Mitten in einer neuen Ära!

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Mitten in einer neuen Ära!

Allen Unkenrufe zum Trotz, sind neue Technologien – insbesondere im IT-Bereich – gerade dabei, die Diabetestherapie zu revolutionieren. Prof. Haak rät dazu, dem Ganzen zumindest nicht allzu skeptisch gegenüberzustehen, denn es bringt vor allem viele neue Chancen.

Vor kurzem saß ich mit einem Kollegen zusammen und er meinte, dass alles noch elektronischer wird. Damit meinte er, dass die Diabetologie immer mehr im Zeichen von technischen Hilfsmitteln steht: Da haben wir zum einen die Fortentwicklung der Insulinpumpen und Sensoren – und aus dem Produkt der beiden die sensorunterstützte Pumpentherapie (SuP).

Insulinpumpen: kleine technische Wunderwerke

War man vor einigen Jahren noch dankbar, dass Insulinpumpen technisch einwandfrei funktionierten, so sind die heutigen Pumpen kleine Wunderwerke mit vielen elektronischen Möglichkeiten; während vor einigen Jahren kontinuierliche Glukosemesssysteme nur als Orientierungshilfen eingesetzt wurden und es mit diesen auf keinen Fall zulässig war, eine therapeutische Entscheidung zu treffen, greifen heute moderne Sensorsysteme in die Insulinpumpensteuerung ein und verhindern beispielsweise wirksam Unterzuckerungen.

Auch wird das Zuckermessen ohne Stechen immer bedeutsamer. Dies ist das Produkt einer jahrelangen Entwicklungsarbeit, um das Leben mit Diabetes leichter zu machen. Den größten Fortschritt hat allerdings die Informationstechnologie gemacht:

Auslaufmodell: handschriftliches Blutzuckertagebuch

Natürlich gibt es immer noch die Blutzuckerheftchen, die man so schön ausfüllen und dem Arzt vorlegen kann; aus meinem Blickwinkel heraus sind dies Auslaufmodelle. Heute ist es fast schon Standard, dass Zuckermessungen im Gerät gespeichert, die dazugehörige Insulinmenge und die aufgenommenen Kohlenhydrate hinzugefügt werden – und automatisch sich ein übersichtliches Gesamtbild über den Stoffwechselverlauf zusammensetzt. Dies kann dynamisch elektronisch verarbeitet werden und ist dann Grundlage, um die weitere Therapie mit dem Diabetesteam zu besprechen. Nicht schlecht, oder?

Smartphones spielen dabei ebenso eine große Rolle: Nicht nur, weil sie unauffällig sind – schließlich hat jeder ständig so ein Ding vor der Nase! Nein, sie können auch mit unzähligen Apps verbunden werden, die dann richtig genutzt auch einen echten Mehrwert bieten. Mittlerweile gibt es von Krankenkassen wie der Techniker Krankenkasse Diabetes-Apps. Und Universitätskliniken wie die Charité in Berlin steuern mit Hilfe von Apps die Therapie ihrer Patienten.

Wir müssen uns vor dieser neuen Ära nicht fürchten

Kurzum: Wir stehen, nein, wir sind sogar mittendrin in einer neuen Ära. Und vor dieser neuen Ära, in der alles elektronischer wird, sollte man sich wirklich nicht fürchten. Alle Anwendungen scheinen patientenfreundlich zu sein, sprich einfach zu erlernen, einfach anzuwenden und einfach auszuwerten. In diesem Sinne: Verschließen Sie sich nicht vor den neuen Technologien, sondern trauen Sie sich einfach mal an diese heran. Dieser gut gemeinte Rat gilt natürlich nicht nur für Patienten, sondern auch für Ärzte und andere Behandler.


von Prof. Dr. med. Thomas Haak
Diabetes-Journal-Chefredakteur,
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (9) Seite 31

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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Tag, 6 Stunden

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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  • hexle postete ein Update vor 2 Tagen, 10 Stunden

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 5 Tagen, 20 Stunden

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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