„Now we are talking“ – FreeStyle Libre 2

3 Minuten

Community-Beitrag
„Now we are talking“ – FreeStyle Libre 2

[Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Markennennung.]

Ich mag den FreeStyle Libre. So sehr, dass ich ihn lieber aufgepimpt habe, als auf ein CGM zu wechseln (siehe „FreeStyle Libre wird zum CGM“). Das ist nun gar nicht mehr nötig, verspricht Abbott. Denn vor Kurzem hat der Hersteller der FGM-Lösung die zweite Generation des FreeStyle Libre auf den Markt gebracht. Gestatten: „Libre 2“.

Quelle: Anke Bewert

FreeStyle Libre 2

Die Sensoren sind äußerlich gleich, das Handling ist dasselbe wie bisher – scannen, Glukosewert ablesen. Neu dagegen: das Lesegerät, das man für die zweite Generation (neu) benötigt. In Blau statt Schwarz kommt es im gewohnten Format daher. Die Bedienung über die (einzige) Taste und den Touchscreen ist ebenfalls gleich geblieben. Im Menü findet man nun zehn statt der bisher acht Punkte. Neben dem neuen Bereich „Erinnerungen“, der bisher über das Glockensymbol auf dem Startbildschirm erreichbar war, mit einem entscheidenden neuen Extra: der Menüpunkt „Alarme“. Denn der FreeStyle Libre 2 warnt nun auch. Allerdings weniger differenziert als so manches CGM. Heißt konkret: Das Lesegerät des FreeStyle Libre 2 piept nur dann, wenn der Gewebezucker den vorab individuell definierten Bereich – beispielsweise von 70 bis 180 mg/dl (3,9 bis 10,0 mmol/l) – verlässt.

Es piept!

Mit dem Piepen zeigt er aber nicht gleich den aktuellen Wert an. Er vermeldet lediglich „Alarm: Hoher Glukosewert“ oder „Alarm: Niedriger Glukosewert“ und fordert zum Scannen auf. Anschließend erfolgt keine weitere Warnung mehr. Gut, wenn man – wie ich – von Alle-fünf-Minuten-Warnungen schnell genervt ist. Auch wenn man schon reagiert hat, die Zuckerkurve aber nunmal träge ist und erst allmählich wieder sinkt. Schlecht, wenn man sich darauf verlässt, dass die getroffene Gegenmaßnahme – Zucker essen oder Insulin spritzen – ausreicht, und man erst viel später wieder kontrolliert. Wenn nämlich zum Beispiel der Katheter einer Pumpe oder eine Patchpumpe defekt ist oder das Insulin im Pen nicht funktioniert, meldet sich der FreeStyle Libre 2 kein zweites Mal, auch wenn der Zucker nach dem ersten (zu hohen) Wert 181 mg/dl (10,1 mmol/l) und einer vermeintlichen Korrektur munter auf bis zu 300 mg/dl (16,7 mmol/l) weitersteigt. Erst wenn er wieder im Normbereich war und erneut abweicht, ertönt ein neuer Alarm.

Quelle: Susane Löw

Wem selbst der eine Piepton mal zu lästig ist oder wer in Konferenzen, Konzerten oder anderen ruhigen Situationen nicht gestört werden will, der kann die Alarme komplett deaktivieren. Klarer Pluspunkt für den FreeStyle Libre 2, dessen Lesegerät aufgrund der Bluetooth-Verbindung schneller wieder aufgeladen werden muss als beim Vorgänger. Das heißt: Wer den Libre wie bisher nutzen will, deaktiviert alle Alarme und merkt keinen Unterschied im Alltag.

Warnfunktion und genauere Messwerte

Neben der Neuerung mit der Warnfunktion verspricht Abbott genauere Messwerte – „ab dem ersten Tag des Tragens und während der gesamten Tragedauer“. Gerade in den Anfangsstunden eines neuen Sensors. Ich hatte bislang nie das Problem, von dem andere berichten – dass ein neuer Sensor in den ersten ein, zwei Tagen extrem vom blutigen Wert abweicht. Dennoch habe ich drei Tage lang parallel einen bereits zehn Tage alten FreeStyle-Libre-(1)-Sensor am rechten und einen nagelneuen, zweiten FreeStyle-Libre-2-Sensor am linken Oberarm getragen, zudem gelegentlich zusätzlich blutig gemessen. Die Bilanz: Maximal um die 15 mg/dl (0,8 mmol/l) Unterschied zwischen FreeStyle Libre 1 und 2, ab dem zweiten Tag tendenziell weniger. Wie generell bei Gewebeglukosewert-Messsystemen „hinkt“ die Anzeige dem (blutig gemessenen) Blutzucker etwas hinterher.

Wie kommt man an den FreeStyle Libre 2? Abbott erklärt dazu: „Die größten gesetzlichen Krankenkassen Techniker Krankenkasse (TK), BARMER, DAK Gesundheit und AOK Bayern sowie einige Betriebskrankenkassen wie die BBK Pfaff, BKK pronova, Securvita BKK und die Schwenninger Betriebskrankenkasse übernehmen bereits die Kosten für Menschen mit Typ 1- bzw. Typ 2-Diabetes und intensivierter Insulintherapie (ICT) oder Insulinpumpentherapie (CSII). Bestehende FreeStyle Libre-Nutzer dieser Krankenkassen werden ab der nächsten Verordnung mit FreeStyle Libre 2 versorgt.“ Der eine oder andere muss sich also vielleicht noch gedulden. Aber das Warten lohnt sich. Und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

Quelle: Susane Löw

Abwarten und die Vorfreude auskosten

Diese Vorfreude muss man auch in Sachen App aufbauen. Denn einen Nachfolger für die „FreeStyle LibreLink“-App, mit der man parallel zum Lesegerät die Sensoren des FreeStyle Libre (1) auslesen konnte, gibt es aktuell noch nicht. Abbott will die FreeStyle-LibreLink-App auch für den FreeStyle-Libre-2-Sensor verfügbar machen – voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2019.


Auch Steffi hat das FreeStyle Libre 2 bereits getestet: Erste Eindrücke vom FreeStyle Libre 2

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Diabetes-Technologie – darum ist die Teilnahme an der neuen Umfrage zum dt-report 2026 so wichtig

Der jährliche dt-report zeigt, wie Menschen mit Diabetes moderne Technologien wie CGM- und AID-Systeme nutzen und bewerten. Im Podcast erklären Prof. Kulzer und Prof. Heinemann, warum es wichtig ist, das viele an der Umfrage teilnehmen. Die neue Erhebungsphase geht vom 1. November bis zum 15. Dezember 2025.
Diabetes-Anker-Podcast: Diabetes-Technologie – darum ist die Teilnahme an der neuen Umfrage zum dt-report 2026 so wichtig | Foto: Ludwig Niethammer / privat / MedTriX

2 Minuten

Diabetes-Anker-Podcast – „Höhen & Tiefen“: Welche Technologie hilft bei welchem Diabetes-Typen?

Im Community-Format „Höhen & Tiefen” lernt ihr auch dieses Mal wieder zwei Menschen mit Diabetes kennen: Hört zu, wie sich Kathi Korn und Ümit Sahin zusammen mit Moderatorin Stephanie Haack im Diabetes-Anker-Podcast über Diabetes-Technologie für verschiedene Diabetes-Typen austauschen.
Diabetes-Anker-Podcast – Höhen & Tiefen: Welche Technologie hilft bei welchem Diabetes-Typen? | Foto: MedTriX/privat

2 Minuten

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • gingergirl postete ein Update vor 5 Tagen, 19 Stunden

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

  • hexle postete ein Update vor 6 Tagen, 23 Stunden

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

Verbände