Pflaster: Tipps bei Problemen mit Klebestellen

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© Kelly Hironaka - Fotolia / CreaPictures - iStockphoto
Pflaster: Tipps bei Problemen mit Klebestellen

Insulinpumpen, CGM-Systeme und Patch-Pumpen erleichtern das Leben. Aber: Viele Nutzer haben Probleme mit den Pflastern bzw. den verwendeten Klebstoffen. Was tun? Einige praktische Tipps können helfen, das System trotz der Hautreaktionen weiter nutzen zu können.

Hautreaktionen treten v. a. in Form von Hautirritationen und Kontaktallergien auf. Hautirritationen (irritative Kontaktdermatitis, Irritationsdermatitis) sind häufiger, zeigen sich aber nicht unbedingt bei jedem Tragen und nicht immer in gleicher Intensität.

Eine Kontaktallergie (allergische Kontaktdermatitis, Kontaktekzem) ist seltener, aber schwerwiegender. Der Nutzer reagiert dabei auf einen Inhaltsstoff z. B. im Sensorpflaster. 50 bis 70 % der Kinder, die in ihrer Diabetestherapie CGM-Systeme, Insulinpumpen und Patch-Pumpen nutzen, leiden immer wieder an Hautproblemen.

Acrylate als Auslöser

Eine allergische Kontaktdermatitis auf die Pflaster von Sensoren und Pumpen wird derzeit insbesondere durch Isobornylacrylat (IBOA) ausgelöst – aber natürlich können auch andere Acrylate eine Hautreaktion auslösen. Und: Durch Hitze, Schwitzen und Abreibung können aus manchen Acrylaten neue entstehen. Zudem führt eine Acrylatallergie häufig dazu, dass aufgrund einer Kreuzreaktion auch andere Acrylate in anderen Pflastern oder Plastikmaterialien nicht mehr toleriert werden.

Epikutantest

Eine Kontaktallergie kann durch einen Epikutantest beim Hautarzt nachgewiesen werden. Empfohlen wird, sich an die Allergieabteilung einer Uni-Klinik zu wenden und vorab zu klären, ob die Substanzen wie Acrylate (insbesondere IBOA) vorrätig sind.

Hautbarriere stärken

Eine intakte Hautbarriere toleriert länger eine Abdeckung der Haut ­(Okklusion) durch Pflaster. Stärken lässt sich die Hautbarriere durch eine gute Pflege. Dafür geeignet sind nach dem Abnehmen eines Sensors oder eines Pumpenpflasters z. B. Wund- und Heilsalben oder auch Pflegecremes, die bei Neurodermitis eingesetzt werden. Ist die Haut stärker gerötet und juckt, sollte nach der Entfernung des Pflasters zweimal täglich eine kortisonhaltige Creme aufgetragen werden.

Weitere Hautschutz-Tipps:

  • Geräte mit größeren Klebeflächen sollten vor dem Duschen/Baden abgeklebt werden: Duschgelreste und Feuchtigkeit können eine Irritation fördern.
  • Pflasterlöser sind geeignet für Patienten, die sehr empfindlich auf das Abreißen eines Pflasters reagieren.
  • Hautschutzsprays werden häufig auch auf Acrylatbasis hergestellt und können irritativ wirken – daher wird aus allergologischer Sicht davon abgeraten.
  • Wer eine Schlauchpumpe trägt, kann das Pflaster vorsichtig abziehen und die Katheternadel mit einem hautfreundlichen Silikonpflaster befestigen.
  • Ein Unterpflaster/Schutzpflaster kann es ermöglichen, den FreeStyle Libre oder die Patchpumpe Omnipod weiter zu nutzen. Dafür wird in ein Pflaster auf Hydrokolloid- und/oder Silikobasis, das nicht durchlässig sein darf, mit einem Gürtellocher ein Loch gestanzt, durch das der Messfühler geführt wird.
Mehr zum Thema lesen Sie in Ausgabe 4/2019 des Diabetes-Eltern-Journals, die am 10. Dezember erscheint.

von Dr. Stefanie Kamann
Privatpraxis für Dermatologie,
Seewiesstraße 1, 82340 Feldafing,
Tel.: 08157.9999 468,
E-Mail: info@dermatologie-feldafing.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (12) Seite 36

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