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Der Winter 2017/18 hatte uns ja nun lange genug in seinen eisigen Pfoten. Endlich, endlich kündigt der allabendliche Wetterfrosch im TV Temperaturen oberhalb der Erfrierungsgefahr an. Es soll sogar Sonne geben!
Klar, dass ich fast zeitgleich unsere Motorradbrocken für die neue Motorradsaison im Haus zusammensuche und mit der Inventur beginne.
Inventur heißt in diesem Fall, die Helme von den verschiedensten Insekten des Vorjahres zu befreien, Kombi-Hosen und -Jacken zusammenzusuchen und die Restbestände des Traubenzuckers aus dem Vorjahr aus dem Tankrucksack zu fischen und in der Regel zu entsorgen. Nichts schmeckt widerlicher als der Zucker vom Jahr davor. Ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung. Steinhart mit moosigem Beigeschmack; braucht kein Mensch.
Alles geputzt und gewienert, aufgefüllt (ich habe sogar an Flüssigglukose gedacht) und anziehfertig hindrapiert. Klingt albern, ist aber geliebtes Ritual.
Rituale – für mich eine ganz wichtige Sache. Ich glaube, jeder kennt das: Es geht hierbei nicht so sehr darum, ob man den Herd oder die Kaffeemaschine, das Bügeleisen oder den Wasserhahn abgestellt hat. Vielmehr geht es um das Thema Ritual als Komfortzone.
Rituale geben Sicherheit. Zumindest ist das bei mir so.
Nervös bin ich eigentlich immer, wenn die neue Saison beginnt. Es gibt ja die beiden Begriffe Eustress und Disstress; was das bei mir ist, weiß ich nicht so genau. Stress ist vielleicht in dem Zusammenhang auch etwas zu hoch gegriffen, aber mir fällt partout kein besseres Wort für diesen mehr als merkwürdigen Zustand ein. Vielleicht kennt das der Eine oder Andere…
Jetzt ist das Doofe an dem Zustand, dass mir das grundsätzlich die Werte verhagelt. Meist in Richtung „oben“. Biochemisch erklärbar; Adrenalin erhöht den Blutzucker. Zumindest habe ich mir dieses Phänomen so erklärt. Jeder, der darüber mehr weiß, ist aufgerufen, mir die Sache näher zu erläutern. An der Stelle dafür schon mal ein Dankeschön!
Trotz allen Kopfkinos lief die erste kurze Tour über ca. 300 km ohne besondere negative Vorkommnisse. Meine Werte waren unter (ehrlicher), wie heißt es immer so schön, engmaschiger Kontrolliererei echt gut.
Unsere Tour führte uns unter anderem in Richtung Rhein und Mosel. Für mich durchaus bekannte, aber nicht weniger reizvolle Strecken. Durchs Gelbachtal und Bad Ems, nach Nassau (leider nicht Bahamas, sondern Hessen). Die Bewohner Nassaus mögen mir an der Stelle verzeihen… kleine Dörfer, schönste Walddurchfahrten und herrliche Tälchen.
Den krönenden Abschluss fand die Tour dann auf unserem Heimathügel, dem Großen Feldberg (881 m) im Taunus, Ehrensache. Zum Schluss nochmal Hausstrecke. Obwohl die Strecke vor zwei Jahren massiv eingebremst wurde, ist und bleibt es doch unsere schöne Hausstrecke. Natürlich trafen wir, wie in jedem Jahr, auch wieder die gleichen Bekannten.
Ich lese seit zwei Jahren meine Werte mit dem FreeStyle Libre aus. Ich bin echt froh über die geniale Erfindung und muss sagen, dass der Sensor sogar unter einer relativ dicken Lederkombi oder unter mehreren Lagen Goretex-Material einwandfrei funktioniert. Es erleichtert die Messerei wirklich erheblich. Allerdings habe ich die Feststellung gemacht, dass eine zusätzliche Sicherung mit Kinesiotape oder dem ähnlich gearteten Rocktape von Vorteil ist. Da man bei körperlicher Betätigung schwitzt, kann sich der Kleber des Sensors schon mal lösen.
Auch das Ermitteln der Blutzuckerwerte ohne FreeStyle-Libre-Lesegerät mit dem Smartphone funktioniert perfekt, sodass man eine Gerätschaft schon mal zu Hause lassen kann. Jedenfalls für kurze Touren am Wochenende.
Die nächste Tour steht schon an. Ich werde berichten. Ich wünsche allen einen knitterfreien Helm und eine schrottfreie Saison 2018. Bis dann.
Motorradfahren mit Diabetes – klar! Aber wie bringt man den ganzen Diabetes-Krempel unter? Auch darüber hat Tatjana hier in der #BSLounge schon mal geschrieben.
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