksamkeit, führen zu erhöhter Resilienz und beugen Stress – und damit auch potentiellen Schlaganfällen – vor. „Im Zuge der gesundheitsbezogenen Vorsorgemaßnahmen sind auch Arbeitgeber gefragt: Sie sollten ihre Mitarbeiter nicht überfordern. Wenn diese auch am Arbeitsplatz die Möglichkeit haben, eigenverantwortlich zu arbeiten und sich proaktiv einzubringen, kann einem zu hohen Stresslevel beispielsweise rechtzeitig vorgebeugt werden“, so Schäbitz abschließend.
von Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
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