2 Minuten
Ein ehemaliger Manager von McDonald’s warnt vor Fast Food. Gehört wird er nicht. Warum wohl? Bestsellerautor Hans Lauber gibt darauf in seiner Kolumne eine klare Antwort.
Coming out ist in. Wobei hier nicht die Äußerungen zur sexuellen Orientierung gemeint sind. Sondern die Bekenntnisse von Spitzen der Nahrungs- und Genussindustrie. So machte sich vor einigen Monaten der Chef des Tabakmultis Philipp Morris fast schon lustig, dass viele Leute lange geglaubt haben, dass Zigaretten unschädlich seien (meine Geschichte dazu steht hier).
Eine Hammeraussage! Weshalb der frühere McDonald’s-Mann auch sagt: „Ich würde niemals mit Kindern in ein Fast Food-Restaurant gehen, auch nicht ausnahmsweise“. Gerade der Nachsatz ist eminent wichtig, meinen doch auch viele Diabetologen „einmal schadet nichts“.
Auch am eigenen Leib hat der langjährige Manager die verheerenden Folgen von Junk Food drastisch erlebt: „So wog ich vor zwei Jahren bei einer Körpergröße von 1,77 Meter 111 Kilo, fühlte mich schlecht, war im Kopf benebelt“. Mit einer radikalen Essensumstellung senkte er sein Gewicht auf 89 Kilo, und es geht ihm wieder gut.
Das aufrüttelnde Resümee von Harald Sükar: „In einer Burger-Bulette ist nichts drin, was zu einer gesunden Ernährung gehört“ – weshalb er fordert: „Wir brauchen eine klare Kennzeichnungspflicht, etwa ein Ampelsystem, und wir brauchen eine Zuckersteuer wie in England“. Werden diese Vorschläge Gehör finden? Natürlich nicht, und sie finden schon seit Jahren kein Gehör. So empfahl schon vor sieben Jahren in meinem Buch „Zucker zähmen“ der Münchner Ernährungsmediziner Prof. Dr. Hans Hauner eine Lebensmittelampel, ohne dass etwas passiert wäre.
Denn wer solche Forderungen durchsetzen wollte, müsste sich mit mächtigen Lobbygruppen anlegen, was auch gerade angesichts der derzeitigen industriefreundlichen Ernährungsministerin Julia Klöckner ein aussichtsloses Unterfangen ist.
Was bleibt, ist Resignation: So sagte jüngst in einem Interview mit dem Diabetes Ratgeber Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft: „Die Zuckerlobby ist extrem stark. Leider bewertet die Politik wirtschaftliche Interessen immer noch höher als gesundheitliche Aspekte“.
von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Internet: www.lauber-methode.de
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Beliebte Themen
Ernährung
Aus der Community
Push-Benachrichtigungen