Maren (17) stellt sich ihrem Diabetes

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Maren (17) stellt sich ihrem Diabetes

Das “CJD Berchtesgaden” ist einst mit dem 1. Preis des “FineStar” ausgezeichnet worden für sein kreatives Behandlungs- und Betreuungskonzept für Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Wir berichten über Maren und ihre Erfahrungen.

Die 17-jährige Maren aus Karlsruhe kämpft wie viele Tausende ihrer Altersgenossen mit ihrem Blutzucker. Diabetes betrifft immer mehr Kinder und Jugendliche.

Besorgniserregend!

Typ-1-Diabetes ist die am stärksten zunehmende chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. In Deutschland beträgt die jährliche Zuwachsrate rund 3,5 Prozent. “Das ist besorgniserregend viel”, sagt Dr. Burkhild Knauth, Fachärztin für Kinder-und Jugendmedizin in einem Rehabilitationszentrum für chronisch kranke Kinder und Jugendliche in Berchtesgaden: “Der Bedarf an Betreuungsangeboten für Jugendliche wie Maren nimmt ständig zu.”

Mit sieben Jahren hörte Marens Kindheit auf, normal zu sein: Die Ärzte diagnostizierten bei ihr Diabetes. Von da an wurde alles anders: “Ich musste immer Blutzucker messen und wissen, wie viel Insulin ich spritze”, erzählt die aufgeschlossene Jugendliche. In Schulungen lernte Maren damals alles Notwendige, und ihre Mutter passte auf, dass die Siebenjährige alles richtig machte.

Ein Schicksalsschlag

Zunächst klappte das Diabetesmanagement ganz gut, bis ein Schicksalsschlag in der Familie Maren aus der Bahn warf. “Von da ging es nur noch bergab”, erinnert sich Maren. “Mir wurde alles egal. Ich habe nicht mehr richtig gemessen und bekam immer mal wieder Ketoazidosen, also lebensgefährlichen Überzucker.” Maren rutschte auch häufiger in Unterzuckerungen, teilweise so stark, dass sie Krämpfe bekam und bewusstlos wurde. Einmal fiel sie sogar ins Koma.

Wende im Sommer 2012: Langzeitwert von 12 auf 7!

Eine Rehabilitation brachte nur kurzzeitige Besserung. Als sie wieder einmal notfallmäßig im Krankenhaus landete, empfahlen die Ärzte eine medizinisch-schulische Rehabilitation. Im Sommer 2010 schaffte Maren die Wende. Sie kam in das Rehabilitationszentrum des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands in Berchtesgaden. Dort wurde sie medizinisch, pädagogisch, psychologisch und schulisch betreut.

Nach und nach verbesserte sich ihr Blutzuckerlangzeitwert HbA1c von 12 auf 7 Prozent – das Blutzuckergedächtnis zeigt, wie gut sie ihren Blutzuckerhaushalt unter Kontrolle hat.

Rundum positive Bilanz

Marens Bilanz der letzten Jahre ist rundum positiv: Sie hat gelernt, ihren Blutzucker selbständig unter Kontrolle zu halten, sie schaffte an den Schulen des CJD in Berchtesgaden den Mittleren Schulabschluss, und inzwischen strebt sie auf der Fachoberschule des CJD ihre Fachhochschulreife an. Ihr Tipp für Jugendliche mit Diabetes: “Es hat keinen Zweck, die Krankheit zu ignorieren. Man muss sich ihr stellen und sich klar machen, dass man selbst verantwortlich ist für seine Gesundheit”.

Das “CJD Berchtesgaden – Gesundheit · Bildung · Beruf”

Das CJD Berchtesgaden – Gesundheit · Bildung · Beruf ist eine Rehabilitations-Einrichtung für chronisch kranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Es liegt auf ca. 1 000 m Höhe in einem allergen- und schadstoffarmen Hochgebirgsklima. Die Lage garantiert beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung allergischer Erkrankungen wie Asthma und Neurodermitis.

Chronische Lungen- und Hauterkrankungen, Mukoviszidose, Diabetes und Adipositas können ebenfalls behandelt werden. Das Zentrum umfasst eine Fachklinik für die medizinische Betreuung, eine Grund- und Hauptschule für den regulären Schulbesuch sowie Einrichtungen zur Berufsorientierung und -erprobung. Sehr schwer erkrankte Jugendliche können eine komplette Ausbildung in neun Lehrberufen absolvieren. Auch der Besuch einer weiterführenden Schule – Realschule und Gymnasium – ist an den CJD Christophorusschulen Berchtesgaden möglich.

Der Aufenthalt der Kinder und Jugendlichen dauert meist zwischen einigen Wochen und einem Jahr. Es gibt 7 Wohnhäuser mit ca. 160 Plätzen für Langzeitpatienten. Mehr Informationen gibt es im Internet: www.cjd-berchtesgaden.de


von Redaktion Diabetes-Journal

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (2) Seite 42-43

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  • gingergirl postete ein Update vor 6 Tagen, 18 Stunden

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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