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Weil die moderne Medizin ihm hilft, ein normales Leben zu führen, hilft Robert Havermann der medizinischen Forschung, die das Leben vieler anderer Diabetiker verbessert.
Seit 1997 weiß Robert Havermann (37), dass er Typ-1-Diabetes hat. Damals war er 20. “Natürlich dachte ich zunächst an die vielen Veränderungen, die auf mich zukommen. Aber nach einem Jahr hatte ich alles gut im Griff und kann seitdem ein ganz normales Leben führen.”
Ganz normal? Nun, Mountainbiking, Kletterwände, Snowboarden ist ja nicht jedermanns Sache. Und: Havermann nimmt regelmäßig an klinischen Studien eines bekannten Instituts teil. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier.
Dank seiner positiven Haltung und einer maßgeschneiderten medikamentösen Therapie kann Havermann sein Leben voll und ohne große Einschränkungen genießen. Einzig sein ursprünglicher Berufswunsch, Pilot zu werden, ließ sich nicht mehr realisieren.
Beachtliches leistet er im Sport – nach wie vor sein liebster Zeitvertreib: Havermann mag es rasant. Zum Beispiel meistert er spielend bis zu zwölf Meter hohe Indoor-Kletterwände, absolviert spannende Moutainbike-Parcours oder anspruchsvolle Pisten beim Snowboarden. “Hier leite ich sogar seit vielen Jahren Reisegruppen. Der Diabetes ist dabei kein Thema.
Im Gegenteil – die Leute sind ganz überrascht, wenn ich auf der Hütte vor dem Essen meine Messinstrumente zücke und mir anschließend Insulin spritze.” Den souveränen Umgang mit der Krankheit verdankt Havermann seinem umfangreichen Wissen über Diabetes. Er versteht seine Krankheit und übernimmt mit seinem gesunden Lebensstil selbst die Verantwortung für sein Wohlbefinden.
Für Typ-1-Diabetiker ist grundsätzlich eine intensivierte Insulintherapie (ICT) sinnvoll. Havermann verabreicht sich selbst im Laufe des Tages zwei unterschiedlich wirkende Insulintypen: ein langwirkendes und ein kurzwirkendes Insulin. Damit wird versucht, die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse bei gesunden Menschen nachzuahmen.
Dazu spritzt sich der Sportler für die Grundversorgung des Körpers täglich zweimal das langwirksame Insulin. Zusätzlich injiziert er sich vor Mahlzeiten ein kurzwirksames Insulin, dessen Dosierung er je nach Kohlenhydratzufuhr, Blutzuckerwert, Bewegung und weiteren Faktoren selbst bestimmt.
Entscheidend dafür ist, die Kohlenhydratmengen und den Energieverbrauch durch die Bewegung korrekt einzuschätzen, um Über- und Unterzuckerungen zu vermeiden. Auch hier zeigt sich Havermann entspannt. “Ich achte einfach darauf, immer eine Ration Kohlenhydrate dabei zu haben, die mich über den Tag bringt. Über die Jahre habe ich genug Erfahrung gesammelt, um zu wissen, was ich brauche. Maßgeblich sind die Dauer und die Bewegungsintensität einer Unternehmung.”
So ist er mit einer Mischung aus Lakritze und Weingummi, die auch bei warmen Temperaturen ihre Form bewahren, auch für aufreibende Touren gewappnet – wichtig, wenn er allein unterwegs ist.
Über 250 Mitarbeiter arbeiten in Mainz und Neuss – darunter Experten mit verschiedenen medizinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten. Wer Profil bei der Forschung aktiv unterstützen möchte, kann sich in Neuss melden unter 0 21 31/40 18-1 80 bzw. info@profil-forschung.de
oder in Mainz unter 0 61 31/21 62-6 30 bzw. info-mainz@profil-forschung.de
Für die Studien an beiden Standorten sucht Profil permanent gesunde Teilnehmer sowie Typ-1- und Typ-2-Diabetiker, die am medizinischen Fortschritt teilhaben und helfen möchten, das Leben für viele Menschen mit Diabetes in Deutschland und auch weltweit nachhaltig zu verbessern.
Weil die moderne Medizin ihm hilft, ein normales Leben zu führen, hilft Havermann der medizinischen Forschung, die das Leben vieler anderer Diabetiker verbessert. Regelmäßig nimmt er an klinischen Studien des Forschungsinstitutes Profil teil – zum ersten Mal im Jahr 2000: “Getestet wurde ein inhalatives Insulin, also eine neue Darreichungsform des Insulins, bei der das Präparat über den Atem aufgenommen wird”.
“Bedenken hatte ich zu keinem Zeitpunkt, schließlich wird man als Proband bei Profil keinen unkalkulierbaren Risiken ausgesetzt. Man wird intensiv durch kompetentes medizinisches Personal betreut und erlebt aufgrund der engmaschigen Kontrollen keine Überraschungen”, sagt er.
Was ihn motiviert, sich immer wieder für neue Studien als Proband zur Verfügung zu stellen? Medizinischer Fortschritt kann nur durch umfangreiche klinische Studien gesichert werden, sagt er. Und: Sein persönliches Interesse an der technischen und medizinischen Entwicklung rund um den Diabetes treibe ihn an – was auch wertvoll für die eigene Therapie sein kann.
Auch die Aufwandsentschädigungen sind ein Anreiz für die Teilnahme. “Außerdem fühle ich mich dort einfach gut aufgehoben: Die Untersuchungen sind vor und während jeder Studie sehr gründlich. Man spürt die umfassende Erfahrung der Ärzte und Pflegekräfte. Außerdem sind alle sehr freundlich”, beschreibt Havermann seine Aufenthalte in der Forschungseinrichtung.
von Redaktion Diabetes-Journal
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (6) Seite 36-37
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