- Technik
Mitten in einer neuen Ära!
2 Minuten
Allen Unkenrufe zum Trotz, sind neue Technologien – insbesondere im IT-Bereich – gerade dabei, die Diabetestherapie zu revolutionieren. Prof. Haak rät dazu, dem Ganzen zumindest nicht allzu skeptisch gegenüberzustehen, denn es bringt vor allem viele neue Chancen.
Vor kurzem saß ich mit einem Kollegen zusammen und er meinte, dass alles noch elektronischer wird. Damit meinte er, dass die Diabetologie immer mehr im Zeichen von technischen Hilfsmitteln steht: Da haben wir zum einen die Fortentwicklung der Insulinpumpen und Sensoren – und aus dem Produkt der beiden die sensorunterstützte Pumpentherapie (SuP).
Insulinpumpen: kleine technische Wunderwerke
War man vor einigen Jahren noch dankbar, dass Insulinpumpen technisch einwandfrei funktionierten, so sind die heutigen Pumpen kleine Wunderwerke mit vielen elektronischen Möglichkeiten; während vor einigen Jahren kontinuierliche Glukosemesssysteme nur als Orientierungshilfen eingesetzt wurden und es mit diesen auf keinen Fall zulässig war, eine therapeutische Entscheidung zu treffen, greifen heute moderne Sensorsysteme in die Insulinpumpensteuerung ein und verhindern beispielsweise wirksam Unterzuckerungen.
Auch wird das Zuckermessen ohne Stechen immer bedeutsamer. Dies ist das Produkt einer jahrelangen Entwicklungsarbeit, um das Leben mit Diabetes leichter zu machen. Den größten Fortschritt hat allerdings die Informationstechnologie gemacht:
Auslaufmodell: handschriftliches Blutzuckertagebuch
Natürlich gibt es immer noch die Blutzuckerheftchen, die man so schön ausfüllen und dem Arzt vorlegen kann; aus meinem Blickwinkel heraus sind dies Auslaufmodelle. Heute ist es fast schon Standard, dass Zuckermessungen im Gerät gespeichert, die dazugehörige Insulinmenge und die aufgenommenen Kohlenhydrate hinzugefügt werden – und automatisch sich ein übersichtliches Gesamtbild über den Stoffwechselverlauf zusammensetzt. Dies kann dynamisch elektronisch verarbeitet werden und ist dann Grundlage, um die weitere Therapie mit dem Diabetesteam zu besprechen. Nicht schlecht, oder?
Smartphones spielen dabei ebenso eine große Rolle: Nicht nur, weil sie unauffällig sind – schließlich hat jeder ständig so ein Ding vor der Nase! Nein, sie können auch mit unzähligen Apps verbunden werden, die dann richtig genutzt auch einen echten Mehrwert bieten. Mittlerweile gibt es von Krankenkassen wie der Techniker Krankenkasse Diabetes-Apps. Und Universitätskliniken wie die Charité in Berlin steuern mit Hilfe von Apps die Therapie ihrer Patienten.
Wir müssen uns vor dieser neuen Ära nicht fürchten
Kurzum: Wir stehen, nein, wir sind sogar mittendrin in einer neuen Ära. Und vor dieser neuen Ära, in der alles elektronischer wird, sollte man sich wirklich nicht fürchten. Alle Anwendungen scheinen patientenfreundlich zu sein, sprich einfach zu erlernen, einfach anzuwenden und einfach auszuwerten. In diesem Sinne: Verschließen Sie sich nicht vor den neuen Technologien, sondern trauen Sie sich einfach mal an diese heran. Dieser gut gemeinte Rat gilt natürlich nicht nur für Patienten, sondern auch für Ärzte und andere Behandler.
von Prof. Dr. med. Thomas Haak
Diabetes-Journal-Chefredakteur,
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (9) Seite 31
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Ähnliche Beiträge
- Behandlung
Diabetes und Auge: Retinopathie und Makulopathie vorbeugen
6 Minuten
- Eltern und Kind
Wintersport für Kinder mit Diabetes: Schnee, Sport und Insulintherapie – das geht!
3 Minuten
Diabetes-Anker-Newsletter
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Über uns
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Community-Frage
Mit wem redest du
über deinen Diabetes?
Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.
Werde Teil unserer Community
Community-Feed
-
bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
-
loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 21 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
-

Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).