Die fast 30 Mitglieder und Interessierten der Diabetiker-Selbsthilfegruppe Blankenfelde-Mahlow und aus Berlin-Lichtenrade erlebten am 17. September im Vereinshaus Mahlow ein sehr informatives Monatstreffen. Zu Gast war zum wiederholten Mal die Chefärztin für Inneres des St. Josefs Krankenhaus Potsdam, Dr. Gesine Dörr.
Sie sprach über eine Stunde zu „Diabetes und die peripher-artielle Verschlusskrankheit (pAVK), zur sogenannten Schaufensterkrankheit“.
Die Durchblutung der Beinmuskulatur ist gestört. Die Verengung der arteriellen Gefäße in den Beinen ruft bei vielen Menschen ständige oder bei Bewegung auftretende Schmerzen hervor. Der Betroffene muss aufgrund von Schmerzen in den Beinen oft stehen bleiben.
Dr. Gesine Dörr veranschaulichte anhand vieler Grafiken und Ultraschallbilder das Ausmaß beginnender oder fortgeschrittener Arteriosklerose. Betroffene sollten dies nicht auf die „leichte Schulter“ nehmen, sondern sich in ärztliche Behandlung begeben, um Abhilfe bzw. Linderung zu erhalten. Dr. Dörr ging auf die Entwicklung der pAVK ein: Fettstreifen-Bildung, Plaque-Bildung und starke Plaque-Bildung mit Bildung eines Blutgerinnsels. Sie verwies auf die erstaunlich hohe Häufigkeit der pAVK in Deutschland.
Im weiteren Verlauf ging sie auf die nicht apparative Diagnostik – Puls-Status – ein. Wenn der Puls an den Beinen abgeschwächt ist, befindet sich oberhalb der Teststelle eine Gefäßenge. Es geht um das Verhältnis von Blutdruck über den Fuß-Arterien zum Blutdruck an den Arm-Arterien.
Weiter sprach Dr. Dörr über Besonderheiten des Verschlussmusters bei Menschen mit Diabetes. Ein Beispiel zeigt, dass beim Unterschenkel 68,7 Prozent der Menschen mit Diabetes betroffen sind im Verhältnis zu 22,7 Prozent bei Menschen ohne Diabetes. Allein diese Zahl zeige, dass Menschen mit Diabetes dem Problem pAVK besondere Aufmerksamkeit widmen sollten.
Abschließend sagte Dr. Gesine Dörr: Wie vorgegangen wird, entscheidet das Gefäß-Team in der Klinik auf einer Gefäß-Konferenz, wo u. a. die Angiologen, Radiologen und Gefäß-Chirurgen anwesend sind und nach Diagnose Studien-abhängig entschieden wird, wie bei der Behandlung der Patienten vorgegangen wird.
Dr. Gesine Dörr wurde mit einem herzlichen, lebhaften Applaus für den sehr lehrreichen Nachmittag gedankt. Die Menschen mit Diabetes freuen sich schon jetzt, wenn sie im nächsten Jahr wieder zu einem wichtigen medizinischen Thema in unserer Selbsthilfegruppe referiert.
Siegmund und Erika Schneider