Übergewicht: 5 gute Gründe fürs Abnehmen

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Übergewicht: 5 gute Gründe fürs Abnehmen
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Übergewicht: 5 gute Gründe fürs Abnehmen

Wer schlank ist, ist hierzulande mittlerweile in der Minderheit. Doch nur weil so viele Menschen übergewichtig sind, sind die Extrapfunde auf ihren Rippen nicht harmlos oder unbedeutend. Denn Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko für viele Erkrankungen – welche das sind und wieso Abnehmen eine gutes Vorhaben ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Zwei Drittel der Männer (67 %) und gut die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland sind übergewichtig. Knapp ein Viertel der Erwachsenen ist sogar stark übergewichtig – was man im Fachjargon als adipös bezeichnet. Zahlen wie diese kann man beim Robert Koch-Institut (RKI) nachlesen, das ihm Rahmen eines Gesundheitsmonitorings regelmäßig Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung erhebt.

5 Top-Gesundheitsargumente gegen Übergewicht und fürs Abnehmen

Den meisten Menschen, die Extrapfunde auf den Rippen haben, gefällt ihr Spiegelbild nicht. Sie wären gern schlanker, um besser auszusehen. Doch es gibt auch eine ganze Reihe gesundheitlicher Argumente, warum es sich lohnt, auf sein Gewicht zu achten. Vielleicht helfen sie bei der langfristigen Motivation zum gesunden Abnehmen?

1. Abnehmen hilft, Typ-2-Diabetes leichter in Schach zu halten

Menschen, deren Diagnose Typ-2-Diabetes noch nicht lang zurückliegt und die rigoros abnehmen, können ihren Zuckerstoffwechsel wieder normalisieren und anschließend unter Umständen sogar ganz auf Medikamente verzichten. Darauf deutet eine vielbeachtete Studie aus dem Jahr 2018 hin. An ihr nahmen 298 übergewichtige Menschen teil und hielten eine strikte Diät. Die Hälfte von ihnen schaffte es, ihren Zuckerstoffwechsel wieder zu normalisieren. Man spricht dabei von einer ‚Remission‘. Wenn mehr als 15 kg purzelten, gelang diese Remission zu etwa 85 Prozent. Wer ‚nur‘ etwa 10 kg abspeckte, hatte immerhin eine 50:50 Chance auf eine Diabetes-Remission. Und auch bei denen, die nur etwa 5 kg abnahmen, lag die Erfolgsquote immer noch bei etwa 20 Prozent.

2. Abnehmen verbessert die Wirkung von Medikamenten

Übergewicht macht sich nicht nur negativ auf das Selbstwertgefühl und das individuelle Wohlbefinden bemerkbar. Tatsächlich beeinflusst es auch die Wirkung verschiedener Medikamente. So haben Wissenschaftler*innen beispielsweise herausgefunden, dass Rheumamedikamente bei Übergewicht schlechter wirken. Demnach wirkt sich jedes Kilo weniger auf der Waage günstig auf die Erkrankung und den Behandlungserfolg aus.

3. Ohne Übergewicht gesünder und erholsamer schlafen

Menschen mit starkem Übergewicht haben häufig Schlafstörungen. Denn wenn sich zu viel Fett in den oberen Atemwegen einlagert, sinkt der Durchmesser der Atemwege und behindert die Atmung. Kommt es nachts deswegen sogar zu mehrfachen Atemstillständen (im Fachjargon: obstruktive Schlafapnoe, OSA), ist die Sauerstoffversorgung gestört. Das erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Schlaganfall. Abgesehen davon führt ein gestörter Schlaf zu Tagesschläfrigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit. Wer sein Körpergewicht reduziert, kann also Schlaf, Gesundheit und Wohlbefinden verbessern.

4. Übergewicht fördert Krebs – Abnehmen senkt dieses Risiko

Ein hoher Köperfettanteil erhöht das Risiko für etliche Krebsarten. Nach Daten des Deutschen Krebsforschungszentrums treten insgesamt 13 Krebsarten – Darmkrebs, Speiseröhrenkrebs, Nierenzellkrebs, Gebärmutterkörperkrebs, Brustkrebs, Leberkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Gallenblasenkrebs, Eierstockkrebs, Krebs des Mageneingangs, Schilddrüsenkrebs, multiples Myelom (eine spezielle Krebserkrankung des Blutplasmas) und Meningeome (eine besondere Form von Hirntumoren) – häufiger bei übergewichtigen als bei normalgewichtigen Menschen auf. Wer sein Gewicht reduziert, senkt also auch sein Risiko, an Krebs zu erkranken.

5. Übergewicht verlängert das Leben nicht

Lange Zeit glaubten auch Expert*innen, dass ein paar Extrakilos insbesondere bei älteren Menschen mit chronischen Erkrankungen die Überlebenschancen zu verbessern. Man nannte diesen Effekt das sogenannte Adipositas-Paradoxon. Damit wären die sprichwörtlichen Rettungsringe tatsächlich mögliche Lebensretter. Doch mittlerweile widerlegen immer mehr Studien diese These. Neuerdings geht die Wissenschaft davon aus, dass bereits geringes Übergewicht das Sterberisiko erhöht. Wer seine Gesundheit schützen möchte, sollte sich also so gut es geht von seinen Speckpölsterchen trennen.

Tipps, wie Du eine gesündere Ernährung und mehr körperliche Aktivität in Deinen Alltag integrieren kannst, findest Du in unserer Rubrik Ernährung und Bewegung.



von Antje Thiel

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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