7 Minuten
Hallo ihr Lieben und herzlich willkommen zu meinem zweiten Reisebericht, zum Thema: Südafrika. (Hier geht’s zu #Teil 1) Heute erzähle ich ein wenig über meine „Sicherheitsvorkehrungen“ vorab und über meine ganz tollen Erlebnisse in Afrika. Diese möchte ich im Nachhinein natürlich nicht mehr missen, auch wenn ich in manchen Momenten dachte: „Das war’s jetzt!“. 😀 Aber lest selbst, ich möchte gar nicht zu viel verraten bzw. einen falschen Eindruck schaffen.
Oh, ein ganz wichtiges Thema und auch wirklich ein Thema, mit dem ich mich lange vor dieser Reise beschäftigt habe, ist: Sicherheit. Ja, man hört so einiges und ja, auch von Freunden und Verwandten bekommt man meist nach dem „Hey, toll, Südafrika, das wird eine Reise.“ ein „Aber da unten, da musst du aufpassen, da ist es doch so kriminell!“ zu hören.
Ich denke, ich hätte nicht anders reagiert, hätte mir jemand erzählt, er fliegt (vorerst) alleine nach Südafrika. Denn man hört immer so einiges. Aber letztendlich muss sich ja jeder sein eigenes Bild machen. Und da meine Reise sowieso fest stand, konnte ich nur das Zug und Test „Pferd“ spielen, welches eben mal erkunden wird, was der Wahrheit entspricht und was nicht.
Ja, Südafrika ist gefährlich, aber Berlin, Hamburg, Frankfurt… sind auch gefährlich. Jede Großstadt ist auf ihre eigene Art und Weise gefährlich. Überall gibt es kulturelle und soziale Unterschiede, gewalttätige und aggressive Menschen. Dass in Südafrika die Quote höher ist, kann ich nach meinem Aufenthalt so nicht belegen. Es gibt dort immer noch einen gewaltigen Spalt zwischen Arm und Reich. Jedoch gibt es ein paar „Regeln“, um vorab schon einmal aus dem „Gefahren Fettnäpfchen“ zu treten.
Eine davon ist zum Beispiel, vor oder mit Sonnenuntergang in seiner Unterkunft zu sein. Bzw. nach Sonnenuntergang nicht mehr mit den „Black Taxis“ zu fahren. („Black Taxis“ = kleinere Shuttle Busse mit meist dunkelhäutigen Einwohnern). Doch ich möchte hier nicht übermitteln, dass die dunkelhäutigen Afrikaner böse oder gar gewalttätig sind, NEIN. Es gibt auch genauso hellhäutige Afrikaner, auf die solche Fakten zutreffen können. Also bitte nicht gleich einen Strick daraus drehen, denn die südafrikanischen Menschen (hell- und dunkelhäutig), die ich kennenlernen durfte, waren alle eins: äußerst gastfreundlich, nett und gastfreundlich. ☺
Kommen wir schon zum Thema: Temperaturen. Im Monat März hatte ich an den wärmsten Tagen sonnige 31 Grad Celsius, mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Das Kälteste, was ich erlebt habe in ca. 3 Wochen, waren 21 Grad Celsius, tagsüber. Auch der Wind ist nicht gerade schwach, zumindest nicht im März. In Südafrika ist im Dezember und Januar Hochsommer, deswegen geht der Monat März schon eher Richtung Herbst. Ich würde mich freuen, hätten wir in Deutschland im Herbst mal solche Temperaturen, aber man kann ja nicht alles haben.
Den kräftigen Wind, welcher auch gerne „Kapdoktor“ genannt wird, hat man jedoch eigentlich immer gespürt. Besonders aber abends, da es nach Sonnenuntergang doch schnell recht frisch wurde. Man sollte also immer ein Wechsel-Outfit dabei haben. Sei es jetzt kurze Hose und Top oder lange Hose, feste Schuhe und Jacke oder Pullover. Doch wenn man das beherzigt und sich einfach schon darauf vorbereitet, ist man gut ausgestattet und kann den Tag und Abend ohne Gänsehaut erleben.
Apropos Temperaturen, normalerweise reagiert mein Blutzucker extrem auf wärmere Temperaturen bzw. Hitze. Gut, Sommerurlaub hatte ich jetzt nicht in Afrika, aber es war warm, also rechnete ich damit, dass mein Blutzucker dementsprechend reagiert. Denn oft ist es so, dass mein Blutzucker bei den wärmeren Temperaturen fällt bzw. mein Insulin besser wirkt. Man könnte sagen, mein ganzer Körper arbeitet bei warmen Temperaturen besser, schon allein, um die Wärme/Hitze auszugleichen. Das hat sich meist sehr positiv in meinem Blutzucker widergespiegelt, indem er oft im sehr guten Bereich lag. Ich konnte dann öfters „essen, was ich wollte“, sprich, mehrere kleine Mahlzeiten, ohne überhaupt zu bolen, da mein Basalraten-Insulin einfach perfekt gewirkt hat und mich tagsüber mehr als gut abgedeckt hat.
So war das dieses Mal leider nicht. Es gab keinen einzigen Tag, an dem meine Werte auch nur ansatzweise perfekt waren. Zum Anfang machte mir das nicht allzu viel aus und ich schob es auf die lange Flugreise, meine veränderten Arbeitszeiten (da ich hauptsächlich abends/nachts gearbeitet habe).
Aber selbst zu Beginn meines „Privat Urlaubs“ veränderte sich nichts, wobei ich ausschlafen konnte und ich mir meinen Tag einteilen konnte, „wie ich lustig war“. Oft war das Gegenteil die Regel. Es lag weder an zu warm gewordenem Insulin noch an verstopften Kanülen etc. Wirklich, ich habe alles gecheckt und nichts hat funktioniert. Irgendwann hatte ich dann keine Lust mehr, mich zu ärgern. Über ein Problem, das mir teilweise die Laune verdarb. So ließ ich es einfach laufen, also klar bolen, essen, messen… nicht vergessen. Aber ich habe mich nicht mehr hingesetzt und akribisch nach „einem Fehler“ gesucht. Denn den habe ich schließlich auch nicht entdeckt.
Dann war es eben einfach so, ich hatte erhöhte Werte, tat weiterhin alles Mögliche, um sie in den Normalbereich zu bekommen, und fertig aus! Ich meine, hätte ich körperliche Probleme gehabt oder wäre es mir schlecht ergangen, dann natürlich wäre ich viel drastischer und konsequenter gewesen. Aber letztendlich waren es nur 3 Tage „außer Rand und Band“, also an den drei letzten Tagen habe ich einfach nur noch normal gemessen, gebolt usw., ohne abends eine große Aufstellung meiner Tageswerte, Bolusmengen und Faktoren zu erstellen, um mir zu erschließen, was es war.
Die südafrikanische Sonne/Hitze hat auf jeden Fall dieses Mal nicht angeschlagen. Also geht es demnächst doch wieder nach Mallorca, da funktioniert es immer. 😉
Nach all meinem Gemecker kommen wir mal zu den erlebnisreichen Tagen meiner Afrika Zeit. Oh Mann, war das aufregend. Also klar, mit Wellness-Urlaub und „ich komme entspannt aus dem Urlaub nach Deutschland zurück“ hatte das natürlich nichts, nicht mal ansatzweise zu tun.
Ich denke, das dürfte aber auch klar sein, also mir war es definitiv vorher bewusst. Afrika ist ein Land voller Erlebnisse und Entdeckungen und das Meer hatte auch gerade mal 9 Grad Celsius. Um baden zu gehen, war es sowieso zu kalt, außer man steht auf eiskalte Gliedmaßen und eine dicke Erkältung beim Abflug. Deswegen war der Plan: Safari, Kapstadt erkunden, Zipline fahren und ganz klar die Aussicht vom Tafelberg genießen/erleben.
Zuerst begannen wir mit der Safari, die war zwar eher schlecht als recht, weil wir einfach viel zu nah an der Stadt waren. Der Krüger Nationalpark (bekannt für atemberaubende Safari mit Afrika-Feeling), welcher von unserer Unterkunft aus mind. 8 Stunden entfernt wäre, war einfach zu weit weg. Wir fuhren allein zwei Stunden, um zu einem Ressort zu kommen, bei dem uns versprochen wurde, auch etwas dieses Safari-/Afrika-Feelings bekommen zu können.
Na ja, ich kürze die Story mal ab, von Safari hatte das Ganze nicht so viel. Im Endeffekt zum Fenster hinaus geschmissenes Geld (fast 100 € p.P. für 2 Stunden, mit einem Jeep durch abgegrenzte Gehege zu fahren, weil sich die Tiere sonst teilweise angreifen würden). Eigentlich ist das ja nun mal der Lauf der Dinge, dass Tiere ihr Revier verteidigen, aber gut, es war mit Sicherheit schon teuer genug, die Tiere überhaupt zu kaufen.
Es gab nur zwei Elefanten, zwei Nashörner, zwei Löwen (die abgegrenzt gehalten wurden) und zwei Löwen, zu denen man ins Gehege fahren durfte. Ein paar Springböcke, Wasserbüffel, Zebras und eine Schildkröte – Wuhu… aufregend. Klar, ich habe schon Angst und Panik geschoben, als ich das Formular unterzeichnete, dass ich (auf gut deutsch) bereit bin zu sterben. Also, dass du das Unternehmen nicht verklagen kannst, falls etwas passiert, hast es ja schließlich unterschrieben. Und dennoch hatte ich riesen Respekt vor einem Löwen, dem wir sehr nah waren, und Nashörnern ohne Hörner (alle Tiere hatten keine Hörner mehr, das sah so schrecklich aus…).
Schließlich hat ein Nashorn unseren Jeep gerammt, hätte ich vermutlich auch, wenn man mir so nah auf die Pelle rücken würde. Da waren dann meine Nerven am Ende, ich habe damit gerechnet, dass ich in diesem Gehege umkomme, und war dann auch nicht mehr die leiseste Person in dem Jeep. Die anderen Teilnehmer hatten ihren Spaß, aber nicht wegen der Tiere, sondern wegen meiner Panik. Na ja, besser Spaß als keinen… im Nachhinein kann ich auch drüber schmunzeln, besonders wenn ich die Bilder sehe.
Ein viel atemberaubenderes Erlebnis war das Ziplining, bei dem man (ähnlich wie in einem Kletterwald) ein Geschirr angezogen bekommt und dann mit einem Jeep auf einen Gipfel gefahren wird, um an einem Drahtseil von einer Plattform auf eine andere zu sausen. Unfassbarer Spaß, der totale Adrenalin-Kick und die Aussicht über den Baumwipfeln, einfach unglaublich. Jederzeit wieder, leider durfte man keine Kamera mitnehmen, GoPro’s waren erlaubt. So etwas hatte ich leider nicht dabei. Dafür aber mein Gedächtnis und diese Momente sind jetzt für immer in einer „atemberaubenden Momente Schublade“ abgespeichert. ☺ Schön war’s.
Zu guter Letzt und am wärmsten und wolkenärmsten Tag der Woche waren meine Begleitung und ich auf dem Tafelberg. Wir sind allerdings hochgefahren und nicht. ca. 3 Stunden gelaufen, da unser Zeitfenster einfach sehr knapp bemessen war und wir noch andere Dinge in Kapstadt erkunden wollten. Dafür sind wir auf dem Tafelberg drei Stunden gewandert, es war sehr heiß, aber der klare Himmel und die Ausblicke haben für jeden Schwitzfleck entschädigt.
Wenn ihr auch vorhabt, auf dem Tafelberg zu wandern, nehmt euch Snacks und genügend zu trinken mit. Wir haben uns ein wenig verplant, da wir einfach nicht wussten, dass wir 3 Stunden brauchen, um den Berg einmal zu umrunden. Also, verdurstet sind wir nicht, aber Hunger bekommt man schon. 😉
Als kleines Insider-Wissen, für spannende Spieleabende oder langweilige Familienfeiern, der Tafelberg ist 1.085 m hoch und umfasst eine Gesamtfläche von 6500 Hektar. Jetzt könnt ihr wenigstens schon mal mit den wichtigsten Daten angeben, auch wenn ihr noch nicht in Südafrika wart.
Klar hätte ich gerne noch mehr erlebt und gesehen, wie z.B. das Kap der Guten Hoffnung oder ich wäre sehr gerne am Boulders Beach mit den Pinguinen schwimmen gegangen. Ja, es gibt Pinguine in Südafrika und, ja, diese Tiere gehören auch dort hin.
So, das war mein kleiner, aber feiner Reisebericht. Ich könnte natürlich noch viel mehr erzählen, über die Landschaft, die Kultur usw., doch ich denke, dass würde den Rahmen sprengen. Ich kann jedem empfehlen, einmal nach Südafrika zu reisen bzw. Afrika allgemein. Die Landschaft dort ist ein Traum und die Strände ebenfalls, wie aus dem kalifornischen Bilderbuch. Deswegen werden in Südafrika übrigens auch sehr viele Werbespots produziert, weil man dort einfach alles vorfindet. Berge, Meer, Strand, grüne endlose Landschaften, Dünen u.v.m. Also füttert euer Sparschwein und gebt mir Bescheid, wenn ihr nach Afrika fliegt, ich komme gerne noch ein zweites oder drittes Mal mit.☺
9 Minuten
8 Minuten
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Beliebte Themen
Ernährung
Aus der Community
Push-Benachrichtigungen