- Ernährung
Osteoporose vorbeugen
4 Minuten
Was hat Osteoporose mit Diabetes gemeinsam? Beide gehören zu den Volkskrankheiten. Bei beiden spielt Essen eine zentrale Rolle. Ferner ist Bewegung ein wichtiger Therapiebaustein. Auch wenn man Diabetes hat, ist es gar nicht so kompliziert, die Knochengesundheit zu erhalten. Lesen Sie hier, worauf es dabei ankommt. – Wie wäre es mit Käse-Tortelloni im Spinatbett oder süßen Zucchini-Muffins? Klingt lecker und ist es auch, wie Sie in unseren Rezepten für gesunde Knochen sehen können.
Vitamin D, Kalzium und Bewegung: Dieses Trio ist wichtig, wenn es um Knochengesundheit geht. Schätzungen zufolge sind 4 bis 6 Mio. Menschen in Deutschland von Osteoporose betroffen. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Weltgesundheitsorganisation Osteoporose als eine der wichtigsten chronischen Erkrankungen einstuft.
Oft wird Osteoporose erst diagnostiziert, wenn es zu einem Wirbel-, Unterarm- oder Oberschenkelhalsbruch kommt. Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose (BfO) schätzt, dass über 130.000 Menschen hierzulande pro Jahr davon betroffen sind. Je älter und poröser die Knochenmasse ist, desto langsamer und schwieriger ist der Heilungsverlauf der Brüche.
Knochen bauen verstärkt Gewebe ab, mit der Folge, dass sie an Stabilität und Elastizität verlieren. Dabei kann jeder aktiv etwas für die Festigung, Stabilität und schließlich für den Erhalt der Knochenmasse tun – sei es als Kind, Jugendlicher, Erwachsener, Senior, Frau und Mann.
Starke Knochen schützen
Osteoporose ist kein Schicksal, das im Alter zwangsläufig bei jedem Menschen auftritt. Wer in den ersten 30 Lebensjahren genug Knochenmasse aufbaut, kann im Alter lange davon zehren. Dazu braucht es Essen mit ausreichend Kalzium, Vitamin D und Vitamin K sowie regelmäßige Bewegung im Alltag, gespickt mit zusätzlichem Sport. So wäre es optimal.
Der Ist-Zustand sieht leider anders aus: Besonders in jungen Jahren denken viele nicht daran, genug Kalzium regelmäßig zu sich zu nehmen – über Milch und Milchprodukte, grünes Gemüse, Kräuter, Nüsse und kalziumreiches Mineralwasser. Sinnvoll ist es, schon Kindern täglich kalziumreiche Lebensmittel und Speisen anzubieten. Denn im Alter profitiert man praktisch von der Knochenmasse, die bis zum 30. Lebensjahr angelegt wurde.
Kalzium-Tagesbedarf
Kinder: 600 – 1 000 mg
Jugendliche: 1200 mg
Erwachsene: 1 000 mg
Risikogruppen: 1 200 bis 1 500 mg
Praktisch heißt das nicht, dass ab dann Kalzium keine Rolle mehr spielt. Sondern dank regelmäßigem Nachschub betreiben Sie aktive Knochenpflege und können den Ist-Zustand so gut es geht erhalten. Doch nicht nur Kalzium ist dafür notwendig, sondern allen voran Vitamin D und Bewegung.
Der Mensch altert, äußerlich und innerlich – da gibt es kein Entkommen. Etwa ab 40 Jahren beginnt ein ganz natürlicher, langsamer Abbau der Knochenmasse, ein völlig normaler Vorgang.
Ab 40 Jahren nimmt die Knochenmasse langsam ab
Der Abbau der Knochenmasse lässt sich hinauszögern durch regelmäßige Bewegung und bewusstes Essen. In der heutigen Zeit, wo schlank zu sein für viele Menschen alles ist, Ernährungsformen wie vegan oder laktosefrei zum persönlichen Heilsbringer gehören, kann übertriebene Vorsicht und Weglassen entsprechender Lebensmittel der Knochengesundheit mehr schaden als nutzen.
Betroffen sein können jüngere Menschen mit Essstörungen wie Magersucht, Bulimie oder Orthorexie und mangelernährte ältere Personen sowie Männer, die zeitlebens sehr kalziumarm gegessen haben. Häufig zeigt sich Osteoporose jedoch in und nach den Wechseljahren, aufgrund hormoneller Umstellungen. Auch Medikamente wie Kortison können zum krankhaften Knochenschwund beitragen, ebenso eine Antihormontherapie mit Aromatasehemmern bei Frauen mit Brustkrebs.
So schützen und stärken Sie Ihre Knochen
Essen für gesunde und stabile Knochen
- täglich Milch und Milchprodukte, bevorzugt fettarm, verzehren
- pflanzliche Alternativen wie Hafer-, Soja- oder Mandeldrink mit Kalziumzusatz wählen
- täglich anderthalb Liter kalziumreiches Mineralwasser mit mind. 150 mg Kalzium/l trinken
- grünes Gemüse wie Brokkoli, Lauch, Fenchel, Grünkohl essen
- Kräuter zu jedem Gericht wählen, auch tiefgefroren oder getrocknet
- abwechslungsreich essen und trinken
- täglich frisches Gemüse und Obst der Saison essen
- mehrere kalziumhaltige Mahlzeiten über den Tag verteilen
- wichtig: die letzte Mahlzeit vor dem Schlafengehen kalziumhaltig auswählen
- wenig Fleisch und wenig Fast Food essen
- Vitamin-D-reich essen, dazu zweimal pro Woche Seefisch, Pilze, Eigelb, Lachs, Milchprodukte
- Vitamin-K-reich essen, z. B. Spinat, Feldsalat
- statt Chips und Co besser Nüsse knabbern
- Untergewicht verhindern bzw. beheben
Bewegungstipps zur Knochenpflege
- bewusst Alltagsbewegung einbauen wie Treppensteigen
- aktiv sein an der frischen Luft
- 2,5 Stunden Sport pro Woche wie Krafttraining, Aerobic
- wichtig sind tägliche Gleichgewichtsübungen wie Einbeinstand oder Kniebeugen, z. B. auf weichem Untergrund
- Tai-Chi und Training mit Gummibändern sind empfehlenswert
Gesunden Erwachsenen wird eine Tagesmenge von 1.000 mg Kalzium empfohlen; bei Menschen mit einem erhöhten Osteoporose-Risiko und bei bereits Erkrankten steigt der Bedarf auf 1.200 bis 1.500 mg täglich. „Knochenfeindliches Essen“ sind z. B. regelmäßiges Fast Food, Fertiggerichte und Fertigprodukte, wenig Gemüse und wenige Milchprodukte, ferner viele phosphathaltige Nahrungsmittel wie colahaltige Softgetränke mit und ohne Zucker, Schmelzkäse sowie viel Fleisch und Wurst, Süßigkeiten und regelmäßiger Alkoholgenuss.
Laktoseunverträglichkeit … oder Veganer? Kalziumreich essen!
Nur: Was bleibt übrig, wenn Milch und Milchprodukte aufgrund einer Laktoseintoleranz oder bei veganem Lebensstil konsequent gemieden werden? Hier ist es besonders wichtig, kalziumreiche Alternativen zu wählen: Es bieten sich Milchalternativen aus Soja, Mandel, Kokos oder Lupinensamen an. Empfehlenswert sind Produkte mit Kalziumzusatz (Zutatenliste und Nährwertanalyse beachten). Häufig steht es auch gut lesbar auf der Packung.
Einen entscheidenden Beitrag leisten kalziumreiche Mineralwässer mit einem Kalziumgehalt von mindestens 150 mg/l und, wie gesagt, grüne Gemüse, Kräuter und Nüsse als natürliche Kalziumlieferanten. Wichtig ist Vitamin K, denn es fördert die Mineralisierung der Knochen. Außerdem spielt das fettlösliche Sonnenvitamin D eine zentrale Rolle. Dank Vitamin D wird Kalzium aus Lebensmitteln besser vom Körper aufgenommen und leichter in Knochen eingebaut.
Neben Sonnetanken gibt es Vitamin D auch in Lebensmitteln wie Seefisch, Eigelb, Pilzen und Pflanzenölen. Allerdings ist es gerade in der dunklen Jahreszeit schwierig, ausreichend Vitamin D über Sonnenstrahlen aufzunehmen. Hier kann eine Extra-Aufnahme sinnvoll sein. Besprechen Sie dies unbedingt mit Ihrem Hausarzt. Wie wäre es, nach dem Lesen dieses Beitrags eine Runde spazieren zu gehen? So haben Sie aktiv etwas für Ihre Knochenpflege und den Blutzucker getan.
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (1) Seite 76-78
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig