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Mit Diabetes im Krankenhaus
3 Minuten

Nachdem ich selbst durch meinen Freund sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe, was den Umgang mit dem Diabetes durch Ärzte und Pfleger betrifft, habe ich mich einmal bei anderen Typ-1ern umgehört. Leider bestätigten mir hier einige meine Erfahrungen mit dem Diabetes im Krankenhaus: Viele fühlten sich irgendwie „übergangen“ oder erst gar nicht ernst genommen. Entweder wurde ihnen die selbstständige Therapie quasi aus den Händen gerissen oder es wurden Kommentare abgegeben, auf die wohl jeder Patient verzichten könnte. Genau wie meinem Freund und auch mir bei Intensivaufenthalten wegen einer Ketoazidose wurde anderen vorgeworfen, sie wären zu faul oder zu unfähig, sich selbst vernünftig um ihren Diabetes zu kümmern und wären deshalb in dieser Situation.
Eeeeehm…Ja. Jeder, der auch nur einmal Ketone hatte, weiß, wie schlecht es einem geht, und wohl die wenigsten werden sich freiwillig und gerne einer Ketoazidose aussetzen. Auch Fragen von Ärzten, was dieses Ding am Körper sei (Insulinpumpe), ob der Katheter der Pumpe denn regelmäßig durch den Arzt gewechselt werde oder warum man denn so schlechte Werte habe, wenn die Insulinpumpe doch eh alles selbst mache, hinterließen bei vielen zumindest ein ungutes Gefühl. Wie soll man sich schließlich gut aufgehoben fühlen, wenn man das Gefühl hat, niemand um einen herum hat eine Ahnung von der lebenswichtigen Therapie?
Plötzlich aufgezwängte Spritz-Ess-Pläne, lediglich „Diabetiker-Kost“ oder das Wegnehmen des Basalinsulins für mehrere Tage waren nur einige andere Dinge, die mir andere berichteten. Man sollte dabei allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass nicht jedes medizinische Personal alles über jede Krankheit wissen kann. Freundliche Aufklärung hilft da oft mehr, als sich zu ärgern, und viele Pfleger schätzen letztendlich sogar das neue Wissen.
Beruhigenderweise erzählten mir aber mindestens genauso viele von durchweg positiven Erlebnissen. Sie sprachen von einer professionellen Betreuung, fantastischen Neueinstellungen und immer wieder davon, dass sie ihre Therapie selbstständig führen durften. Allerdings waren diese Erfahrungen fast ausschließlich auf Stationen gemacht worden, auf denen ein Diabetesberater, ein Diabetologe oder auch extra geschulte Schwestern arbeiteten. Bei all diesen unterschiedlichen Erfahrungen habe ich mich gefragt: Wie kann ich mich persönlich am besten auf einen Krankenhausaufenthalt vorbereiten? Wie kann ich sichergehen, dass auch mit dem Diabetes alles gut läuft, wenn ich ins Krankenhaus muss?
Meine persönliche Checkliste:
- Macht euch eure Rechte klar! Auch im Krankenhaus muss sich niemand blind ausliefern. Ihr habt ein Recht darauf, zu erfahren, was mit euch geschehen soll, und zur Not auch Behandlungen zu verweigern. Außerdem gilt wie immer: freie Arztwahl. Fühlt ihr euch bei einem Arzt nicht gut aufgehoben, habt ihr das Recht, einen anderen zu verlangen. Gerade, wenn es um den Diabetes geht, ist es oft auch eine gute Idee, den Diabetologen eures Vertrauens anzurufen und einen Rat einzuholen.
- Sucht euch eine gute Klinik! Auch für den Notfall solltet ihr ein Krankenhaus in Aussicht haben, bei dem ihr euch gut aufgehoben fühlt oder das sogar ein Diabeteszertifikat hat. Auf der Internetseite der Deutschen Diabetes Gesellschaft (www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de) findet ihr eine Liste der Kliniken in ganz Deutschland, die ein solches Zertifikat besitzen. Über eine Suchfunktion kann man sich Kliniken in der Nähe anzeigen lassen, die auf Typ-1-Diabetes, Typ-2-Diabetes, Kinder und Jugendliche oder Fußbehandlungen spezialisiert sind. Auch Kliniken, die für die „Nebendiagnose“ Diabetes mit dem DDG-Zertifikat ausgezeichnet sind, können so getrennt ermittelt werden.
- Macht euch eine Liste! Gerade, wenn es um einen geplanten Aufenthalt geht, ist es von Vorteil, alle Medikamente, die man einnimmt, aufzuschreiben. Auf einem Extrazettel könnt ihr dann eure Therapiedetails notieren. Dazu gehören Zielbereich, Korrekturfaktoren, BE-Faktoren, Basaldosis oder -rate und die Insuline, die ihr spritzt. Falls ihr eine OP haben solltet, sprecht vorher mit eurem Diabetologen ab, wie ihr den Zielbereich vor, während und nach der OP ansetzen sollt und wie ihr bei einer Hypo- oder Hyperglykämie reagieren sollt. All das kommt mit auf die Liste. Ärzte und Schwestern können so eure Therapie führen, wenn ihr dazu nicht in der Lage seid. Außerdem haben sie etwas in der Hand, womit ihr ihnen klarmachen könnt, dass ihr Bescheid wisst – denn zur Not könnt ihr immer auf euer schlaues Zettelchen schauen 😉
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carogo postete ein Update vor 1 Tag, 7 Stunden
Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Wochen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 3 Wochen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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Das wüsste ich auch gerne.
Liebe Carogo,
anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
VLG
Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion
@gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?