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Ein höherkonzentriertes Insulin und ein Poetry Slammer: Was haben die beiden miteinander zu tun? Ganz einfach: Bei einer Pressekonferenz des Unternehmens Lilly in Frankfurt am Main ging es um Ersteres, mit einem augenzwinkernden Einstieg von Zweiterem.
Haben Sie einmal einen Poetry Slammer über Diabetes sprechen hören – noch dazu einen, der sich, obwohl er selbst keinen Diabetes hat, intensiv in das Thema hineingearbeitet hat? Es war faszinierend, Bleu Broode – eigentlich heißt er Nils Straatmann – bei der Pressekonferenz des Unternehmens Lilly dabei zuzuhören.
„Nun können wir uns glücklich schätzen, dass die Medizin in den folgenden Jahrhunderten einige Fortschritte gemacht hat und wir heutzutage wesentlich mehr über die Krankheit wissen als nur den dazugehörigen Uringeschmack“, war ein Blick zurück in die Erstbeschreibung der Diabetes-Symptome. Damit schlug der Poetry Slammer gleich einen Bogen zum eigentlichen Thema: dem modernen höherkonzentrierten kurzwirkenden Insulinanalogon des Veranstalters. Denn das ist definitiv ein Fortschritt in der Therapie.
„Nun gibt es auf dem Markt bereits eine ganze Schwarzwälder Kirschtorte voller Kurz- und Langzeitinsuline, Human-, Analog- und Mahlzeiteninsuline, um die Krankheit zu therapieren.“ Recht hat er – und trotzdem können Weiterentwicklungen noch eine Kirsche mehr sein oder das Sahnehäubchen. Denn was bringt zum Beispiel das Humalog 200 Einheiten/ml im Vergleich zum Humalog mit 100 Einheiten/ml? Weniger Schmerzen, erklärte Prof. Dr. Thomas Forst aus Mainz, „ein Problem, das eine echte klinische Relevanz haben kann“.
Auch verteilt sich das Insulin bei den einzelnen Injektionen ähnlich, so dass die Aufnahme ins Blut gleichmäßiger funktioniert. Zudem sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Insulin aus der Spritzstelle zurückfließt, weil das Insulinvolumen bei gleicher Dosis halbiert ist. Wichtig ist wegen des geringeren Volumens auch, dass ein Pen dafür entwickelt wurde, der sehr genau arbeitet: „Sie müssen einen verdammt guten Pen haben“, meinte Forst.
All das war auch relevant für Bleu Broode, der Spritzen nicht wirklich mag: „Wenn ich mir nun vorstelle, ich müsste mir jeden Tag eine höhere Anzahl von Spritzen geben, dann würde ich mir doch wünschen, diese Spritzen wären möglichst effektiv. Ganz grundsätzlich geht der Trend doch dazu, effizient und kompakt zu sein.“ Beispiele inklusive: „Kompaktheit überzeugt – warum sonst wurde Minigolf erfunden … oder Tischtennis, oder Tischfußball, oder Ponys?“
Kompaktheit, im Fall des Insulins also ein kleineres Volumen, sehen die Patienten auch als Vorteil. Dr. Astrid Tombek aus Bad Mergentheim hat gemerkt: „Wenn die Patienten mit der Spritze nicht umgehen können, wird die Therapie nicht umgesetzt.“ Der neue Pen ist nun für einige Patienten wegen der geringeren Kraft, die notwendig ist zum Herunterdrücken des Kolbens, einfacher zu bedienen – die Therapie kann umgesetzt werden. Und wie der Slammer weiß: „Insulin ist wichtig!“
von Dr. med. Katrin Kraatz
Redaktion Diabetes-Journal, Kirchheim-Verlag,
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Tel.: (06131) 9 60 70 0, Fax: (06131) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-online.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (6) Seite 12-13
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