Nachgefragt | Psychologie: Zappelig, unkonzentriert und Typ-1-Diabetes

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Nachgefragt | Psychologie: Zappelig, unkonzentriert und Typ-1-Diabetes

Sie haben medizinische, psychosoziale und/oder rechtliche Fragen bezüglich Kindern und Jugendlichen mit Diabetes? Die Experten des Diabetes-Eltern-Journals geben Ihnen in der Rubrik Nachgefragt Antwort!

Die Frage

Aktuell ist die Situation unseres Sohnes Julian (12 Jahre) besonders schwierig: Er hat seit 2 Jahren Typ-1-Diabetes und zunehmend Konzentrations- und Verhaltensprobleme. Er war schon immer ein sehr unruhiges Kind, und jetzt muss ich ihn ständig an seine Aufgaben für die Schule und den Diabetes erinnern – und ebenso schnell vergisst er alles wieder.

Darüber streiten wir sehr oft. Einerseits reagiert er dann extrem aggressiv, andererseits ist er auch verzweifelt, weil er nicht das schafft, was er sich vorgenommen hat. In solchen Situationen tröstet er sich mit Unmengen an Süßigkeiten, ohne auf seinen Diabetes zu achten. Hinterher tut es ihm leid, und vor kurzem sagte er mir, dass er den Diabetes hasst und „nicht mehr so leben“ mag.

Familie R.

Die Antwort von Prof. Dr. Karin Lange

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, war Julian bereits vor der Diabetesdiagnose ein unruhiges Kind. Der Diabetes kann also dafür nicht der Auslöser sein. Aber die vielen Anforderungen der Therapie können besonders Kinder mit eingeschränkter Konzentrationsfähigkeit sehr schnell überfordern und frustrieren. Hinzu kommen die Veränderungen der Pubertät, die sich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch auswirken. Daher benötigen die meisten Jugendlichen in Julians Alter noch die liebevolle Unterstützung ihrer Eltern bei ihrer Diabetestherapie.

Wenn sich die Situation von Julian aber weiter zuspitzt, sollten Sie mit ihrem Diabetesteam darüber sprechen und ggf. untersuchen lassen, ob bei Julian eine Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) die Ursache für seine Probleme sein kann. Darauf spezialisierte Kinder- und Jugendärzte und Psychologen führen die Untersuchungen an Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) oder in spezialisierten Praxen durch. In Gesprächen können die Fachleute sehr gut einschätzen, ob eine ADHS vorliegt. Diese Störung ist angeboren und wird durch Probleme bei der Nachrichtenübermittlung zwischen den Hirnzellen erklärt. Machen Sie sich also keine unbegründeten Vorwürfe, ADHS entsteht nicht durch Erziehungsfehler.

Wenn eine ADHS sicher festgestellt wurde, sollten Kind und Eltern zunächst verstehen, was die Störung bedeutet. Im zweiten Schritt können Familien lernen, wie der Alltag so gestaltet werden kann, dass unnötige Konflikte vermieden werden und das Kind konzentrierter lernen kann. Dazu gibt es Trainings (auch online, z. B. adhs.aok.de). Die SPZ bieten ebenfalls Beratungen an. Erst im dritten Schritt, wenn die Schwierigkeiten den Alltag weiter sehr beeinträchtigen, kann auch über die Einnahme eines Medikaments nachgedacht werden. Bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes und großen Schwierigkeiten durch die ADHS kann eine individuell abgestimmte Medikation hilfreich sein.


von Prof. Dr. Karin Lange

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2022; 13 (1) Seite 28

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  • bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 6 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 5 Tagen, 3 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 6 Tagen

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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