- Behandlung
2023 gab es viele neue Entwicklungen in der Therapie des Diabetes
3 Minuten
Im Dezember 2023 fand die Highlights-Presse-Konferenz des Unternehmens Sanofi in Berlin statt. Berichtet wurde, welche neuen Entwicklungen es in diesem Jahr für die Diabetes-Therapie gegeben hatte.
Hätte es die Entdeckung des Insulins im Jahr 1921 und die breite Verfügbarkeit dieses Hormons als Medikament ab dem Jahr 1923 nicht gegeben, sähe die Welt für Menschen mit Diabetes heute anders aus. Aber es kam eben anders und Tvrtko Karuza vom Unternehmen Sanofi konnte zu Beginn der Presse-Konferenz feststellen: “Das war ein Erfolg, dass man das so vielen Menschen zur Verfügung stellen konnte.”

Am besten funktionierende Bauchspeicheldrüse
Heute gibt es eine große Auswahl an Insulinen und Insulinanaloga, die wie Insulin wirken, aber nicht genau dem Molekül des menschlichen oder tierischen Insulins entsprechen. Karuza schränkte aber ein:”Es ist immer noch so, dass die funktionierende Bauchspeicheldrüse das beste Antidiabetikum ist, das es gibt.”Eine Konsequenz für das Unternehmen war deshalb, den Hersteller des Wirkstoffs Teplizumab zu kaufen.
Screening – und Diabetes verzögern
Teplizumab ist ein Medikament, mit dem die Manifestation eines Typ-1-Diabetes verzögert werden kann. Wie PD Dr. Torben Biester aus Hannover erklärte, durchläuft ein Typ-1-Diabetes verschiedene Stadien, bevor es zu Symptomen kommt. In diesen frühen Stadien lassen sich aber bereits die für den Typ-1-Diabetes typischen Antikörper im Blut der Betroffenen nachweisen, weshalb ein Screening gerade sehr junger Kinder sinnvoll sein kann. Wer zwei oder mehr dieser Antikörper-Typen hat, entwickelt zu 99 Prozent einen manifesten Typ-1-Diabetes.
Früh eingesetzt, kann Teplizumab die Funktion der Betazellen, die im Körper das Insulin produzieren, länger erhalten. Ein weiterer Effekt eines Screenings auf Typ-1-Diabetes ist, erläuterte der Kinderdiabetologe, dass massive Entgleisungen des Stoffwechsels bei Manifestation verhindert werden können. Diese Ketoazidosen schaden nicht nur körperlich, sondern auch der geistigen Entwicklung, berichtete Biester.
Neue Therapien und digitale Angebote
Aber auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes gab es im Jahr 2023 Neues von Sanofi. Zum Beispiel wurde in der Studie CHANCE nachgewiesen, dass Menschen unter einer Therapie mit den Wirkstoffen Insulin glargin und Lixisenatid, kombiniert in einem Pen, niedrigere Langzeit-Blutzuckerwerte (HbA1c-Werte) erreichten als unter einer Therapie mit einem Langzeit-Insulin und Blutzucker-senkenden Tabletten.
Wie Dr. Thorsten Siegmund aus München ebenfalls darstellte, gibt es zwei digitale Systeme, die Menschen mit Typ-2-Diabetes die Behandlung erleichtern können. Die Pen-Kappe SoloSmart lässt sich auf die Insulin-Fertigpens SoloStar und DoubleStar stecken und speichert Dosis, Datum und Uhrzeit der Insulin-Injektionen. Diese Daten überträgt sie per Bluetooth an verschiedene Apps zum Diabetes-Management. So können auch Ärztinnen und Ärzte erkennen, wie die Therapie läuft. Siegmund: “Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viele Therapie-Empfehlungen von den Patienten nicht umgesetzt werden.” Die App myDose Coach kann beim Anpassen der Dosis des Langzeit-Insulins unterstützen und so schneller zu niedrigeren HbA1c-Werten führen, ohne das Risiko für Unterzuckerungen zu erhöhen.

Risiko durch LDL-Cholesterin senken
Dr. Christiane Look von Sanofi beleuchtete einen anderen Aspekt, der das Leben vieler Menschen mit, aber auch ohne Diabetes betrifft: der Fettstoffwechsel. Noch immer sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland Todesursache Nummer 1. Vor allem ein gestörter Fettstoffwechsel steigert dieses Risiko erheblich (Abbildung unten). Erhöhte Werte des LDL-Cholesterins spielen eine entscheidende Rolle – die aber bei vielen Menschen laut Look nicht behandelt werden.
Bei Menschen mit einer familiären Hypercholesterinämie, also in Familien, in denen stark erhöhte LDL-Cholesterin-Werte über Generationen vererbt werden, ist eine Behandlung besonders wichtig, weil hier schon früh Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten können, wie PD Dr. Ksenija Stach aus Mannheim erklärte.
Der Wirkstoff Alirocumab, der für Menschen ab acht Jahren zugelassen ist, kann die Werte als ergänzende Therapie senken. Stach betonte, wie wichtig es sei, keine “Cholesterin-Jahre” zu verlieren, sondern: “Es ist nur wichtig, gesund alt zu werden.” Sie unterstrich deshalb auch den großen Wert von Aufklärung, wie sie unter anderem im #CholesterinDialog von Sanofi stattgefunden habe.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 7 Stunden, 37 Minuten
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 5 Tagen, 23 Stunden
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 2 Tagen, 2 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 5 Tagen, 14 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 2 Stunden, 18 Minuten
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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