Valentinstag – Sabotage durch das Diabetes-Monster

3 Minuten

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Valentinstag – Sabotage durch das Diabetes-Monster

Mein Diabetes hat manchmal einen sehr schwarzen Humor, und nicht im Mittelpunkt zu stehen, findet er von Zeit zu Zeit auch total langweilig. Dann tut er alles, um meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen, koste es, was es wolle. Und einmal, da kostete es uns einen wirklich schönen Valentinstag, aber fangen wir von vorne an.

Mein Freund beschloss, am Valentinstag ein wunderbares Abendessen für mich zu zaubern. Drei Gänge selbst gekochtes italienisches Essen. Vom Feldsalat über Bandnudeln mit Scampi bis hin zum selbstgemachten Tiramisu.

Zuvor ahnte ich zwar, dass etwas im Busch war, hatte aber keine Idee, was mich abends erwarten würde. Heute glaube ich, mein Diabetes hatte im Gegensatz zu mir eine Vorahnung.

Gedankenblase oben

Diabetes: „Wahrscheinlich überrascht uns Peter zu Hause mit einem Essen. Dann turteln die beiden rum, schlagen sich die Mägen voll, ohne auf mich zu achten, und womöglich gibt es auch noch Wein dazu. Ehrlich gesagt habe ich da heute keine Lust drauf. Heute Abend möchte ich nicht wie Luft behandelt werden. Schließlich geht es heute doch um die Liebe. Und ich gehöre noch viel mehr zu Lisa als Peter. Also ist es auch unser Abend. Ich glaube, ich habe eine Idee…“

Diabetes Gedankenblase

Kurz bevor ich zu meinem Freund kam, fiel mein Blutzucker ganz unerwartet ins Bodenlose. Ich weiß bis heute nicht, was diese Unterzuckerung verursacht hat. Jedenfalls bekam ich eine riesige Heißhungerattacke und stopfte alles in mich hinein, was auch nur im Entferntesten essbar war. Nach nur kürzester Zeit war mir leicht übel, und mein Bauch tat weh. Aber die Unterzuckerung war bekämpft.

Als ich dann die Wohnung betrat, kam mir schon ein unglaublich leckerer Duft entgegen – und mein Freund mit einer Kochschürze, zerzausten Haaren und beschlagener Brille.

„Oh, das riecht aber lecker!“, versuchte ich mich zu freuen. Doch ich war immer noch so pappsatt, dass sich mein Magen fast umdrehte.

Dennoch versuchte ich, von jeder Portion etwas zu naschen. Es wäre viel zu schade um dieses schöne Essen, und schließlich hat er sich so viel Mühe gegeben. Aber es passte einfach nichts mehr in mich hinein.

„Tut mir leid, aber ich habe mich eben schon bei einer Unterzuckerung so vollgestopft, dass ich nichts mehr runterbekomme.“

„Das macht doch nichts! Dann isst du eben morgen den Rest.“ Ich sah die Enttäuschung in seinen Augen.

Gedankenblase oben

Mein Diabetes lachte sich ins Fäustchen: „Das hat doch schon mal geklappt. Aber hey, der Abend ist noch nicht zu Ende, und ich merke schon wieder, wie die beiden ganz andere Dinge im Kopf haben.“

Diabetes Gedankenblase2b

 

Nach dem Essen schauten wir einen Film und kuschelten uns auf die Couch. Und wie das so an einem romantischen Abend ist, hatten wir beide auch noch mehr vor. Gerade als es anfing, heiß herzugehen, merkte ich erneut, dass etwas nicht stimmt.

„Moment, ich muss mal kurz testen.“ Gesagt, getan. Und auf meinem Messgerät erschien ein nicht ganz so freundliches „HI“.

„Mist! Mir ist auch echt unwohl gerade.“

Anstatt die Zweisamkeit im Schlafzimmer zu genießen, blieben wir auf der Couch. Mein Freund, Unmengen an Wasser, mein Diabetes und ich.

Die Dramaqueen bekam ihren Willen und unser Valentinstag war erfolgreich sabotiert.

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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