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Bahnhof-Apotheke Kempten: das Gesundheits-Zentrum
8 Minuten
Ganz schön ganzheitlich: Apotheke, Manufaktur, Kosmetikstudio, Ökomarkt, Profiküche, Kita, Duftgarten. Dietmar Wolz zeigt in Kempten im Allgäu, wie eine Apotheke zum Zentrum der Prävention wird.
Wer mit Dietmar Wolz eine Stunde unterwegs ist, kennt hinterher das fitteste Labyrinth der Welt: Schnellen Schrittes führt der geübte Bergwanderer steile Treppen auf und ab, öffnet Türen, gibt Codes ein. Zu sehen gibt es einen in warmen Holz gehaltenen „Marktplatz“, wo die Mitarbeiter essen und tagen; eine Apotheke in zwei Räumen, hochmoderne Analysegeräte; über einen gläsernen Steg geht es auf die andere Straßenseite zu einer einzigartigen Manufaktur mit einer aufwendigen Heizungs- und Lüftungszentrale; zu einem großen Verpackung- und Versandbereich; zu einer Profiküche, wo für Kunden und Mitarbeiter gekocht wird – und zum Schluss zu einem einladenden Ökomarkt mit Bistro.

Angefangen hat der gebürtige Schwabe Dietmar Wolz vor 30 Jahren nach dem Pharmaziestudium in Tübingen mit der Übernahme der Bahnhof-Apotheke in Kempten. Daraus entwickelte der heute 58-jährige im Allgäu einen Betrieb mit 320 überwiegend weiblichen Beschäftigten – eine in der deutschen Apothekenlandschaft wahrscheinlich einmalige Schöpfung aus Beratung, Ernährung und Manufaktur.
Herzstück ist nach wie vor die inzwischen auf zwei Officinen verteilte Apotheke in der Bahnhofstraße, ergänzt um ein Kosmetikstudio. Dazu kommen eine weitere Apotheke in Kempten sowie eine in Wangen im Allgäu. Beratung und Prävention gehören zu den Kernelementen der Apotheken – und das ist bei Dietmar Wolz nicht nur eine wohlfeile Phrase, sondern gelebter Alltag. So beschäftigt er in seinen Apotheken allein vier Ernährungsberaterinnen und zwei weitere in seinem Naturkostladen. Seit 2008 hat er ein Schulprojekt aufgelegt, wo zwei Mitarbeiterinnen jeweils an fünf Tagen in fünf Schulen eine Doppelklasse Hauptschüler in Ernährung und Bewegung unterrichten. Ein vorbildliches Projekt, das inzwischen auch von der Gemeinde und vom Landkreis unterstützt wird. Allerdings hat auch Wolz eine Erfahrung gemacht, die auch ich kenne: Hochinteressiert sind die Menschen an ausführlicher Beratung zu Ernährungsfragen, aber zahlen wollen sie dafür nicht.
Naturheilkundlich ausgerichtet sind die Apotheken. Sie bieten neben dem gewohnten Sortiment einer Apotheke zusätzlich ein fundiertes Spektrum alternativer Heilmethoden an: Ein starker Fokus liegt auf der Aromatherapie mit ausgewählten ätherischen und fetten Pflanzenölen, sowie Hydrolaten für die im Haus produzierten Original-Stadelmann®-Aromamischungen; die Pflanzenheilkunde ist allein mit über 350 Einzelteedrogen vertreten; dazu kommen Schüßler-Salze, Bachblüten-Therapie und Homöopathie bis hin zu Spagyrik, ein uraltes Verfahren, das eine Steigerung der Selbsthilfekräfte bewirken soll. Spezialisiert ist die Apotheke auch auf von Hand gefertigte Wickel und Auflagen sowie eigens hergestellte isotonische Getränke und Vitalstoffmischungen für Sportler.

Entscheidend für den Aufstieg der Apotheke zu einem führenden Gesundheits-Dienstleister war die Begegnung mit der Hebamme Ingeborg Stadelmann, die Wolz 1988 zufällig bei einem Geburtsvorbereitungskurs kennen lernt. Er ist begeistert von ihrer Expertise über Aromamischungen, die bei der Geburt eingesetzt werden können. Aus ihrem Wissen und seinen pharmazeutischen Kenntnissen entsteht als erstes das Dammmassage- und ein Geburtsöl, beide enthalten kostbares Rosenöl, die noch im selben Jahr produziert werden.
Ein kongeniales Duo sind die Beiden: Hier die impulsive Ingeborg Stadelmann, da der eher nachdenkliche, aber hellwache Dietmar Wolz. Es ist eine erfolgreiche Partnerschaft, hat das Duo doch inzwischen über 500 Präparate entwickelt, so viel wie kaum jemand anderes im deutschsprachigen Raum. Im Einzelnen sind das rund 200 Original-Stadelmann Aromamischungen. Dazu rund 150 Einzel-Tees oder als Mischung aus den über 350 vorrätigen Einzeldrogen und Tinkturen sowie knapp 300 Homöopathische Mittel.
Auf zwei Bereiche konzentrieren sich die Produkte: Zum einen alles rund um die Geburt, was nicht verwundert, hat Ingeborg Stadelmann doch mit dem über 600.000 mal verkauften Buch „Die Hebammen-Sprechstunde“ ein Standardwerk herausgebracht. Aber noch ein zweiter Bereich ist in den letzten Jahren dazu gekommen, die Palliativmedizin: „Wir sind stark zu Beginn und zum Ende des Lebens“, bilanziert Dietmar Wolz. Und für das Leben dazwischen gibt es eine Fülle von Pflegeprodukten, von Hydrolaten (also alkoholfreien Pflanzen-Destillaten), von ätherischen Ölen, wie etwa ein „Konzentrationsöl“, das das erfahrungsgemäß das Durchhaltevermögen fördert – was dann wiederum die Konzentration fördert. Allerdings sind das keine medizinischen Produkte im eigentlichen Sinne, sondern Kosmetika.

Ganz stark ist die Apotheke auch in der Homöopathie – und da hat Ingeborg Stadelmann ein höchst informatives und oft auch amüsantes Büchlein geschrieben, die „Homöopathische Haus- und Reiseapotheke“. Das ist sehr lebensnah verfasst – wie es sich für eine Mutter von drei Kindern und vielen Enkeln gehört. Da wird nicht zu viel versprochen, da wird nur gesagt, dass sich mit den Vorschlägen die nächste Grippewelle „etwas unbeschadeter überstehen lässt“. Herrlich die Beschreibung für die Wirkung der zu den Enziangewächsen gehörenden Nux vomica, der Brechnuss: „Das Mittel der modernen Menschheit, die alles im Überfluss hat“ – mit folgenden Symptomen: „HB-Mänchen/Manager-Typ; extrovertiert, überreizt, gestresst“. Trifft alles auf mich zu. Also werde ich Nux vomica C6 einmal ausprobieren.
Über 120 Personen arbeiten in der Manufaktur – und es ist wirklich eine Manufaktur. Denn fast alles wird in kleinen Stückzahlen von Hand hergestellt und verpackt, ja selbst die Etiketten werden einzeln auf die Tuben geklebt. Sehr großen Wert wird auf eine ausgefeilte Qualitätskontrolle gelegt – so wird etwa mit Hilfe eines teuren Gaschromatographen die eingekaufte Rohware überprüft. Das ist gerade bei Naturprodukten notwendig, denn je nach Anbaugebiet, nach Erntezeitpunkt schwankt die Menge der medizinisch wirksamen Bestandteile.

Auch einen Reinraum gibt es, um die Produkte keimfrei herstellen und abfüllen zu können. So etwas kenne ich noch vom Silicon Valley. Aber es gibt einen Unterschied zu Amerika, auf den der Apotheker besonders stolz ist: Da in dem Raum Überdruck herrscht (um keine Verunreinigungen eindringen zu lassen), „drückt“ das auf die Ohren. Hier hat Dietmar Wolz besonders aufwendige Schallschutzsysteme an der Decke installiert, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter hat hier einen hohen Stellenwert.
Einige Millionen Euro sind in diese hochmodernen Anlagen investiert – und ich frage, ob nicht auch „richtige“ Medikamente hergestellt werden könnten, die in der Fachsprache, „Funktionsarzneimittel“ heißen. Solche Präparate mit medizinisch wirksamen Bestandteilen wurden früher in fast allen Apotheken gefertigt, noch heute ist die pharmazeutische Ausbildung ganz stark daraufhin ausgerichtet. Aber: „Das ist vom Gesetzgeber nicht mehr gewünscht“, stellt Dietmar Wolz dazu nur lapidar fest. Ja, das ist tatsächlich nicht mehr gewünscht – und so sind in den letzten Jahren einige tausend bewährte Naturprodukte vom Markt verschwunden, mussten viele spezialisierte kleine Hersteller aufhören.
Wertvolles volksmedizinisches Wissen wurde zerstört
Vor allem Präparate aus mehreren Substanzen, wie sie in der Natur vorkommen, hatten praktisch keine Chance mehr auf eine Zulassung. Denn um diese zu bekommen, bräuchte es aufwendige Studien, die sich kleine Firmen schlicht nicht leisten können. Fakt ist, damit ist ein unersetzliches volksmedizinisches Wissen verloren gegangen – ohne dass es seltsamerweise in der Öffentlichkeit einen Aufschrei gegeben hätte.

Mit welchen Hindernissen Unternehmen kämpfen müssen, die trotzdem noch produzieren, zeigt der gläserne Steg: Denn die „Apothekenbetriebsordnung“ schreibt vor, dass Apotheke und Herstellung in einem Gebäude sein müssen. Aber in dem angestammten Gebäude der Bahnhofsapotheke war schlicht kein Platz mehr. Dafür ließ sich zusammen mit einem Investor auf der gegenüberliegenden Straßenseite die gewünschte moderne Produktion sogar in umweltverträglicher Holzbauweise einrichten. Nur, das ist halt ein anderes Gebäude. Aber um dem nicht wirklich einleuchtenden Gesetz zu genügen, fiel dem Schwaben eine rettende Idee ein: Wolz ließ einen gläsernen Steg über die Straße errichten. Sieht im Nachhinein sogar richtig gut aus – hat aber auch eine Menge gekostet. Würden etwa an tricksende Autohersteller solch hohe Maßstäbe angelegt und EINGEFORDERT, dann müssten dort längst alle Bänder stillstehen!
Mehr wäre möglich
Sicher, in der Bahnhof-Apotheke werden noch spezialisierte, von Ärzten gewünschte funktionsmedizinische Rezepturen hergestellt. Werden auch geprüfte Tees auf Bestellung gemischt. Werden homöopathische Globuli gefertigt. Beeindruckt hat mich auch, wie auf der Basis von Guarkernmehl, spezifizierte Vitalstoffmischungen hergestellt werden, welche die Folgen der Chemotherapie mildern. Aber es bleibt der Eindruck, hier wäre angesichts der Ressourcen, etwa mit der Reinraumtechnik, noch viel mehr möglich. Aber Dietmar Wolz ist keiner, der jammert, vielmehr packt er an – und zeigt den einladenden Ökoladen mit angeschlossenem Bistro. Das passt hervorragend zur Philosophie der Apotheke, Prävention in der ganzen Bandbreite anzubieten.

Auf den griffigen Namen „PurNatur“ hört der geräumige, mit viel einheimischem Holz ausgestattete Laden. Und wie immer, wenn Dietmar Wolz etwas anpackt, wird es etwas Besonderes. So zählt die sympathische Einkaufsstätte inzwischen zu den besten Bioläden in Deutschland. Besonders hervorzuheben: Es wird täglich selbst Brot gebacken. Die Wurst, der Käse, Obst und Gemüse kommen überwiegend von ausgewählten Produzenten aus der Region. Auch ganz speziell: Es gibt eine Profiküche mit Chefkoch, wo sowohl für den „Marktplatz“ der Mitarbeiter gekocht wird, wie auch für die Kunden des Bistros. Erfreulich: Zu den geschmackvollen Gerichten lässt sich ein gutes Glas Wein genießen.
Wie der „Zufall“ zur Strategie wurde
Jetzt, nach rund 30 Jahren, sieht das alles wie eine wohlgeplante, langfristige Strategie aus. Dietmar Wolz sieht es eher so, dass sich das so ergeben hat – etwa entstand das Bistro, weil ein angedachter Buchladen nicht verwirklicht wurde. Mag alles so sein. Aber es gehört eben auch viel unternehmerisches Geschick dazu, diese Gelegenheiten dann auch beherzt zu ergreifen.
Am stärksten beeindruckt hat mich bei meinem Rundgang die Freundlichkeit und die Aufgeschlossenheit der Mitarbeiterinnen, denn die meisten Beschäftigten sind Frauen. Es ist dies wohl auch der wichtigste Schatz des Betriebs. Denn ohne eine motivierte Belegschaft ließen sich die vielfältigen Aktivitäten gar nicht verwirklichen. Wobei es so ist, dass sich die Mitarbeiterinnen für einzelne Felder häufig in kleinen Gruppen eigenverantwortlich zusammenschließen. So hat sich etwa herausgestellt, dass sich drei sehr gut mit Tierarznei auskennen – woraus dann eine fundierte Beratung für die Tiergesundheit entstanden ist.
Ein Garant für das gute Arbeitsklima ist Dietmar Wolz selbst. Er ist ein „Chef zum Anfassen“, ist präsent, aber nicht dominant. Hört sich die Vorschläge an, hat aber das letztendliche Entscheidungsrecht – schließlich haftet er auch mit seinem Vermögen. Das kostet natürlich Kraft, aber bislang funktioniert es ja gut. Ein wichtiger Baustein, um die Mitarbeiterinnen zu binden, ist aber auch die hauseigene Kita. So lassen sich Urlaube, Krankheitstage und Vertretungen flexibel abfangen.

Fehlt noch etwas? Ja, der Heilpflanzengarten auf der Kemptener Burghalde, wo ein prächtiger Blick ins Allgäu mit seinem mächtigen Grünten lockt. Von Arnika über Frauenmantel bis zum Zinnkraut sind in dem 2005 angelegten Garten mehr als 100 Pflanzen vertreten – und sie geben einen hervorragenden Einblick in die Arbeit der Apotheke. Denn hier gedeiht, was dann zu Aromamischungen, zu Tees und zu homöopathischen Arzneien verarbeitet wird. Der Garten, ein Gemeinschaftsprojekt der Bahnhof-Apotheke, des Stadelmann-Verlags und der Bio-Gärtnerei Herb in Zusammenarbeit mit der Stadt Kempten ist ganz traditionell wie im Mittelalter mit Weidengeflechten eingefasst. Sehr lohnend ist auch ein kleines Buch aus dem Stadelmann-Verlag, wo die Pflanzen des Gartens klug beschrieben sind.
Symbolträchtig ist der Ahornbaum vor der Apotheke: Denn der galt den alten Germanen als „Speisebaum“, wo vor allem im Frühjahr die jungen Blätter als vitaminreiche Nahrung verwendet wurden – und wo aus dem Saft der Rinde ein entzündungshemmender Sud gewonnen wurde. So steht der Baum für die Philosophie der Apotheke: Prävention und Medikation.
Bahnhof-Apotheke Kempten. Alles Wichtige, vor allem auch das Online-Bestellen, stehen auf der gut gemachten Site www.bahnhof-apotheke.de
Einzigartige Bausteine der Prävention: Bahnhof-Apotheke
Faszinierend finde ich, welche Potentiale die Bahnhof-Apotheke perspektivisch eröffnet – etwa für mein Hauptthema Lifestyle-(Typ-2) Diabetes: Es böte sich an, in Absprache mit Diabetologen eine Vitalstoffanalyse zu machen – denn die meisten Diabetiker haben eklatante Mängel etwa an B-Vitaminen und Zink. Darauf aufbauend könnte die Apotheke eine personenspezifische Supplementierung entwickeln.
Da viele Diabetiker übergewichtig sind, zu Entzündungen neigen, ließen sich sicher aus dem Stadelmann-Sortiment Produkte finden, etwa Abnehmtees, welche die Diabetes-Ursachen präventiv angehen. Ergänzen ließe sich das mit Pflanzen aus meinen Diabetes-Gärten, etwa der Aloe, welche das Insulin besser wirken lässt.
Supplementierung, Heilpflanzen, Ernährung: Drei-Schritt-Therapie
In einem weiteren Schritt könnte dann mit den Ernährungsberaterinnen und dem Naturkostladen „PurNatur“ eine personalisierte Wohlfühlküche mit den regionalen Produkten konzipiert werden. Würden dann noch in der herrlichen Allgäuer Landschaft sommers Wanderungen und winters Langlaufski angeboten, wäre das eine einzigartige Diabetes-Prävention aus drei Schritten, die Leuchtturm-Charakter haben könnte.
Natürlich wäre ein solches Präventionsprojekt auch für andere chronische Krankheiten denkbar, etwa Arthrose. Denn die Bahnhof-Apotheke hat einen einzigartigen Baukasten aus pharmazeutischer Pflanzenkunde, individualisierbarer Manufaktur und natürlich-funktioneller Ernährung, um viele Volkskrankheiten grundlegend zu kurieren.
Vielleicht wäre es in naher Zukunft sogar möglich, wieder einige bewährte naturmedizinische Präparate wiederaufleben zu lassen.
von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Website: www.lauber-methode.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig