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Kolumne „Fernweh“: Eine Bahnfahrt, die ist (auch mit Diabetes) lustig
2 Minuten
Zugfahren als Leidenschaft: Susanne Löw berichtet von ihrer Liebe zum Reisen, kleinen Ritualen – und den besonderen Herausforderungen, die eine lange Bahnfahrt für Menschen mit Diabetes mit sich bringen kann.
Ich bin nicht nur eine von gut 370.000 Menschen mit Typ-1-Diabetes in Deutschland, ich bin auch eine von über 11 Millionen. So viele Menschen nutzen aktuell das Deutschlandticket. Für mich ist es eine praktische und günstige Option für all meine Mobilitäts-Bedürfnisse.
Und ich mag das Gefühl, immer und überall (regional) einsteigen zu können. Ich bin einfach gern unterwegs. Auch im Fernverkehr der Deutschen Bahn findet man mich häufiger auf dem Weg zwischen Hamburg und München.
Autorin Susanne Löw und ihre Kolumne Fernweh
Susanne Löw ist freie Journalistin und lebt in Hamburg. Die gebürtige Bayerin hat seit dem Jahr 2002 Typ-1-Diabetes und ist seitdem erst recht gern unterwegs. Ihre weltweiten Erfahrungen mit „Zucker im Gepäck“ hat sie in einem gleichnamigen Ratgeber zusammengefasst (ISBN 978-3-87409-701-7).
In der Kolumne Fernweh schreibt sie in jeder Diabetes-Anker-Ausgabe über ihre Reise-Leidenschaft uns alles, was dazugehört.

Auf diesen langen Strecken erfordert der Blutzucker hin und wieder besondere Aufmerksamkeit. Sechs Stunden lang (fast) nur sitzen – da muss ich zum Beispiel aufgrund der mangelnden Bewegung gelegentlich schon mal temporär meine Basalrate in der Insulinpumpe erhöhen oder zum Essen ein wenig mehr Insulin spritzen als sonst.
Geschlossenes Bordbistro? Gut, wenn man vorbereitet ist…
Für andere Herausforderungen sorgt oft die Bahn: Vorfreude aufs Mittagessen im Bordbistro? Zum Glück habe ich noch nicht für die vegetarische Pasta gespritzt, als ich mich gerade auf den Weg dorthin aufmachen will, denn plötzlich ertönt eine Durchsage im Zug: „Das Bordbistro ist heute geschlossen, danke für Ihr Verständnis.“
Gut, dass man als Mensch mit Diabetes zumindest meist Kleinigkeiten dabeihat – in meinem Fall zwei Müsliriegel. Die müssen reichen bis zum Ziel … Oder man nutzt die unfreiwillige Chance, fastet stundenlang und führt bei dieser Gelegenheit einen Basalratentest durch.
Ah, und diese kleinen Kekse, die man manchmal zum Kaffee aus dem Bordbistro gratis dazubekommt … Dieses Extra hebe ich mir gern für „tiefe (Blutzucker-)Zeiten“ auf und verstaue es erstmal – was ich dann aber genauso gern schnell wieder vergesse. Folglich finde ich regelmäßig Wochen später in den Untiefen meines Rucksacks verpackte Kekskrümel.
Übrigens: Wenn ich im Süden nach ein paar Tagen wieder die Rückreise in Richtung Hamburg antrete, gibt es ein festes Ritual. Ein Münchner Freund und ich haben vor ein paar Jahren eine nette Tradition etabliert: unseren „Station talk“. Egal, wie früh mein Zug abfährt, wir treffen uns dafür immer circa 20 bis 30 Minuten vorher, trinken gemeinsam einen Kaffee, plaudern und dann begleitet er mich zum Gleis und bis an die Tür meines Abteils. Dann fährt mein Zug ab – hoffentlich mit geöffnetem Bordbistro.
von Susanne Löw
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (3) Seite 82
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gingergirl postete ein Update vor 4 Tagen, 15 Stunden
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Tag, 5 Stunden
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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hexle postete ein Update vor 5 Tagen, 19 Stunden
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 20 Stunden, 5 Minuten
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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