- Eltern und Kind
Kohlenhydrate verstehen
3 Minuten
Wie ernähren sich Kinder heute?
Daten zum Lebensmittelverzehr aus der EsKiMo-Studie zeigen, dass Kinder und Jugendliche zu wenig Gemüse, Obst, Brot und Kartoffeln essen, dagegen deutlich zu viele fettreiche, tierische Lebensmittel (z. B. Fleisch- und Wurstwaren). Die Eiweißzufuhr liegt weit über der empfohlenen Menge. Auch unerwünschte, stark verarbeitete Lebensmittel, z. B. Fast Food, stehen zu oft auf dem Speiseplan.
Die Zufuhr einfacher Kohlenhydrate aus Lebensmitteln, die den Blutzucker schnell steigen lassen, geht in allen Altersgruppen weit über die Empfehlungen hinaus. Auch Getränke wie Limo, Saft, gesüßte Tees und viele Sorten Wasser mit Geschmack enthalten zu viel Zucker und werden zu oft getrunken. Sie sind besonders bei Jugendlichen beliebt, bei Kindern sind es z. B. "Quetschies".
Wunsch und Wirklichkeit
Was sind die Empfehlungen? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, dass Kohlenhydrate 50–55 % der gesamten Energiemenge ausmachen sollten. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt 45–50 %. Beide Fachgesellschaften sind sich einig, dass komplexe Kohlenhydrate, die nicht so schnell ins Blut gelangen, bevorzugt werden sollten. Gerade diese werden jedoch zu wenig gegessen.
Einfache und komplexe Kohlenhydrate
Komplexe Kohlenhydrate zeichnen sich durch eine hohe Nährstoff- und Ballaststoffdichte aus. Sie haben eine längere Verdauungszeit, machen dadurch länger satt und lassen den Blutzucker langsamer steigen. Zu den komplexen Kohlenhydraten zählen u. a. Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Kartoffeln und Hülsenfrüchte.* Diese Lebensmittel sollten fast ausschließlich auf unserem Speiseplan stehen. Durch zusätzliches Gemüse bei jeder Mahlzeit wird diese nährstoffreicher und der Blutzuckeranstieg verlangsamt. Es ist egal, ob das Gemüse roh oder gekocht gegessen wird. Einfache Kohlenhydrate werden besonders für den Geschmack und für küchentechnische Eigenschaften in der Lebensmittelindustrie verwendet.
Richtiger Umgang mit Süßem
Alternativen zum Süßen sind gefragter denn je. Ob Süßstoffe, Zuckeraustauschstoffe oder Honig, für jeden Bedarf gibt es etwas im Supermarkt. Während Süßstoffe den Blutzucker nicht beeinflussen und für Kinder unter 3 Jahren nicht geeignet sind, können Zuckeraustauschstoffe abführend wirken und sollten individuell berücksichtigt werden.* Ein mäßiger Umgang ist die Antwort auf die Frage: Wie süß muss es wirklich sein? Denn wir alle können unseren Süßigkeiten- und Zuckerkonsum reduzieren. Nicht nur zur Freude des Diabetesteams, sondern auch der Zahnärzte und für unsere Gesundheit.
Die Höhe der maximalen Zuckerzufuhr hängt von Alter, Geschlecht und auch davon ab, wie viel man sich bewegt. Als Hinweis bei der täglichen Portionsgröße dient die Handfläche des Kindes/Jugendlichen.* Berücksichtigt werden sollten neben Keksen, Fruchtgummis und Schokolade auch "Quetschies", Fruchtjoghurt, getrocknetes Obst und Marmelade.
Vor- und Nachteile von Low Carb
Wäre somit eine Low-Carb-Ernährung die Lösung? Nicht unbedingt. Bei einer reduzierten Kohlenhydratzufuhr steigt der Proteinanteil der Nahrung übermäßig. Bei übermäßiger Proteinzufuhr kann der Körper Eiweiß zum Aufbau von Glukose (Zucker) nutzen. Dies wird Zuckerneubildung aus kohlenhydratähnlichen Eiweißbausteinen (Gluconeogenese aus glucoplastischen Aminosäuren) genannt. Somit führt eine hohe Proteinzufuhr bei reduzierten Kohlenhydraten zum Blutzuckeranstieg.
Mengen schätzen
Zur Einschätzung der richtigen Menge verwenden wir in der Beratung die sogenannte Ernährungspyramide. Alle Lebensmittelgruppen sind in Bausteine, die Portionen, zerlegt. Die tägliche Portion sollte so groß sein, wie die Handfläche desjenigen, der sie verzehrt. Während man früher zur Abschätzung der notwendigen Insulindosis die KE oder BE (Kohlenhydrat- bzw. Broteinheit) verwendete, ermöglichen die modernen Insulinbolusrechner die direkte Eingabe der Kohlenhydratmenge in Gramm.
Kohlenhydrate begrenzen
Durch die weite Verbreitung von Sensoren zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) werden die Auswirkungen verzehrter Lebensmittel auf den Blutzucker sichtbar. Musste man früher in den Beratungen ausführlich die Theorien des glykämischen Indexes und der glykämischen Last zur Beschreibung des nahrungsbedingten Glukoseanstiegs erläutern, können heute praktisch die CGM-Kurven betrachtet und analysiert werden. Hierdurch wird die Therapie sichtbarer.
Neben der Bewegung hat die Ernährung für den Kurvenverlauf eine große Bedeutung, sowohl bei der richtigen Berechnung der Kohlenhydratmenge als auch bei der Auswahl und Zubereitung. So steigt z. B. die Glukose bei Zubereitung einer Kartoffel zu Kartoffelbrei gegenüber der Pellkartoffel viel schneller an.
Mahlzeitenrhythmus ist wichtig
Es zeigt sich besonders, dass regelmäßige Mahlzeiten und ausgewogene Ernährung Schlüssel zu stabilen Blutzuckerkurven sind. Trotz der immer smarteren Technik können auch die neuesten Insulinpumpen zu große Portionsmengen nicht ausreichend abdecken. Eine Begrenzung der Kohlenhydratmengen ist weiterhin sehr wichtig.* Zudem sollte auf einen ausreichenden Mahlzeitenabstand von mindestens 3 Stunden geachtet werden. Dies wird sowohl zur Entleerung des Magens benötigt als auch, und das gilt für alle Menschen, zur Bildung eines erneuten Hungergefühls.
Fazit
Es ist weiterhin nötig, Kohlenhydrate zu berechnen. Zudem sollten Menge und Qualität berücksichtigt werden. Die verschiedenen Glukosesensoren geben unmittelbar Aufschluss darüber, ob die Mahlzeit beim nächsten Mal optimiert werden sollte.
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 9 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 6 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).