- Ernährung
So bewahren Sie Ihre Darmgesundheit
4 Minuten
Kinder haben es ab und zu, und auch im Erwachsenenalter können Magen-Darm-Beschwerden auftreten und einen außer Gefecht setzen. Gründe dafür gibt es viele. Ruhe und Entspannung, eine Wärmflasche oder Kräutertee können zur Besserung beitragen. Welche natürlichen Maßnahmen helfen, wenn Magen oder Darm unleidlich sind, Blähungen, Durchfall oder Sodbrennen den Alltag schwer machen? Wir geben Ihnen Tipps zur Linderung.
Erkältungen können in ihrer Hochphase ein bis zwei Wochen andauern und sind nach rund einem Monat meist wieder komplett verschwunden. Ein harmloser Magen-Darm-Infekt dauert dagegen meist nur wenige Tage und danach fühlen sich Betroffene wieder fit und leistungsfähig.
Ursachen für langandauernde Beschwerden
Wenn Beschwerden wie Blähungen, Durchfall, Sodbrennen oder permanente Übelkeit jedoch länger andauern, kann die Ursache woanders liegen. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sind eine mögliche Ursache. Aber auch Unverträglichkeiten von Laktose, Fruktose oder Gluten können des Rätsels Lösung sein.
Ferner kann eine Umstellung auf ballaststoffreicheres Essen in den ersten Wochen verstärkt zu Blähungen führen. Keine Sorge: Es wird besser, wenn sich der Verdauungsapparat an das Plus von löslichen und unlöslichen Ballaststoffen gewöhnt hat. Umgekehrt kann auch eine ballaststoffarme Kost und eine regelmäßig zu geringe Flüssigkeitsaufnahme zu Verstopfung beitragen. Tipps, was bei diesen Beschwerden hilft, gibt es im folgenden Kasten.
Magen-Darm-Probleme: Was kann helfen?
Sodbrennen, Durchfall, Blähungen – darunter leiden viele Menschen hin und wieder. In unserer Übersicht finden Sie eine Auswahl an einfachen Maßnahmen, die Abhilfe schaffen können. Dauern die Beschwerden über längere Zeit an, sollten Sie sich vom Arzt untersuchen lassen. So lassen sich chronische Erkrankungen ausschließen oder adäquat behandeln.
Blähungen
- täglich 3 bis 4 Tassen Kümmel-Anis-Fencheltee trinken
- Kümmel ganz oder gemahlen im Gemüse mitkochen
- täglich 1,5 bis 2 Liter kalorienfreie Flüssigkeit trinken
- auf stark kohlensäurehaltige Getränke verzichten
- in Ruhe und entspannt essen
- regelmäßig bewegen
Durchfall
- viel trinken: Tee und Mineralwasser, Hühner- oder Gemüsebrühe
- passierte Bananen und Erdbeeren essen
- gekochte passierte Möhren essen, z. B. im Eintopf oder als Cremesuppe
- geriebene Äpfel z. B. mit ins Müsli oder den Haferbrei geben
- Pektin (Reformhaus oder Apotheke) in Speisen einrühren
- täglich ein bis zwei fettarme Milchprodukte wie Joghurt oder Kefir essen
Sodbrennen
- Speisen nur mild würzen
- fettärmer kochen und fettarme Lebensmittel auswählen
- Portionsgrößen verkleinern
- Schokolade, Süßes, Kaffee und Alkohol nur in geringen Mengen konsumieren
- Kleidung tragen, die nicht zu eng sitzt und nicht den Bauch einschnürt
- in Ruhe essen und für regelmäßige Entspannung im Alltag sorgen
Verstopfung
- täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter kalorienfreie Flüssigkeit trinken
- bewusst ballaststoffreich essen
- eingeweichtes Trockenobst essen oder morgens ein Schnapsglas Pflaumenkur (alkoholfrei) trinken, beides als Kohlenhydrate berücksichtigen
- Flohsamenschalen in Speisen einrühren
- regelmäßig bewegen
- immer wieder bewusst aufstehen und kurz umhergehen
- nach ärztlicher Diagnose empfiehlt sich eine individuelle Ernährungsberatung
- täglich mehrere kleine Mahlzeiten essen
- Ballaststoffgehalt der Mahlzeiten überprüfen
- ausreichend trinken – mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich
- fettbewusst essen
Ist der Diabetes schuld?
Durchfall, Erbrechen und ähnliche Beschwerden sind nicht nur unangenehm und lästig, sondern können auch die Stoffwechseleinstellung von Menschen mit Diabetes durcheinanderbringen. Wussten Sie, dass der Diabetes für Sodbrennen, Durchfall oder Blähungen verantwortlich sein kann? So kommt es beispielsweise durch Tabletten mit dem Wirkstoff Acarbose, die bei Typ-2-Diabetes eingesetzt werden, verstärkt zu Blähungen.
Wenn Sie öfter und länger als vier Wochen unter Sodbrennen, Verstopfung, Blähungen oder anderen Magen-Darm-Beschwerden leiden, gehen Sie besser zum Arzt und lassen sich untersuchen. Grund für die Beschwerden kann eine autonome Neuropathie, also eine durch den Diabetes verursachte Störung des Nervensystems sein.
Folgen sind beispielsweise Beweglichkeitsstörungen der Speiseröhre, die zu Sodbrennen und Schluckstörungen beitragen können. Ist die Magenentleerung verlangsamt (Gastroparese) oder beschleunigt, kann sich das auf die Zuckerwerte auswirken und Übelkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen bewirken. Ebenso können auf Dauer erhöhte Blutzuckerwerte Einfluss auf die Verdauungsfunktion haben.
Den aufgeregten Magen beruhigen
„Das schlägt mir auf den Magen“ – ein oft gebrauchter Satz. Kein Wunder: Der Magen reagiert auf äußere Einflüsse wie Stress, Sorgen, Ärger, Hektik oder eine ungesunde Lebensweise gern mal mit Beschwerden wie Druck- und Völlegefühl oder Unwohlsein.
Brennen in der Magengegend, insbesondere nach dem Essen, oder plötzliches Unwohlsein sind typische Anzeichen einer akuten Magenschleimhautentzündung (akute Gastritis). Auslöser können sehr fettreiches Essen und üppige Portionen sein oder auch ein hoher Alkohol-, Kaffee- oder Nikotinkonsum. Eine Lebensmittelvergiftung, Schockzustände oder eine Operation können zur Entwicklung einer akuten Gastritis beitragen, ebenso die Einnahme eines Antibiotikums.
Aber egal, ob Sie eine akute Gastritis oder generell Magenprobleme haben: Bewährt hat es sich, stark gewürzte Speisen mit Chili oder Pfeffer so gut es geht zu meiden. Getränke sollten Sie weder zu kalt noch zu heiß trinken. Weniger Kaffee und Alkohol helfen außerdem, einen nervösen Magen milde zu stimmen. Auch das Rauchen ist ein Risikofaktor. Genügend Bewegung (z. B. Walken, Radfahren, Schwimmen) tut dem Magen ebenfalls gut, genau wie Ruhe und Entspannung.
Wer Probleme hat, zur Ruhe zu kommen, dem helfen beispielsweise autogenes Training oder Yoga. Auch Medikamente – nämlich Magensäurebinder (Antazida) können hilfreich sein. Und wie immer ist es wichtig, zu beobachten, wie lange die Beschwerden anhalten, und wenn nötig einen Arzt zurate zu ziehen.
Gefühlte Unverträglichkeiten
Ein beliebtes Thema ist aktuell das Reizdarmsyndrom. Es wird gern in Verbindung gebracht mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infektionen, andauerndem Stress und mit Nahrungsbestandteilen wie Gluten oder Laktose. Typisch für das Reizdarmsyndrom sind Beschwerden wie Blähungen, Bauchgrummeln, Verstopfung und Durchfall im Wechsel.
Allerdings ist es sinnvoll, sich erst einmal selbst zu beobachten: Handelt es sich vielleicht um eine gefühlte Unverträglichkeit, die gar nicht medizinisch diagnostizierbar wäre? Wer z. B. auf glutenhaltiges Getreide verzichtet, weil er meint, es nicht zu vertragen, läuft Gefahr, zu wenige Ballaststoffe zu essen, sagen Ernährungsexperten. Das wiederum begünstigt oft Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung oder Blähungen und Völlegefühl.
Wer einer Unverträglichkeit auf den Grund gehen möchte, kann ein Verträglichkeitstagebuch führen. Dazu sollten Sie ein bis zwei Wochen lang alles aufschreiben, was Sie gegessen haben und welche Magen-Darm-Beschwerden danach auftraten. Im Anschluss können Sie mit Ihrem Hausarzt besprechen, welche Untersuchungen (z. B. eine Darm- oder Magenspiegelung, eine Stuhluntersuchung oder ein spezieller Atemtest) angezeigt sind, um den Beschwerden auf den Grund zu gehen und sie so schnell wie möglich loszuwerden.
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2020; 69 (2) Seite 74-76
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig