Adipositas ist stärkster Risikofaktor für Typ-2-Diabetes

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© Jürgen Fälchle - Fotolia
Adipositas ist stärkster Risikofaktor für Typ-2-Diabetes

Das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, steigt bereits ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 27 um 100 Prozent an. Wie man es schafft, ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten, erklärt Birgit Adam im diabetesDE-Expertenchat am 20. September 2017. Fragen können bereits jetzt eingesendet werden.

Laut der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell 2012“ (GEDA 2012) des Robert Koch-Instituts sind jede zweite Frau und zwei von drei Männern in Deutschland übergewichtig oder adipös, ein Viertel der Bevölkerung ist stark übergewichtig. Das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, ist in dieser Gruppe besonders hoch.

Zudem entstehen häufig gesundheitliche Folgen wie etwa eine Fettleber, Bluthochdruck oder Herz- und Gefäßerkrankungen. „Übergewicht und Fettleibigkeit sind die wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für Diabetes Typ 2“, erklärt Birgit Adam, Diabetesberaterin DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft), die in einer Diabetologischen Schwerpunktpraxis in Neustadt an der Weinstraße arbeitet.

Das A und O: Regelmäßige Bewegung und gesunde, ausgewogene Ernährung

Auch immer mehr junge Menschen erkranken an Typ-2-Diabetes: Die Zahl der Neuerkrankungen bei Jugendlichen hat sich in den letzten zehn Jahren verfünffacht. Jährlich entwickeln circa 200 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren einen Typ-2-Diabetes – fast ausnahmslos aufgrund überschüssiger Pfunde.

„Gerade Kinder können Chips, Schokolade und süßer Limonade nur schwer widerstehen“, erklärt die Expertin und betont: „Die Verführung ist überall. Süßigkeiten, Fast Food, salzige Snacks und zuckrige Modegetränke zu günstigen Preisen können Kinder leicht von ihrem Taschengeld bezahlen.“

Um das Risiko einer Diabetes Typ 2-Erkrankung zu minimieren, rät die Expertin Menschen mit Übergewicht, ihr Gewicht zu reduzieren oder zumindest weitere Zunahmen zu vermeiden. „Mit einer gesunden Lebensweise kann man Diabetes Typ 2 über viele Jahre hinauszögern“, so Adam. „Regelmäßige Bewegung und eine gesunde sowie ausgewogene Ernährung sind das A und O bei der Reduzierung von Übergewicht.“

Bariatrischer Eringriff – wenn die Lebensstilintervention erfolglos bleibt

Bleiben Ernährungs- und Bewegungstherapien auf Dauer erfolglos, kann Betroffenen eine bariatrische Operation beim Abnehmen helfen. Die bariatrische Chirurgie ist bei Patienten, deren BMI höher als 35 ist und die unter Typ-2-Diabetes leiden, eine weltweit anerkannte Therapie zur anhaltenden und deutlichen Gewichtsreduktion. „Der Magenbypass oder der Schlauchmagen ermöglicht es Patienten, enorm an Körpergewicht zu verlieren und den BMI zu reduzieren“, so Adam.

Der Erfolg der Operation hängt jedoch auch davon ab, ob es Patienten gelingt, sich an die vorgeschriebene Ernährung, Bewegung und die Änderung ihres Lebensstils zu halten. „Eine adipositaschirurgische Maßnahme erfordert eine lebenslange Nachbetreuung; eine begleitende psychologische Unterstützung kann nach der Operation ebenfalls sinnvoll sein“, ergänzt die Diabetesberaterin.

Viele Betroffene sind unsicher, welcher Ansatz ihnen am besten hilft, gesund abzunehmen. Wie stelle ich meine Ernährung richtig um? Wann macht ein chirurgischer Eingriff Sinn? Wie vermeiden Eltern, dass bereits Kinder mit überschüssigen Pfunden zu kämpfen haben? Zu diesen und weiteren Fragen steht Birgit Adam am kommenden Mittwoch im Expertenchat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Rede und Antwort.

Experten-Chat von diabetesDE zum Thema „Übergewicht – was Patienten dagegen unternehmen können“ mit Diabetesberaterin Birgit Adam:
Mittwoch, 20. September 2017, von 17 bis 19 Uhr

Fragen können schon ab sofort auf www.diabetesde.org eingesendet werden.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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