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Kann denn Essen Sünde sein? – Wieso wir unsere Sprachgewohnheiten dringend ändern sollten
4 Minuten
Contenthinweis: In diesem Text geht es um Diätkultur, Essen, Essstörungen, Dicksein, Mobbing, Sprache
Sünde – Substantiv, feminin. Der Duden sagt:
„1. Übertretung eines göttlichen Gebots
2. Zustand, in dem sich jemand durch eine Sünde oder durch die Erbsünde befindet
3. Handlung der Unvernunft, die nicht zu verantworten ist; Verfehlung gegen bestehende [moralische] Normen“
Wikipedia beschreibt die Sünde als religiös konnotierten Begriff und als falsche Lebensweise, also „das Übertreten von oder Herausfallen aus der göttlichen Gesetzesordnung“. Der Begriff Sünde bezeichnet außerdem „die einzelne verwerfliche und daher sündige Tat (Verfehlung), die mit dem bösen Gedanken beginnt“. Umgangssprachlich verstehen wir unter dem Begriff Sünde eine falsche Handlung, heutzutage oft ganz ohne theologische Aussage dahinter. Modesünde, Parksünder, Jugendsünde oder eben: Essen als Sünde, Diätsünde. Was das in unseren Köpfen macht, ist uns im Alltag erstmal gar nicht bewusst.

Sprachgewohnheiten prägen uns
Sprache ist etwas Kompliziertes, aber Großartiges. Ohne Sprache würde die Blood-Sugar-Lounge nicht existieren. Musik müsste ohne Lyrics daherkommen, oder würde es ohne Sprache die Musik überhaupt geben? Unsere Sprache und Sprachmuster können bei anderen eine Wirkung erzeugen und diese auch beeinflussen, anderen Menschen eine Auskunft über unsere Deutung der Welt geben, unsere Rolle(n) in der Welt definieren, Selbstbild vermitteln und Selbstwertgefühl ausdrücken.
Sprache kann aber noch viel, viel mehr. Worte und Sprachmuster programmieren uns. Sind wir aktiv oder passiv? Täter oder Opfer? Eigenverantwortlich oder immer „Schuldige suchend“? Mit Sprache kreieren wir unsere eigene Wirklichkeit und sind uns dessen oft gar nicht bewusst. Aber im Gegenzug konstruiert Sprache auch unsere Wirklichkeit, weil wir in bestimmte Sprachgesellschaften hineingeboren werden. Es ist ein aktiver Prozess, sich davon zu lösen, und kein einfacher. Wir können uns oder anderen mit Sprache massiv schaden. Es ist ein komplexes Thema und Gewohnheiten zu ändern nie leicht für uns Gewohnheitstiere. Dennoch ist es wichtig, dass wir uns mit der Wirkung der Sprache auf uns und auf andere auseinandersetzen.
Essen als Sünde – was bedeutet das?
Bezeichnen wir Essen als Sünde, banalisieren wir zunächst den Begriff der Sünde, da nun etwas Alltägliches zur Sünde geworden ist, dabei rückt die theologische Bedeutung des Wortes weiter in den Hintergrund und oft ist nicht mehr klar, was diese eigentlich ist. Das Essen wird im Gegensatz dazu mit dem Begriff der Sünde, dem Übertreten eines Gebotes also, zu etwas Negativem, Schlechtem gemacht. Wenn wir Essen mit etwas Schlechtem verbinden, kann dies möglicherweise auf lange Sicht zu Essstörungen oder Sucht führen – ein Teufelskreis, aus dem schwer auszubrechen ist. Beispiel: Diäten, in denen man am Wochenende „sündigen“ darf. In der Religion gibt es auch keinen Freifahrtschein. Zeigt eigentlich schon genug, dass der Begriff in dem Kontext benutzt eher schwierig ist.
In der Form, in der wir unser Essen ausleben, ist es natürlich ein Privileg. Dennoch war es immer schon eine Notwendigkeit zum Überleben der Menschheit und das Leben per se kann keine Sünde sein.

Das Problem der Gesellschaft
Unsere Gesellschaft hat heute ein großes und sehr komplexes Problem mit Diäten, Körpern und Essen und dieses Problem ist über die Jahre tief in die Köpfe der meisten von uns eingepflanzt worden. „Dünne Körper sind besser, gesünder, schöner und generell mehr wert.“ Helfen soll am besten Disziplin, und wer keine Disziplin aufbringen kann, wird erstmal als faul und schwach und dumm angesehen. Spreche ich mit meinen Freundinnen darüber, stellen wir immer wieder fest, dass wir alle schon früh zu dick genannt wurden, weil unser BMI am oberen Ende kratzte. Beleidigungen und Mobbing an der Tagesordnung und bis heute begleiten uns diese Geschichten. Wieso sind Menschen so?
Heute weiß man es zum Glück besser: Der BMI ist per se Unsinn und die Begriffe „dick“ und „gesund“ schließen sich nicht automatisch aus. In unseren Köpfen sind wir dennoch immer zu dick und nie schön genug. Die Bodypositivity-Bewegung leistet seit Jahren ganze Arbeit, diese Denke wieder aus den Köpfen der Menschen herauszubekommen. Hierbei geht es nicht um das Promoten von dicken oder bestimmten Körpern (und überhaupt: Warum ist der Begriff „dick“ negativ konnotiert? Wieder so eine Entwicklung der Sprache!), sondern darum zu sehen, dass alle Körper gleich gut und gleich viel wert sind, egal ob dick oder dünn, egal welches Geschlecht, egal woher, egal welcher Gesundheitszustand.
Nichts hängt mit nichts zusammen
Bitte versteht mich nicht falsch. Ich gebe Sprache nicht ausschließlich die Schuld an Essstörungen und unseren heutigen Essgewohnheiten. Dennoch ist es sinnvoll, sich mit Sprache im Bezug dazu auseinanderzusetzen, zu realisieren, wozu Sprache fähig ist, und sich im Alltag zu fragen, wo man vielleicht selbst mit Sprache einen Einfluss auf die eigene Einstellung nimmt oder was man damit bei anderen anrichten kann. Seht dies bitte als Impuls und fragt euch, was ihr selbst an euren Sprachgewohnheiten ändern könnt, um einen Unterschied zu machen. Es wird Zeit, dass wir etwas verändern! Wer noch mehr zu dem Thema lesen möchte, dem kann ich Magda Albrechts Buch „Fa(t)shionista“ oder den Republica-Talk von Journelle zum Thema „Das Internet hat mich dick gemacht“ empfehlen.„
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bloodychaos postete ein Update vor 2 Tagen, 17 Stunden
Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.
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loredana postete ein Update vor 4 Tagen, 14 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.
So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.
Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.
Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷♂️
Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
(Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)
@ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.
@bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).