Kolumne „Fernweh“: Der Weg ist das Ziel

2 Minuten

Kolumne „Fernweh“: Der Weg ist das Ziel | Foto: Mark – stock.adobe.com
Foto: Mark – stock.adobe.com
Community-Beitrag
Kolumne „Fernweh“: Der Weg ist das Ziel

Reisen und Laufen: Zwei Leidenschaften, die sich perfekt verbinden lassen. Neue Wege entdecken, sich treiben lassen und Erfahrungen sammeln – das macht jede Strecke zum kleinen Abenteuer, schreibt Susanne Löw in ihrer Kolumne „Fernweh“.

Reisen und Laufen: Das sind zwei meiner Leidenschaften und zugleich oft eine perfekte Win-win-Situation. Denn neue Laufstrecken zu erkunden – sei es am eigenen Wohnort, während eines Besuchs bei Freunden in einer anderen Stadt oder auch im Urlaub – bedient das Bedürfnis, das bei mir in derselben Schublade liegt wie Fernweh: Neugierde auf Neues.

Autorin Susanne Löw und ihre Kolumne Fernweh

Susanne Löw ist freie Journalistin und lebt in Hamburg. Die gebürtige Bayerin hat seit dem Jahr 2002 Typ-1-Diabetes und ist seitdem erst recht gern unterwegs. Ihre weltweiten Erfahrungen mit „Zucker im Gepäck“ hat sie in einem gleichnamigen Ratgeber zusammengefasst (ISBN 978-3-87409-701-7).

In der Kolumne Fernweh schreibt sie in jeder Diabetes-Anker-Ausgabe über ihre Reise-Leidenschaft uns alles, was dazugehört.

Turnschuhe anziehen, loslaufen, andere Abzweigungen nehmen als sonst, sich auf unbekannten Wegen treiben lassen, Waldwegen folgen, gespannt sein, was sich hinter der nächsten Kurve verbirgt, oder auch mal unterwegs umdrehen müssen, weil eine Hecke den Weg versperrt: Toll, das gefällt mir! Und ist nicht Reisen letztlich genau das: sich auf Unbekanntes einlassen, sich überraschen lassen – und reicher an Erfahrungen zurückkehren?

Stöbern durch den Strecken-Speicher meiner Lauf-App

Während sich Reisende nach ihrer Rückkehr zu Hause gern durch ihre Fotos auf dem Smartphone wischen, um sich an den romantischen Sonnenuntergang am Strand, die architektonisch spannende Kirche oder die regionalen kulinarischen Spezialitäten zu erinnern, wische auch ich mich am Abend eines Tags mit Laufeinheit durch den Speicher meiner Lauf-App, die all meine Läufe aufzeichnet und dabei auch immer den Verlauf auf einer Karte darstellt:

Ja, genau, der Lauf in Berlin-Steglitz, der mich am Teltowkanal entlangführte – das war schön, ich habe irgendwann nur sehr lange auf eine Brücke gewartet, die mich wieder ans andere Ufer gebracht hat. Und oh, ich erinnere mich gut: der morgendliche Lauf in Büsum an der Nordseeküste, als es auf der ersten Hälfte unglaublich gut lief – und als mich auf dem Rückweg der Gegenwind hat ordentlich kämpfen lassen.

Wenn der Zuckerwert beim Training brav mitläuft und dann auch noch genauso gut im Ziel ankommt, ist das Erlebnis natürlich umso schöner. Den Verlauf des Gewebezuckers zeichnet meine Lauf-App übrigens auch auf. Neben der Statistik in der Lauf-App vermerke ich auch meist in den Aufzeichnungen meines kontinuierlichen Glukose-Messsystems meine Sporteinheiten und notiere mir parallel, wie ich die Therapie vorher, währenddessen oder hinterher angepasst habe. So kann ich (hoffentlich) die Zuckerwerte immer besser ins Training mitnehmen. Das ist nerdig? Und wenn schon. Ich finde, das dürfen Leidenschaften durchaus sein.


von Susanne Löw

Erschienen in: Diabetes-Anker, 2024; 72 (11) Seite 82

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Veranstaltungen der Diabetes-Selbsthilfe zum Weltdiabetestag: Aktiv vom Nordseestrand zum Alpenrand

Jedes Jahr am 14. November ist Weltdiabetestag. Das ist Anlass für viele in der Diabetes-Szene, rund um dieses Datum die Öffentlichkeit mit großen Veranstaltungen und Aktionen über Diabetes zu informieren. Auch die organisierte Selbsthilfe ist dabei aktiv „vom Nordseestrand zum Alpenrand“ – neben ihren Veranstaltungen, die das ganze Jahr über stattfinden.
Veranstaltungen der Diabetes-Selbsthilfe zum Weltdiabetestag: Aktiv vom Nordseestrand zum Alpenrand | Foto: LAYHONG - stock.adobe.com

3 Minuten

DDG fordert verbindliche Maßnahmen zur Prävention von Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen

Angesichts steigender Fallzahlen und begrenzter Therapieoptionen für Kinder und Jugendliche mit Typ-2-Diabetes, forderte die Deutsche Diabetes Gesellschaft auf der Vorab-Pressekonferenz zur Diabetes Herbsttagung 2025 konsequente verhältnispräventive Maßnahmen, die von Werberegulierungen bis zu verbindlichen Qualitätsstandards in der Schulverpflegung reichen.
Forderungen der DDG: Verbindliche Präventionsmaßnahmen gegen Typ-2-Diabetes im Kindesalter | Foto: DDG/Screenshot MedTriX

2 Minuten

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

Verbände