- Aus der Community
Nonie blickt’s: Vorbilder
3 Minuten
Basketball mit Typ-1-Diabetes? Klar geht das! Maren Sturny erzählt, wie Vorbilder das Diabetes-Management von Nonie mitgestalten und oft mehr erreichen, als tausend elterliche Ratschläge.
Als Nonie vor einem Jahr freudestrahlend entschied, Basketball spielen zu wollen, dachte ich bei mir: “Na, das kann ja heiter werden: Sprinten, Aufregung, dann wieder auf der Bank sitzen…”. Ich hatte einigen Respekt davor und saß anfangs mit dabei.
Dann ging sie das erste Mal allein ins Training. Im Auto dachte ich kurz nach: “Bewegungsmodus, Check. Werte, Check. Zucker dabei, Check.” Beim Aussteigen zählte ich in Nonies Richtung nochmals alles zu ihrer Erinnerung laut mit geschlossenen Augen auf: “Regelmäßig Wasser trinken, ab und an den Wert prüfen, mindestens 140 mg/dl, sonst Banane oder Schorle, unter 100 mg/dl kurze Pause, was essen, auf deinen Körper hören, trau dich, was zu sagen, wenn du dich komisch fühlst, und…”
Ich öffnete die Augen. Von meiner Tochter keine Spur, nur ein paar Mütter sahen mich an, irgendwo zwischen mitleidsvoll, besorgt und amüsiert. Ich lächelte mit eingefrorenen Mundwinkeln zurück, stieg souverän in mein Auto, düste los und überließ sie ihrem Getuschel.
Zwischen Ansagen und Augenrollen: Der lange Weg zur Selbstständigkeit
Ein Jahr später läuft‘s. Auch Fabian Blecks Profi-Tipp, möglichst nicht mit aktivem Insulin ins Training zu gehen, war hilfreich. Und wenn‘s vom Vorbild persönlich kommt, dann habe auch ich es leichter, dass es dann eben eine Stunde vor dem Training keinen zu spritzenden Snack mehr gibt.
Nur das Wassertrinken bleibt eine harte Nuss: “Mein Engel, Wassertrinken ist so wichtig. Du hast die Flasche in der Schule schon wieder nicht angerührt. Dann bitte zumindest jetzt beim Training, allein schon, um das Schwitzen auszugleichen,” rufe ich Nonie hinterher, als sie in der Sporthalle verschwindet. Innerlich frage ich mich, ob ich eigentlich seit Monaten gegen eine Wand rede. Zwei Schlückchen über den Tag verteilt, und dann kommt die Antwort: “Aber Mama, ich habe doch getrunken.” Dabei ist mein Mund schon fusselig vom vielen Reden und Erinnern.
Drei Wochen später bin ich ganz baff. Die neue, magische Trinkflasche, die Nonie kürzlich in Berlin auf einem Event erhalten hat, ist nach der Schule schon leer und nach dem Training dann auch wieder. Sie hatte sie nach eigenen Angaben sogar nochmals aufgefüllt und erklärt: “Mama, weißt du, mein Körper besteht zu ungefähr 70% aus Wasser. Ist doch klar, dass man da im Laufe des Tages was nachfüllen sollte, sonst vertrockne ich noch. Du gießt deine Blumen ja auch regelmäßig.”
Wie eine Trinkflasche mehr bewirken kann als tausend Mama-Worte
Huch, was ist denn da passiert? Auf besagten Event in Berlin unterhielt sich Nonie mit Matthias (Steiner), der sie offenbar auf seine Weise davon überzeugt hat, wie wichtig Wassertrinken ist. Den Rest hat sie sich dann selbst zusammengereimt. An jenem Tag exte sie gleich vier Trinkflaschen und ging dabei immer wieder grinsend an Matthias vorbei. Seitdem will Nonie sogar morgens Wasser statt Saft. Easy.
Das Wort des Vorbilds oder das der Mama: ab einem gewissen Alter zieht die Mama da halt den Kürzeren. Die leere, magische Berliner Wasserflasche in der Hand haltend, starre ich immer noch etwas ungläubig zu Nonie hinüber, aber sie sagt nur schmunzelnd: “Mama, wisch dir mal die Fusseln vom Mund, ohne mag ich dich lieber.” Dann kommt sie ganz schnell in meinen Arm und ich drücke sie fest an mich.

Die elfjährige Nonie hat seit 2019 Typ-1-Diabetes. Ihre Mama Maren Sturny und sie meistern den Alltag als Team. Nonie lernt viel über ihren Diabetes und zieht auch gerne einmal ihre eigenen Schlussfolgerungen. Hin und wieder lässt sie Freunde oder die Familie an ihren Erkenntnissen teilhaben.
Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2023; 11 (2) Seite 30
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 2 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 21 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 21 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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