Soul Food – oder: Was tut mir gut?

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Soul Food – oder: Was tut mir gut?

Der Begriff Soul Food ist seit ein paar Jahren auch in Deutschland nicht unbekannt. Foodblogger nutzen ihn gern, um ihre Mahlzeiten auch mit Worten in Szene zu setzen, Restaurants, um ihre Produkte an den Mann zu kriegen. Was bedeutet der Begriff „Soul Food“ eigentlich?

Quelle: pixabay

Was ist „Soul Food“?

Im deutschen Sprachgebrauch soll Soul Food all das Essen umfassen, was mich innerlich befriedigt und glücklich macht. In der amerikanischen Küche sind das vor allem gehaltvolle Gerichte wie Rippchen, Chicken Wings oder frittierte Beilagen. Auch im deutschen Raum fallen unter den Begriff häufig schwere Eintöpfe, Burger oder käsige Aufläufe.
Bis vor einiger Zeit hätte auch ich solche Gerichte als „seelenwärmend“ bezeichnet. Doch seit der Diabetes Einzug in mein Leben gehalten hat, wurde mir schrittweise bewusst, wie wenig glücklich mich Nahrungsmittel machen, die meinem Diabetes nicht guttun.

Versteht mich nicht falsch – auch ich bin ein Verfechter der „Wir dürfen als Typ-1-Diabetiker alles essen!“-Gruppierung. Mittlerweile sehe ich das allerdings fast so kritisch wie Antje, die einmal beleuchtet hat, ob das wirklich so umgesetzt werden sollte, wie es immer hinausposaunt wird.

Soul Food und Diabetes

Was bedeutet für mich, als Diabetiker, also Soul Food?
In erster Linie auch das, was der Begriff implizieren soll: gutes Essen, das mich satt und zufrieden macht. Hätte ich früher noch Beispiele wie Pizza oder Pasta genannt, sind es für mich heute eher Produkte, die nicht nur gut schmecken, sondern gleichzeitig auch für schön sanfte Blutzuckerverläufe sorgen, da sie sich jedes Mal gleich gut berechnen lassen. Das sind vor allem warme Mahlzeiten mit Linsen, Bohnen oder anderen Hülsenfrüchten oder auch deftige Pfannen mit Kartoffeln und viel Gemüse. Eins meiner absoluten Lieblingsgerichte, das ich Sommer wie Winter gerne esse, ist Chili sin Carne (Rezept hier in der BSL). Durch die Linsen steigt der Blutzucker nur sehr langsam und sinkt sanft wieder ab, es hält lange satt und macht dank der vielen verschiedenen Gewürze (vor allem mit einem Schuss Limettensaft und einem Klecks Joghurt dazu) einfach glücklich. Fettige Mahlzeiten wie Pizza oder Burger lassen meinen Blutzucker tendenziell zwar auch langsam steigen, dafür habe ich dann häufig trotz Berechnung von FPEs später ein böses Erwachen, wenn der Blutzucker einfach nicht aufhören möchte zu steigen. Dann kommen zusätzlich zu dem Völlegefühl, das fettiges Essen immer bei mir auslöst, noch die bleierne Müdigkeit und der Durst der nächsten Hyperglykämie. Spätestens da ist meine Seele dann alles andere als glücklich und ich ärgere mich meist relativ schnell darüber, doch wieder meinem Appetit gefolgt zu sein, anstatt etwas zu essen, das ganz sicher Körper und Geist guttut.

Quelle: pixabay

Gutes für den Körper = Gutes für die Seele

Bedeutet das jetzt, dass mich der Diabetes in meinen Ernährungsgewohnheiten einschränkt? Ich finde nein – im Gegenteil. Durch den Diabetes habe ich gelernt, viel mehr auf meinen Körper und seine Signale zu achten. Essen, das gut schmeckt, muss nicht gleichzeitig meinem Körper guttun. Und egal ob Mensch mit Diabetes, Zöliakie oder Lactoseintoleranz – wir alle haben gelernt, dass es Lebensmittel gibt, die unserem Körper guttun, und solche, die es eben nicht tun. Ich finde, wir können irgendwie dankbar dafür sein, dass wir unserem Körper achtsamer gegenübertreten müssen – denn so wird auch die Seele glücklich.

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