- Behandlung
Neuer Wirkstoff bei Typ-2-Diabetes beweist sich in Studie
2 Minuten
Ein neues orales Medikament zur Behandlung des Typ-2-Diabetes zeigte in einer kürzlich durchgeführten Studie, dass es die Stoffwechseleinstellung signifikant und sicher verbessern kann. Es könnte bald der erste Vertreter der neuen Wirkstoffklasse der oxidativen Phosphorylierungsblocker sein.
In einer 24-wöchigen Phase-III-Studie in Japan konnte ein neuer Wirkstoff zur Behandlung des Typ-2-Diabetes im Vergleich zu Placebo den Blutzuckerspiegel signifikant senken. Imeglimin ist ein oxidativer Phosphorylierungsblocker, der zu einer neuen Klasse von blutzuckersenkenden Wirkstoffen gehört. Entwickelt wurde Imeglimin vom französischen biopharmazeutischen Unternehmen Poxel, das die Ergebnisse kürzlich bekanntgegeben hat.
Effekte auf die 3 Organe, die bei Typ-2-Diabetes eine Schlüsselrolle spielen
Laut den Angaben von Poxel wäre Imeglimin das erste oral verfügbare Antidiabetikum, das gleichzeitig an allen drei Schlüsselorganen ansetzt, die bei einem Typ-2-Diabetes eine Rolle spielen: Es soll – abhängig vom Glukosespiegel – die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse steigern, die Glukoseproduktion der Leber reduzieren sowie die Insulinempfindlichkeit der Muskulatur steigern.
Der Wirkstoff soll zudem das Potenzial haben, das Fortschreiten des Typ-2-Diabetes zu verlangsamen und Komplikationen zu reduzieren, indem er
- den ersten Schritt der apoptotischen Kaskade (Cytochrom-C-Freisetzung) verhindert und die Zellen vor dem Absterben schützt, wenn sie durch dauerhaft hohe Glukosewerte oxidativem Stress ausgesetzt sind,
- die endotheliale Dysfunktion verhindert und somit der Atherosklerose und kardiovaskulären Komplikationen vorbeugt sowie
- die Betazellmasse und -funktion bewahrt, was zu einer möglichen Verzögerung des Krankheitsverlaufs führt.
In der nun abgeschlossenen randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie TIMES 1 nahmen 213 japanische Probanden mit Typ-2-Diabetes 24 Wochen lang zweimal täglich 1.000 mg Imeglimin ein. Dabei zeigte der Wirkstoff laut Herstellerangaben eine stabile Wirksamkeit für den primären Endpunkt: Im Vergleich zum Placebo konnte Imeglimin den HbA1c-Wert gegenüber dem Ausgangswert um 0,87 Prozentpunkte statistisch signifikant (p<0,0001) besser reduzieren.
Auch bei dem sekundären Endpunkt der Studie – einer Reduzierung der Nüchternplasmaglukose (FPG) – erreichte Imeglimin in der 24. Woche im Vergleich zu Placebo statistische Signifikanz (p<0,0001) und konnte die FPG im Schnitt um 19 mg/dl senken. Eine weitere Datenanalyse bezüglich zusätzlicher sekundärer Endpunkte wird aktuell vorgenommen. Das Sicherheitsprofil und die Verträglichkeit von Imeglimin war mit Placebo vergleichbar.
In Europa könnte Imeglimin frühestens 2023 auf den Markt kommen
Laut Poxel sind noch in diesem Jahr auch in den USA und in Europa Phase-III-Studien mit dem Wirkstoff geplant. Abhängig von den Ergebnissen dieser Studien und dem Ergebnis des Zulassungsprozesses könnte das Medikament bis 2023 in Europa auf den Markt kommen. Die Beantragung für eine Marktzulassung in Japan plant Poxel für das nächste Jahr.
Der am TIMES-Studienprogramm beteiligte Prof. Dr. Kohjiro Ueki, Direktor des Zentrums für Diabetesforschung am National Center for Global Health and Medicine in Tokio, sagte: „Das Sicherheitsprofil von Imeglimin in Kombination mit seinem einzigartigen Wirkmechanismus […] kann Patienten bei ihrem Krankheitsmanagement helfen. Ich freue mich sehr, zur Entwicklung einer neuen und innovativen potenziellen Behandlungsoption für Patienten mit Typ-2-Diabetes beizutragen.“
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig