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Wie viel Zucker ist in Fruchtjoghurt, wie viel in Schokolade, wie viel Zucker enthält ein Apfel? Viele Menschen wissen nicht wie hoch der Zuckergehalt in Lebensmitteln tatsächlich ist. Und auch das Einschätzen ist für sie schwierig. Wie lässt sich das ändern? „Seeding“ – das „Aussäen“ von Informationen – kann sehr schnell Früchte tragen.
In einer Untersuchung wollten Forschenden der Universität Mannheim herausfinden, wie gut die Teilnehmenden den Zuckergehalt verschiedener Lebensmittel einschätzen können und ob eine bestimmte Methode dabei helfen kann, diese Schätzungen zu verbessern. „Im ersten Teil der Studie haben wir die 160 Versuchspersonen darum gebeten, den Zuckergehalt diverser Speisen und Getränke einzuschätzen“, erklärt die Diplom-Psychologin Dr. Julia Groß von der Universität Mannheim den Aufbau des Online-Experiments, das sie gemeinsam mit ihren beiden Kolleginnen Annalena Loose und Barbara Kreis durchgeführt hat. Dass ein Fruchtjoghurt z.B. mehr Zucker enthält als ein Apfel und Schokolade wiederum mehr als beide Produkte, wusste ein Großteil der Teilnehmenden.
„Überraschend war jedoch, dass sie den Gehalt an Zucker in den einzelnen Lebensmitteln grundsätzlich überschätzt haben. Wir haben erwartet, dass sie ihn eher unterschätzen, da die Menschen grundsätzlich zu viel Zucker konsumieren.“ Groß vermutet, dass das Wissen in der Bevölkerung darüber, wie viel Zucker man am Tag zu sich nehmen sollte und welche Produkte wie viel davon enthalten, aktuell noch sehr begrenzt ist.
Eine Möglichkeit, um aufzuklären, haben die Forscherinnen in ihrer Studie getestet: In einer „Seeding“-Intervention – einer gezielten Bereitstellung numerischer Informationen – verrieten sie einem Teil der Versuchspersonen den Zuckergehalt von manchen Lebensmitteln, die sie zuvor eingeschätzt hatten. Im zweiten Teil des Experiments sollten alle Probandinnen und Probanden dann Grammangaben für den Zuckergehalt anderer Speisen und Getränke machen. „Die Schätzungen der Personen, die die zweiminütige Aufklärung bekommen hatten, verbesserten sich deutlich. Bei den Personen ohne Aufklärung blieben die Schätzungen so ungenau wie im ersten Studienteil“, so Dr. Groß.
Diesen Erfolg führen die Autorinnen und Autoren der Studie auf ihre „Seeding“-Intervention (der englische Begriff „Seeding“ bedeutet zu Deutsch „Aussäen“) zurück. Dr. Groß hat bereits eine Idee im Kopf, wie „Seeding“-Interventionen in den Alltag integriert werden können: „Es gibt heutzutage so viele Gesundheits-Apps – darin lassen sich leicht Informationen wie der Zuckergehalt verschiedener Lebensmittel verbreiten.“
Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien der Universität Mannheim
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