- Bewegung
Erstmals internationale Therapieempfehlungen publiziert
2 Minuten
Zum ersten Mal haben Forschende internationale Empfehlungen bezüglich Typ-1-Diabetes und Sport als Therapieergänzung veröffentlicht. Diese sollen Menschen mit Typ-1-Diabetes sicheres Sporttreiben ermöglichen – basieren auf den Möglichkeiten des modernen Blutzuckermanagements.
Die Kombination von sportlicher Betätigung und Typ-1-Diabetes bedarf eines guten Blutzuckermanagements, ist aber gerade für Menschen, die an chronischen Erkrankungen leiden, eine wichtige und wirkungsvolle Ergänzung zu medikamentöser Therapie. Wie verschiedene Studienergebnisse zeigen, kann ein aktiver Lebensstil mit körperlicher Bewegung die Mortalitätsrate und die Risiken von Begleiterkrankungen senken.
„In den letzten Jahren haben sich die Möglichkeiten rund um das Blutzuckermanagement deutlich weiterentwickelt, da über kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM) permanent Glukosewerte zur Verfügung stehen. Dennoch wurden alle bisher verwendeten Therapieempfehlungen bei Sport und Typ-1-Diabetes basierend auf Blutzuckermessungen von der Fingerbeere erstellt“, fasst Priv.-Doz. Dr. Othmar Moser von der Medizinischen Universität (Med Uni) Graz die aktuelle Situation zusammen.
Sport kann maßgeblich zum Therapieerfolg beitragen
Diesen Umstand haben sich er und sein Team an der Med Uni Graz zum Anlass genommen, um erstmals gemeinsam mit 30 weiteren ForscherInnen internationale Empfehlung (EASD/ISPAD Consensus Statement) zum Thema Sport und Typ-1-Diabetes auszuarbeiten, die auf den modernen Möglichkeiten des Blutzuckermanagements basieren. Diese zeigen, dass physische Aktivität bei chronischen Erkrankungen maßgeblich zum Therapieerfolg beiträgt.
„Wie bei den meisten chronischen Erkrankungen ist ein aktiver Lebensstil wichtig, um ein langes und nahezu gesundes Leben ermöglichen zu können. Mit unserem Wissen möchten wir einen wichtigen Impuls zur weltweiten Verbesserung der Therapieempfehlungen liefern, sodass die Empfehlung zu sportlicher Aktivität in den Therapieplan von Menschen mit Typ-1-Diabetes als fixer Bestandteil integriert werden kann“, so Moser.
Empfehlungen sollen helfen, Blutzuckerentgleisungen vorzubeugen
In den nun veröffentlichten Therapieempfehlungen zeigen die WissenschafterInnen auf, ab welchem Glukosewert es notwendig ist, während sportlicher Betätigung zusätzliches Insulin zuzuführen. Ebenso wird empfohlen, bei welchem Blutzuckerwert es notwendig ist, eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten, abhängig vom Glukosewert, zuzuführen. All diese Maßnahmen dienen dazu, dass es beim Sport nicht zu gefährlichen Entgleisungen der Blutzuckerwerte kommt.
„Bei der Erarbeitung der Richtwerte haben wir großen Wert auf personalisierte Medizin gelegt, um eine möglichst große Gruppe zu erreichen“, erklärt Moser. So differenzieren die WissenschafterInnen zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie innerhalb dieser Altersgruppen unter verschiedenen Risikogruppen.
Blutzucker: App soll smartes Management beim Sport ermöglichen
Dieses Blutzuckermanagement soll über eine App erleichtert werden, die gerade gemeinsam mit KollegInnen vom King’s College in London entwickelt wird. Somit soll ein smartes Glukosemanagement zur Verfügung stehen, dass die Kombination von Diabetes und Sport einfacher gestaltet.
Damit Menschen mit Typ-1-Diabetes niederschwellig und flächendeckend erreicht werden können, werden die Therapieempfehlungen in verschiedene Sprachen übersetzt. So können sie direkt in den Klinikalltag vor Ort eingebunden werden. „Typ-1-Diabetes soll kein Grund sein, um nicht die gesundheitsfördernde Wirkung eines aktiven Lebensstils für sich in Anspruch nehmen zu können. Dafür arbeiten wir mit unserer Forschung“, so Moser abschließend.
Das EASD/ISPAD Consensus Statement wurde zusätzlich von der Amerikanischen Diabetes Gesellschaft (ADA) und von der größten Non-Profit-Diabetes-Organisation JDRF unterstützt.
Quelle: Medizinische Universität Graz | Redaktion
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 9 Stunden, 33 Minuten
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 8 Stunden, 8 Minuten
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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stephanie-haack postete ein Update vor 1 Tag, 6 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 5 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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