- Technik
Hilfsmittel unterstützen bei der Diabetestherapie
5 Minuten
Ein Leben mit Diabetes ist, wenn man einen Typ-1-Diabetes hat, immer auch mit Hilfsmitteln für die Diabetestherapie verbunden. Dazu gehören zum Beispiel Blutzucker-Messgeräte, Systeme zum kontinuierlichen Glukose-Monitoring (CGM-Systeme), Insulinpens, Insulinpumpen – um nur die geläufigen zu nennen. Auch für viele Menschen mit Typ-2-Diabetes sind solche Hilfsmittel inzwischen selbstverständlich und sie möchten sie nicht mehr missen. Welche Hilfsmittel es gibt – zumindest einen Auszug davon, denn alle würden den verfügbaren Platz sprengen –, erläutert Dr. Jens Kröger in diesem Artikel. Einen besonderen Schwerpunkt legt er dabei auf die Smart-Pens, die durch die Digitalisierung immer mehr im Kommen sind.
Menschen mit Diabetes können eine Vielzahl von Hilfsmitteln nutzen, um sich den Umgang mit ihrer Erkrankung zu erleichtern und ihr Diabetes-Management so gut wie möglich hinzubekommen. Im Folgenden werden einige Diabetes-Hilfsmittel, die von vielen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen – abgesehen von eventuell erforderlichen gesetzlichen Zuzahlungen – bezahlt werden, näher dargestellt.
Blutzucker-Messgeräte
Blutzucker-Messgeräte werden verwendet, um den aktuellen Blutzucker aus einem Blutstropfen zu bestimmen. Der Blutstropfen wird dabei möglichst aus der Seite einer Fingerbeere entnommen und auf einen Teststreifen für ein Blutzucker-Messgerät aufgetragen. Das Bestimmen des Blutzuckerwerts dient dazu, akute Entgleisungen wie Über- und Unterzuckerungen (Hyper- und Hypoglykämien) zu identifizieren. Des Weiteren erfolgt aufgrund dieser Messungen ein Anpassen der Insulindosis oder anderer Diabetes-Medikamente.
Um die Glukosewerte richtig messen zu können, ist eine technische Einweisung für das korrekte Durchführen der Messung mit dem tatsächlich verwendeten Messgerät erforderlich. Im Rahmen einer strukturierten Schulung in der Praxis ist es wichtig, zu erlernen, welche Therapie-Entscheidungen aufgrund der Werte sinnvollerweise getroffen werden.
Folgende Personen können ein Blutzucker-Messgerät verordnet bekommen
- Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes, mit Schwangerschaftsdiabetes oder mit anderen Diabetesformen mit Insulintherapie
- Menschen mit Typ-2-Diabetes ohne Insulintherapie nur in bestimmten Ausnahme-Situationen
Kontinuierliches Glukose-Monitoring
Systeme zum kontinuierlichen Glukose-Monitoring (CGM-Systeme) mit Alarmfunktionen enthalten einen Sensor, der kontinuierlich den Gewebezucker im Unterhautfettgewebe an Arm, Bauch oder Gesäß (je nach Zulassung) misst. Die Daten werden automatisch an ein Empfangsgerät oder eine App auf einem Smartphone übertragen und ermöglichen es Menschen mit Diabetes, den Verlauf der Glukosewerte rückblickend und vorausschauend zu verfolgen.
Folgende Personen können ein CGM-System verordnet bekommen
- Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes und intensivierter Insulintherapie bzw. Insulinpumpen-Therapie, wenn sie das individuell vereinbarte Therapieziel nicht erreichen. Hierzu gehören der HbA1c-Wert, das Verhindern schwerer und sehr schwerer Hypoglykämien, die Reduktion von leichten Hypoglykämien, das Verbessern der Lebensqualität etc.
Insulinspritzen
Insulinspritzen sind eine traditionelle Methode, um Insulin zu verabreichen. Sie bestehen aus einem Kolben mit einer Kanüle, die in eine Insulinflasche oder Insulinpatrone gestochen wird. Anschließend wird eine etwas größere Menge Insulin aufgezogen als benötigt, Luft aus der Spritze entfernt und dann das Insulin ins Unterhautfettgewebe (subkutan) injiziert.
Folgende Personen können Insulinspritzen verordnet bekommen
- Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes und Insulintherapie. Es empfiehlt sich für jeden Menschen mit Diabetes und Insulintherapie, immer ein paar Spritzen mit sich zu führen, insbesondere bei einer Reise ins Ausland – auch bei Nutzung einer Insulinpumpe oder eines Insulinpens.
Insulinpens
Insulinpens haben die Form eines Kugelschreibers und werden verwendet, um Insulin subkutan zu injizieren. Sie sind einfach zu bedienen und bieten eine diskrete Möglichkeit, Insulin zu verabreichen. Man unterscheidet wiederverwendbare Insulinpens und Fertigpens. Während wiederverwendbare Insulinpens zur Gruppe der Hilfsmittel gehören, gehören Fertigpens zu den Arzneimitteln.
Folgende Personen können Insulinpens verordnet bekommen
- Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes und Insulintherapie
Smart-Pens
Smart-Pens sind Pens, die mit digitaler Technologie ausgestattet sind, um Menschen mit Diabetes das Insulin-Management zu erleichtern. Diese intelligenten Pens bieten Funktionen, die es den Benutzern ermöglichen, den Einsatz von Insulin auch im Rückblick besser zu überwachen. Hier gibt es wiederverwendbare Pens und Fertigpens, die mit digitalen Kappen versehen werden können. Bisher stehen nur wenige Smart-Pens zur Verfügung (siehe Tabelle auf Seite 21), was sich allerdings in den nächsten Wochen und Monaten ändern wird.
Folgende Personen können Smart-Pens verordnet bekommen
- Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes und Insulintherapie. Smart-Pens sind bisher keine Regelleistung der Krankenkassen, können aber mit besonderer Begründung, nach Verfügbarkeit, verordnet bzw. getestet werden.
Insulinpumpen
Insulinpumpen sind medizinische Geräte, die kontinuierlich Insulin in die Körper von Menschen mit Diabetes abgeben. Eine Insulinpumpe wird in der Regel außerhalb des Körpers getragen. Durch einen Schlauch (Katheter) wird das Insulin unter die Haut (subkutan) abgegeben. Das Insulin befindet sich in einem Reservoir oder in einer Kartusche in der Pumpe.
Es gibt Schlauch-Pumpen und Patch-Pumpen. Bei Schlauch-Pumpen kann man selbst auswählen, wie lang die verwendeten Katheter sein sollen. Patch-Pumpen haben nur einen sehr kleinen Schlauch oder nur eine Kanüle zur Abgabe des Insulins.
Die Nutzerinnen und Nutzer können die Insulin-Basisversorgung (Basalrate) in der Pumpe programmieren, die diese dann kontinuierlich abgibt. Wenn weitere Insulingaben für z. B. die Aufnahme von Kohlenhydraten erforderlich sind, werden diese manuell abgegeben.
Folgende Personen können eine Insulinpumpe verordnet bekommen
- Menschen mit Typ-1-Diabetes, die mit der intensivierten Insulintherapie (ICT) nicht das mit dem Diabetes-Team vereinbarte individuelle Therapieziel erreichen
- bei Menschen mit Typ-2-Diabetes mit Insulintherapie und z. B. schmerzhafter Polyneuropathie (Nervenschäden), Schichtarbeit oder Schwangerschaft müssen die Gründe individuell dargelegt werden
AID-Systeme
Mittlerweile ist die Diabetes-Technologie so weit, dass Insulinpumpen und CGM-Systeme zusammenarbeiten, um die Insulingabe laufend an den Bedarf anzupassen. Als Schnittstelle gibt es unterschiedliche Algorithmen. Solche Systeme nennt man AID-Systeme, AID steht für automatisierte Insulin-Dosierung.
Folgende Personen können ein AID-System nutzen
- Allen Menschen mit Typ-1-Diabetes sollte bei Nichterreichen des individuellen Therapieziels ein AID-System angeboten werden. Jeder Mensch mit Diabetes sollte dann zusammen mit dem Diabetes-Team entscheiden, ob er oder sie ein AID-System möchte und welches individuell das beste System ist.
Sehhilfen
Sehhilfen für Menschen mit Diabetes finden sich im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen. Dabei wird nach Brillengläsern, Kontaktlinsen und vergrößernden Sehhilfen unterschieden. Menschen mit Diabetes mit einer Sehschwäche bzw. Blindheit können einen Anspruch auf Verschreibung von optisch vergrößernden Sehhilfen wie Brillengläsern mit Lupenwirkung oder Lupen haben. Hinsichtlich der elektronischen Sehhilfen versteht man Bildschirm-Lesegeräte, elektronische Lupen, Kamerasysteme zum Vergrößern der Schrift etc. Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens (Monitore, Laptops, Tablets) sind von der Versorgung ausgeschlossen, auch wenn diese im Zusammenhang mit den elektronisch vergrößernden Sehhilfen eingesetzt werden.
Folgende Personen können Sehhilfen verordnet bekommen
- Menschen mit Diabetes und hochgradiger Sehbehinderung oder Blindheit
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Neben den Hilfsmitteln gibt es weitere Unterstützung für Menschen mit Diabetes, die nicht unter das Kapitel Hilfsmittel der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen fällt, aber dennoch Menschen mit Diabetes in ihrem Therapie-Management helfen kann. Ein Beispiel sind die Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA).
DiGAs sind in Deutschland spezielle medizinische Apps oder digitale Programme, die dazu dienen, Diagnose, Überwachung, Behandlung oder Nachsorge von Krankheiten zu unterstützen. Seit Oktober 2020 können solche Anwendungen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf Basis des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) zugelassen und von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden.
DiGA werden einer strengen Prüfung unterzogen, um ihre medizinische Qualität, ihre Datensicherheit und den Datenschutz zu gewährleisten. Es muss nachgewiesen sein, dass sie einen positiven Effekt auf die Versorgung der kranken Menschen haben und als Medizinprodukte zertifiziert sind. Nach der Zulassung erhalten sie eine DiGA-Nummer und können verordnet werden. Krankenkassen können auch ohne ärztliche Verordnung eine DiGA genehmigen. Zurzeit (Stand Mai 2023) gibt es 47 zugelassene DiGA (davon 29 vorläufig und 18 dauerhaft ins DiGA-Verzeichnis aufgenommene).
Hinsichtlich des Diabetes gibt es aktuell folgende DiGA
Vitadio (vorläufig aufgenommen)
- DiGA, die darauf abzielt, die Diabetes-Kontrolle innerhalb von drei Monaten zu verbessern, indem sie die Nutzenden zu einem besseren Selbstmanagement und Lebensstil befähigt. Für Anwendende entstehen keine Kosten.
- Verordnet bekommen können sie Menschen mit Typ-2-Diabetes.
HelloBetter Diabetes und Depression (dauerhaft aufgenommen)
- DiGA, die Menschen mit Diabetes und Depression mit einem 12-wöchigen Online-Kurs wirksam unterstützen kann. Für Anwendende entstehen auch hierbei keine Kosten.
- Verordnet bekommen können sie Menschen ab 18 Jahren mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes und Depression.
zanadio (dauerhaft aufgenommen)
- DiGA, die Menschen mit Adipositas (extremes Übergewicht) hilft, durch eine Veränderung ihrer Gewohnheiten in den Bereichen Bewegung und Ernährung langfristig ihr Gewicht zu reduzieren. Die Mindestlaufzeit beträgt 90 Tage, kann aber verlängert werden.Verordnet bekommen können sie Menschen ab 18 Jahren mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 bis 40 kg/m2 (unabhängig davon, ob ein Diabetes besteht).
Oviva Direkt für Adipositas (vorläufig aufgenommen)
- DiGA, die Menschen mit Adipositas hilft, durch eine Veränderung ihrer Gewohnheiten in den Bereichen Bewegung und Ernährung langfristig ihr Gewicht zu reduzieren.
- Verordnet bekommen können sie Menschen ab 18 Jahren mit einem BMI von 30 bis 40 kg/m2 (unabhängig davon, ob ein Diabetes besteht).
Eine Hilfsmittelverordnung sollte immer auch unter dem Aspekt der Lebensqualitäts-fördernden Therapie-Unterstützung im Rahmen einer partizipativen Entscheidungsfindung betrachtet werden.
Schwerpunkt: „Hilfsmittel – was, wann, warum“
- Hilfsmittel unterstützen bei der Diabetestherapie
- Hilfsmittel verordnen: So funktioniert es
- Hilfsmittel-Verordnungen: Nicht alles geht
von Dr. Jens Kröger
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2023; 72 (7) Seite 18-23
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 1 Woche
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 6 Tagen, 20 Stunden
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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stephanie-haack postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Wochen, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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