Wenn der CGM-Sensor heftig juckt

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Wenn der CGM-Sensor heftig juckt

Jede Kanüle eines Insulinpumpenkatheters und jeder Sensor eines CGM-Systems ist ein Fremdkörper für den Körper. Auch jedes Pflaster, das zur Befestigung eingesetzt wird, erkennt der menschliche Körper als nicht zu ihm gehörig. Ob und wie er auf diese Fremdkörper, die sich jeweils mehrere Tage im Körper und auf der Haut befinden, reagiert, variiert. Oft treten Symptome erst nach einiger Zeit auf.

Reaktionen auf Kanülen und Sensoren fürs kontinuierliche Glukosemessen (CGM) können eine leichte Rötung sein, ein milder Juckreiz – oder eine heftige Entzündung, ein kaum zu ertragendes Jucken. Das Hauptproblem stellen offenbar die Pflaster bzw. deren Klebstoffe dar; Studien gibt es dazu kaum, aber viele Berichte von Anwendern der Systeme. Die Pflaster haben eine schwierige Aufgabe: Sie sollen lange genug und fest haften, aber sie sollen nicht die Haut reizen.

Leichte Hautreaktionen gehen weg

Nicht lange braucht es, bis die Haut Irritationsreaktionen zeigt. Das Abdecken eines Hautgebiets, das den normalen Hautstoffwechsel stört, zum Beispiel die Regulation der Feuchtigkeit, führt zu einer leichten Entzündungsreaktion. Diese ist erkennbar an der leichten Rötung, die aber nach Entfernen des Pflasters wieder weggeht. Ein Wechsel der Legestelle von Kanüle oder Sensor, der sowieso empfohlen wird, hilft hierbei. Dieser Wechsel verhindert außerdem, dass es zu Fettgewebswucherungen, also Lipohypertrophien, kommt.

Körper erkennt Pflaster als Gefahr

Eine Kontaktallergie hingegen entsteht meist nach wiederholtem Gebrauch nach Wochen bis Jahren – ist sie aber einmal entstanden, bleibt sie lebenslang, und nur ihre Symptome sind behandelbar.

Wie entsteht eine solche Allergie vom verzögerten Typ? Voraussetzung ist, dass der Körper etwas, das eigentlich harmlos ist, als gefährlich einstuft. Diesen gefährlichen Stoff versucht der Körper, mit bestimmten Abwehrzellen zu zerstören, was die Rötung, möglicherweise Bläschen und das Jucken an der Haut zeigen.Hat das Immunsystem diesen Stoff einmal als gefährlich gespeichert, reagieren die Zellen bei jedem erneuten Kontakt mit dem Versuch der Zerstörung.

Bei manchen Stoffen bleibt die “falsche” Immunreaktion nicht auf diesen beschränkt, sondern kann sich auf weitere Stoffe ausweiten – eine Kreuzallergie entsteht. Welche Substanzen in den Pflastern der Katheterkanülen und der CGM-Sensoren die Hautreaktionen auslösen, muss im Einzelfall geklärt werden; oft sind es laut Experten die Klebstoffe – jene, die das Pflaster auf der Haut befestigen, sowie jene, die das Pflaster mit dem Medizinprodukt verbinden.

Pflaster unter Pflaster kann helfen

Was können Patienten tun, die mit stärkeren Irritationen und Allergien auf die Pflaster reagieren? Akute Linderung bringen kortisonhaltige Salben, aber sie sind eigentlich keine Dauerlösung. Einen Versuch wert sind Hautschutzsprays, die man vor dem Aufkleben des Pflasters auf die Haut sprüht. Problem dabei: Auch diese Hautschutzsprays können genau die allergieauslösenden Substanzen enthalten – man muss also ausprobieren, ob es funktioniert.

Berichtet wird von Diabetikern selbst auch über Versuche, unter das Pflaster des Medizinprodukts ein anderes Pflaster zu kleben, zum Beispiel Kinesio-Tapes oder spezielle Sportler-Tapes, Fixomull, Transparentverbände, Blasenpflaster, Silikonpflaster und andere. Möglich sind auch Pflaster, die Menschen mit künstlichem Darmausgang verwenden, um den Beutel zum Auffangen des Stuhls zu befestigen (Stomapflaster). Wichtig dabei ist: Keine dieser Methoden wurde bisher in Studien ausführlich getestet, die meisten Empfehlungen kommen von Betroffenen oder Behandlern.

Creme unter Pflaster schmieren

Ein anderer Tipp ist, allerdings auch ohne Studienbeleg, eine Creme unter das Pflaster zu schmieren, mit der sonst Hautekzeme behandelt werden, z. B. doch eine Kortisoncreme oder eine Creme mit Pimecrolimus (Handelsname: Elidel). Beide Cremes sind aber nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt einzusetzen.

Abfallende Pflaster

Ein ganz anderes Problem sind Kanülen- oder CGM-Pflaster, die nicht auf der Haut halten. Gerade im Sommer, wenn man stärker schwitzt, oder grundsätzlich beim Sport, kann das ein Problem sein. Auch hier gilt: Studien gibt es nicht, aber viele Experimente von Betroffenen. Zum Beispiel kann in diesem Fall helfen, zwischen Haut und Pflaster den Hautschutzfilm Skin-Prep einzusetzen. Die gleiche Funktion erfüllt Mastisol. Besonders schweißarm und damit besser zum Befestigen eines Pflasters bekommt man die Haut auch durch Einsatz eines Deodorants an der Klebestelle.

Fazit

Es ist schwierig, Studien durchzuführen, welches Verfahren bei Hautreaktionen bzw. Allergien und bei Klebeproblemen am besten hilft. Hier helfen Tipps von Betroffenen und Behandlern weiter, von denen viele in Internetforen und -blogs zu finden sind.

Schwerpunkt Pumpe, CGM, FGM: Experten-Tipps

von Dr. med. Katrin Kraatz

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (8) Seite 22-23

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  • Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

  • loredana postete ein Update vor 2 Tagen, 19 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 3 Tagen, 17 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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