Der Diabetiker Thüringen e.V. lud am 28. September 2024 zu seinem jährlichen Landesdiabetikertag in die Cafeteria des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie in Erfurt ein. Unter dem Motto „Diabetes bewegt – Bleiben Sie mit Diabetes im Gleichgewicht“ versammelten sich zahlreiche Mitglieder und Interessierte, um sich über aktuelle Entwicklungen im Bereich Diabetes zu informieren und auszutauschen.
Bereits ab 9 Uhr öffneten sich die Türen für die Mitglieder des Vereins zur jährlichen Mitgliederversammlung. Auf der Tagesordnung standen der Jahresbericht 2023, die Entlastung des Vorstands sowie eine Abstimmung über die veränderte Satzung des Vereins. Ein besonderer Moment war die Verabschiedung von Annette Enders, die über Jahrzehnte unsere hauptamtliche Geschäftsstellenleiterin war und in den letzten Jahren als ehrenamtliches Mitglied im erweiterten Vorstand aktiv tätig war.
Annette hat mehr als 22 Jahre mit Herzblut und großer Kompetenz die Sorgen unserer Mitglieder entgegengenommen und im Rahmen der Möglichkeiten der Selbsthilfe weitergeholfen. Danke, Annette Enders, für das außerordentliche Engagement für die Diabetiker Thüringens und für die Unterstützung des Vorstands!
Der öffentliche Teil der Veranstaltung begann um 11.30 Uhr mit einer feierlichen Eröffnung. Die Besucher hatten die Möglichkeit, zahlreiche Aussteller kennenzulernen, die sich mit dem Thema Diabetes Typ 2 befassen. Besonders hervorzuheben war die App „glucura“, die maßgeschneiderte Tipps zur Verbesserung des HbA1c-Werts sowie zur nachhaltigen Gewichtsreduktion bietet. Sie kann für Menschen mit Typ-2-Diabetes und Tabletten-Therapie als medizinisches Hilfsmittel per Rezept verordnet werden.
Ein wichtiger Ansprechpartner war auch der Landesverband „Niere Thüringen e. V.“. Fragen einiger Teilnehmender zu diesem Thema konnten so kompetent beantwortet werden. Rede und Antwort standen weiter das Erfurter Balance- und Resilienz-Center, der Sozialverband und andere.
Nach einer „bewegten und sportlichen Mittagspause“ mit Karla Pense vom Balance- und Resilienz-Center eröffnete Daniel Harsdorf, stellvertretender Landesvorsitzender des DTH e. V., den Nachmittag, der von informativen Vorträgen geprägt war. Jana Krutwa-Rau, selbst mit Typ-1-Diabetes lebend, teilte ihre Erfahrungen in einem bewegenden Vortrag über „Resilienz und Leben mit Diabetes“. Sie ermutigte die Gäste dazu, in der Natur zu wandern und so Kraft und Energie zu schöpfen. Der Vorstand würde es begrüßen, wenn einige Mitglieder das Angebot zum „Natur-Resilienz-Training“ und ein gemeinsames Waldbaden (etwa drei Stunden) annehmen. Anmeldungen sind über die Kontakt-Seite des Vereins möglich: diabetiker-th.de/kontakt.
Ein weiterer Höhepunkt war ein Vortrag, der das Selbstverständnis der Zuhörer förderte. Prof. Dr. Sylvia Sänger betonte darin die Bedeutung der Arzt-Patienten-Kommunikation und stellte den Patienten als Experten seiner eigenen Erkrankung in den Mittelpunkt.
Zum Abschluss berichtete Bettina Kleinecke-Schlichting von der AOK Plus über die Disease-Management-Programme (DMPs) für Typ-1- und für Typ-2-Diabetes. Ihr Vortrag gab den Besuchern einen umfassenden Überblick über die im DMP fixierten Leistungen, notwendige Untersuchungen und Behandlungsansätze.
Die gesamte Veranstaltung bot den Teilnehmern zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch mit Vereinsmitgliedern und Ausstellern. Viele Besucher zeigten Interesse daran, Mitglied im Verein zu werden und aktiv an zukünftigen Veranstaltungen teilzunehmen.
„Wir konnten von dem Austausch mehr als profitieren und bedanken uns für die rege Teilnahme sowie die konstruktiven Gespräche“, resümierte ein Vertreter des Vereins. Ein besonderer Dank galt den Ausstellern und Referenten, deren Beiträge maßgeblich zum Erfolg des Tages beitrugen. Mit Blick auf die Zukunft plant der Diabetiker Thüringen e. V. bereits den nächsten Landesdiabetikertag – mit dem Ziel, noch mehr Teilnehmer und Aussteller zu gewinnen und das Thema Diabetes verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
von Daniel Harsdorf, im Namen des Vorstands Deutsche Diabetes Föderation
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2024; 72 (11) Seite 70-71