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Ob Pommes, Chips oder Schokoriegel: Obwohl jeder weiß, dass diese Lebensmittel ungesund sind und dick machen, fällt es schwer die Finger davon zu lassen. Deutsche Forscherinnen und Forscher haben nun untersucht, woran das liegt: Sie zeigen, dass die Kombination aus Fetten und Kohlenhydraten im Essen einen besonders starken Einfluss auf das Belohnungssystem in unserem Gehirn hat.
Die Lebensstil-Umstellung ist oft die erste und zentrale Maßnahme zur Prävention und Therapie von Diabetes – etwa beim Typ-2 oder in der Schwangerschaft. Vor allem die gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle, ist aber gar nicht so leicht durchzuhalten. Warum zeigt eine aktuelle Studie: Sowohl fettiges als auch kohlenhydratreiches Essen aktiviert jeweils das Belohnungssystem im Gehirn (wenn auch über unterschiedliche Signalwege). Kommen aber Kohlenhydrate und Fette im Essen zusammen, wird dieser Effekt noch verstärkt.
In der Natur käme die Mischung aus viel Fett und Kohlenhydraten so gut wie nicht vor, erklären die Autoren. Entweder seien Nahrungsmittel reich an Fetten wie etwa Nüsse, oder aber reich an Kohlenhydraten wie bei Kartoffeln oder Getreide. Eine ganz seltene Ausnahme sei hingegen die Muttermilch. Die Forscher vermuten daher, dass der Mensch im Laufe der Evolution geprägt wurde, sehr intensiv auf die für Babys überlebenswichtige Mischung zu reagieren und sie als besonders belohnend wahrzunehmen.
Im Rahmen der Studie hatten 40 Freiwillige gegen einen Computer um Essen gespielt. Angeboten wurden fett- oder kohlenhydratreiche Nahrungsmittel sowie Essen, dass fettig und kohlenhydratreich zugleich ist. Für letztere waren die Probanden bereit, das meiste Spielgeld zu bieten. Offenbar war für sie die Kombination von Fett und Kohlenhydrat am attraktivsten, schließen die Autoren.
Während des Spiels zeichneten die Forscher die Gehirnaktivität der Probanden in einem Magnetresonanztomografen (MRT) auf. Die Messungen ergaben, dass eine Kombination aus Fetten und Kohlenhydraten die Gehirnareale des Belohnungssystems intensiver aktiviert als die anderen angebotenen Lebensmittel. Dieser Befund stimmte also mit den Ergebnissen des Spiels überein. Zudem vermuten die Wissenschaftler, dass die Belohnungssignale das Sättigungsgefühl überlagern – Übersättigung und Übergewicht seien die Konsequenzen.
Hinzu kam, dass die Probanden die entsprechenden Nährwerte kaum einschätzen konnten: Baten die Forscher, den Kaloriengehalt der dargebotenen Lebensmittel zu schätzen, gelang den Teilnehmern das bei den fett- oder kohlenhydratreichen Essen relativ genau. Bei fett- und kohlenhydratreichem Essen lagen sie dagegen oft daneben. Die Erkenntnisse könnten für die Behandlung von Menschen mit suchtartigem Übergewicht eine wichtige Rolle spielen, hoffen die Autoren.
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