Blutgefäße aus dem Labor: Modell für die Diabetes-Forschung

< 1 minute

© Manuel Schäfer - Fotolia
Blutgefäße aus dem Labor: Modell für die Diabetes-Forschung

Die Nachbildung menschlicher Blutgefäße in der Petrischale bietet neue Möglichkeiten, die Entstehung von Gefäßerkrankungen zu untersuchen und neue Behandlungsmethoden zu entwickeln. An aus Stammzellen entwickelten Blutgefäß-ähnlichen Strukturen lassen sich die Auswirkungen erhöhter Blutzuckerwerte studieren.

Schwerwiegende Folgeerkrankungen des Diabetes wie Nierenversagen, Erblindung, Herzkreislauferkrankungen oder das diabetische Fußsyndrom beruhen auf Schädigungen der großen, kleinen und kleinsten Blutgefäße. Die molekularen Ursachen, die diesen zuckerbedingten Schäden zugrunde liegen, sind noch nicht im Einzelnen bekannt. Einem österreichischen Wissenschaftlerteam ist es nun gelungen, aus Stammzellen im Labor eine organähnliche Nachbildung menschlicher Blutgefäße zu entwickeln.

Diabetes-Folgen im Labor nachgestellt

Setzt man diese Petrischalen-Blutgefäße einem sehr zuckerreichen Nährmedium aus, welches zudem entzündungsfördernde Stoffe (Zytokine) enthält, kommt es zu Gefäßwandverdickungen und Schädigungen, wie sie auch bei Menschen mit Diabetes beobachtet werden können.

Im nächsten Schritt untersuchten die Forschenden verschiedene molekulare Signalwege auf ihren Einfluss bei der diabetestypischen Verdickung der Gefäßwände. Zwei Eiweißstoffe eines Signalweges (die Proteine NOTCH3 und DLL4) erwiesen sich im Laborversuch als vielversprechende Ansatzpunkte, um Gefäßveränderungen aufzuhalten. Diese Proteine finden sich ebenfalls in den Blutgefäßen von Diabetes-Patienten. Blockiert man den Signalweg mithilfe eines kleinen Moleküls, ließ sich die Schädigung der Gefäße unterbinden.

Dies stelle einen ganz neuen Ansatz zur Behandlung von Diabetesfolgen dar, bekräftigen die Autoren der Studie, deren Ergebnisse sie im Fachjournal „Nature“ publiziert haben. Insgesamt biete das neuartige Modell eine Vielzahl von Möglichkeiten, Gefäßerkrankungen gezielt zu erforschen und auf lange Sicht neue Behandlungsmethoden zu entwickeln.


Quelle: Diabetesinformationsdienst München

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Serie – AID-Systeme für Kinder und Jugendliche: Wie Max und Marie ihren Diabetes mit der MiniMed 780G im Griff haben

In den kommenden Wochen veröffentlichen wir eine Serie von Beiträgen über vier Systeme zur automatisierten Insulin-Dosierung (AID-Systeme), die für Kinder und Jugendliche zugelassen sind. Los geht es mit der Vorstellung der MiniMed 780G von Medtronic.
Serie – AID-Systeme für Kinder und Jugendliche: Wie Max und Marie ihren Diabetes mit der MiniMed 780G im Griff haben | Foto: rimmdream – stock.adobe.com

4 Minuten

Tipps für Familien mit Kindern mit Diabetes: Sonne, Strand und Pumpe – gut vorbereitet in den Urlaub

Die Temperaturen steigen ebenso wie die Vorfreude bei Groß und Klein: Der Sommer-Urlaub rückt näher. Und wie jedes Jahr heißt es im Vorfeld: planen, planen, planen. Was packen wir ein? Wie organisieren wir An- und Abreise? Und wenn dann noch der Diabetes des Kindes berücksichtigt werden muss, kann es noch mal komplizierter werden. Hier gibt es wichtige Tipps für die Vorbereitung.
Tipps für Familien mit Kindern mit Diabetes: Sonne, Strand und Pumpe – gut vorbereitet in den Urlaub | Foto: Sunny studio – stock.adobe.com

4 Minuten

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Anzeige

Recor Medical

Das Verfahren der renalen Denervierung kann helfen, den Blutdruck effektiv zu senken.

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen