- Behandlung
Gestörter Schlaf durch Abführmittel, Blutdrucksenker, Schichtarbeit …
3 Minuten
Wer Abführmittel, wasserausschwemmende Diuretika oder auch Blutdrucksenker nutzt, sollte vorsichtig sein, denn diese Medikamente können müde machen oder den Schlaf stören. Aber auch der moderne Lebensstil mit wenig Schlaf und Schichtarbeit kann den Schlaf nachhaltig stören.
Medikamente können als Nebenwirkung müde machen oder zur Schlaflosigkeit führen. “Wer dauerhaft Medikamente einnimmt, sollte mit dem Apotheker auch über diese Nebenwirkungen sprechen”, sagte Apothekerin Hiltrud von der Gathen bei einem internationalen Fortbildungskongress. “Ein solches Beratungsgespräch kann verhindern, dass man gegen eine möglicherweise vermeidbare Nebenwirkung ein weiteres Mittel einnimmt.”
Warum machen Abführmittel, Diuretika und Blutdrucksenkger müde?
“Dass zum Beispiel Medikamente gegen Schlafstörungen auch tagsüber müde machen können, leuchtet jedem Patienten ein. Aber es gibt viele Medikamente, bei denen Patienten von dieser Nebenwirkung überrascht sind. Ein Gespräch mit dem Apotheker öffnet dann die Augen”, sagte die Apothekerin. Müde fühlen sich zum Beispiel Patienten, die zu wenig oder zu viel Kalium im Blut haben. Ursache kann eine zu hohe Dosis von Abführmitteln oder wasserausschwemmenden Diuretika sein. Von der Gathen: “Diuretika können auch durch eine Austrocknung müde machen. Deshalb ist es wichtig, während der Behandlung mit Diuretika genug zu trinken.” Wenn Blutdrucksenker eingenommen werden, sinkt der Blutdruck. Das kann vor allem zu Beginn der Behandlung Ältere schlapp machen.
Wirkstoff aus Grippemitteln macht wach
Einige Medikamente führen zu Schlafstörungen. Manche der so genannten Grippemittel enthalten Pseudoephedrin. Dieser Wirkstoff wirkt gegen Schnupfen, macht aber als Nebenwirkung wach. Deshalb solche Präparate am besten nur morgens oder mittags einnehmen. Auch Diuretika können den Schlaf stören, wenn sie erst abends eingenommen werden und der Patient deshalb nachts die Toilette aufsuchen muss.
Und was ist mit Psychpharmaka?
Von der Gathen: “Das Annahme, dass alle Psychopharmaka müde machen, ist falsch.” Die Nebenwirkungen dieser Medikamente hängt vom jeweiligen Wirkstoff ab und die Einnahmezeit sollte daran angepasst werden. Zum Beispiel macht das gegen Depressionen eingesetzte Venlafaxin eher wach und wird deshalb bevorzugt morgens eingenommen. Antidepressiva mit dem Wirkstoff Mirtazapin wirken hingegen beruhigend und werden vor allem abends eingenommen.
Chronische Müdigkeit entsteht auch durch den Lebensstil und die Arbeitsbedingungen
Müdigkeit und Schlappheit den ganzen Tag über kann aber auch ganz andere Ursachen haben – nämlich den sogenannten “sozialen Jetlag”, der den Zustand einer chronischen Ermüdung beschreibt. Dieses Phänomen war ein großes Thema während der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in Dresden. In einer Zusammenfassung der Ergebnisse des Kongresses schreibt die DGSM:
Ein Bewusstseinswandel ist im Zusammenhang mit der inneren Uhr des Menschen von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) gefordert. „Wir können heute noch nicht messen, wie viel Schlaf jemand braucht, sondern nur wie viel jemand bekommt“, sagte der bekannte Chronobiologe Professor Till Roenneberg, der den Begriff des sozialen Jetlags prägte, ein Zustand chronischer Ermüdung, verursacht dadurch, dass man, wenn der Wecker klingelt, „biologisch noch nicht zu Ende geschlafen hat“.
Die Menschen leben zumeist gegen ihre innere Uhr, die Zeitgeber Licht und Dunkelheit greifen nicht mehr. So arbeiten nachweislich fast zehn Prozent der Deutschen dann, wenn sie eigentlich im Schlafmodus sind. Auch 18 Prozent der Spitzenkräfte in der Wirtschaft und ein Drittel der Spitzenpolitiker bekommen weniger als fünf Stunden Schlaf täglich. Und das Schlimme daran: Wenig Schlaf wird gesellschaftlich mit Fleiß und Tüchtigkeit verbunden.
Mehr Stoffwechselerkrankungen bei Schichtarbeitern
Auch ein Umdenken in punkto Schichtarbeit wollen die Experten der DGSM erreichen. Schichtarbeiter, so haben es Studien erwiesen, leiden öfter unter Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Magen-Darm-Erkrankungen sowie eben Schlafstörungen. Das körpereigene Hormon Melatonin wird nachts ausgeschüttet und bewirkt das Einschlafen. Ein Ansatz der Schlafforschung: Bessere Lichtquellen für Nachtarbeiter schaffen mittels LED-Technik. Mehr Blauanteile im Licht in Anlehnung ans Tageslicht sollten generell eingeführt werden. Denn bei Tage wird die Melatonin-Ausschüttung unterdrückt.
Quelle: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbänder (ABDA) und Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig