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Voll war der Saal, als sich ungefähr 290 Menschen zum T1Day Ende Januar in Berlin trafen. Am speziellen Tag für Typ-1-Diabetiker ging es um viele Themen aus der Technik. Wir waren dabei und stellen Ihnen eine Auswahl daraus hier vor.
Typ-1-Diabetiker verschwinden in der Masse aller Diabetiker – für Moderator Fredrik Debong ist das kein Wunder. Es gibt einfach viel weniger Typ-1- als Typ-2-Diabetiker. Deshalb ist für ihn, der selbst seit langem betroffen ist, der T1Day wichtig: „Hier können wir echt was lernen.“ Und Typ-1-Diabetikerin Ilka Gdanietz, die mit Fredrik auf der Bühne steht, ergänzte: „Es funktioniert einfach nur zusammen.“
Das zeigte sich bei der Tour de Diabetes. Sascha Stiefeling fragt sich im Nachhinein immer noch: „Warum sollte man sowas tun?“ – zu zwölft 9 Tage lang 1.001 km einmal längs durch Deutschland radeln mit E-Bikes. Seine klare Antwort: „Weil wir es können!“ Man merkte ihm die Begeisterung an, mit der er dabei war – und nicht nur er, auch die anderen Teilnehmer, die er auf die Bühne holte. Wie viel Energie er verbraucht hat, konnte er an seinem Insulinbedarf erkennen: Zeitweise musste er die Insulinzufuhr durch seine Insulinpumpe komplett abschalten.
Über eine andere Herausforderung berichtete Dr. Torben Biester, Diabetologe aus Hannover: die Datenauswertung von Systemen zum kontinuierlichen Glukosemessen (CGM). Seine Bitte: „Beschäftigen Sie sich mit Ihren Werten!“ An Beispielen unterschiedlicher Auswertungen erläuterte er, was man daran ablesen kann, um Entscheidungen für seine Therapie zu treffen. Er empfahl, zuerst Regelmäßigkeiten anzusehen – und warnte: „Vorsicht vor automatisierten Auswertungen – lieber selber mit den Daten beschäftigen!“
Wer mehr über den Tag wissen will, findet weitere Informationen im Internet unter www.t1day.de
Unabhängig vom Auswerten aber ist für ihn aus kinderärztlicher Sicht klar: „Für die Zukunft sollte es so sein: Blutzucker messen müssen Leute, die kein Hypoglykämierisiko haben, also ohne Insulin – für alle anderen sollte es ein Sensor-Verfahren sein.“ Dieser Meinung waren offenbar auch die Anwesenden, wie der donnernde Applaus zeigte.
Damit Diabetiker ein CGM-System einsetzen können, das von einer Krankenkasse bezahlt wird, ist zuerst ein Antrag nötig. Dr. Imke Schmitz-Losem von der pronovaBKK betonte den Wert einer persönlichen Stellungnahme der Antragsteller: „Die war für uns als Krankenkasse immer besonders wichtig.“ Auch die persönliche Kommunikation hält sie für sehr wichtig: „Aus meiner Erfahrung heraus ist es sehr wichtig, sich bei der Krankenkasse einen Ansprechpartner zu suchen.“
Im Moment ist die Situation der Kostenerstattung für CGM-Systeme aber noch uneinheitlich: „Wir haben Bundesländer, da wird flächendeckend abgelehnt, und wir habern Bundesländer, da wird flächendeckend durchgewunken.“ Ihr Schlussappell an die Anweseneden: „Tun Sie etwas dafür, dass Ihre persönliche Situation gut verstanden wird!“
von Dr. med. Katrin Kraatz
Redaktion Diabetes-Journal, Kirchheim-Verlag,
Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (3) Seite 14-15
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