AID-System: Insulet kündigt die Markteinführung von Omnipod 5 in Deutschland an

AID-System: Insulet kündigt die Markteinführung von Omnipod 5 in Deutschland an
AID-System: Insulet kündigt die Markteinführung von Omnipod 5 in Deutschland an
Foto: Insulet

Insulet, Anbieter schlauchloser Insulinpumpen-Technologie mit seiner Marke Omnipod, hat die kommerzielle Einführung seines neuen Systems Omnipod 5 zur automatisierten Insulin-Dosierung (AID) für Menschen mit Typ-1-Diabetes ab zwei Jahren in Deutschland, bekanntgegeben. Das neue AID-System ist bereits in den USA und im Vereinigten Königreich erhältlich.

Das AID-System Omnipod 5 ist nun auch in Deutschland erhältlich. Es ist das erste CE-gekennzeichnete, schlauchlose System zur automatisierten Insulin-Dosierung (auch als Hybrid-Closed-Loop bekannt), das mit dem System zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) Dexcom G6 kompatibel ist. Das System umfasst den schlauchlosen und wasserdichten Pod (abgebildet im obigen Bild), der mit SmartAdjust-Technologie verbessert wurde, und ein Steuergerät, das mit dem SmartBolus-Rechner ausgestattet ist. Mit der SmartAdjust-Technologie steigert, senkt oder pausiert das System alle 5 Minuten automatisch die Insulinabgabe je nach individuellem Glukose-Zielwert. Der SmartBolus berücksichtigt automatisch den CGM-Glukosewert und -Trend und ist derzeit der erste in einem AID-System integrierte Bolusrechner. Das Omnipod-5-System kann dazu beitragen, gegen hohe und niedrige Glukosewerte zu schützen, wie die Ergebnisse einer Studie mit 241 Teilenehmenden im Alter von 6 bis 70 Jahren [1] sowie einer Studie mit 80 Kindern [2] zeigen (siehe folgenden Kasten für Details).

Aufbau und Ergebnisse der multizentrischen Studien zum AID-System Omipod 5
  1. Studie an 240 Personen mit Typ-1-Diabetes im Alter von 6 bis 70 Jahren, die zwei Wochen lang eine Standard-Diabetestherapie und anschließend drei Monate lang Omnipod 5 in Automatikmodus verwendeten.
    Die durchschnittliche Zeit mit hohem Blutzucker lag bei den Erwachsenen bei der Standardtherapie bei 32,4 Prozent, mit dem dreimonatigen Einsatz von Omnipod bei 24,7 Prozent. Bei den Kindern und Jugendlichen betrugen diese Ergebnisse 45,3 Prozent (Standardtherapie) und 30,2 Prozent (mit Omnipod 5).
    Die durchschnittliche Zeit mit niedrigem Blutzucker lag bei den Erwachsenen bei 2,0 Prozent (Standardtherapie) und 1,1 Prozent (mit Omnipod 5) bzw. bei den Kindern und Jugendlichen bei 1,4 Prozent (Standardtherapie) und 1,5 Prozent (mit Omnipod 5).
  2. Studie an 80 Kindern mit Typ-1-Diabetes im Alter von 2 bis 5,9 Jahren, die zwei Wochen lang eine Standard-Diabetestherapie und anschließend drei Monate lang Omnipod 5 im Automatisierten Modus verwendeten.
    Durchschnittliche nächtliche Zeit (Mitternacht bis 6 Uhr morgens) mit hohem Blutzucker bei Kindern in der Standardtherapie vs. Omnipod 5: 38,4 Prozent vs. 16,9 Prozent.
    Durchschnittliche Tageszeit (6 bis 12 Uhr morgens) mit hohem Blutzucker bei Kindern in der Standardtherapie vs. Omnipod 5: 39,4 Prozent vs. 29,5 Prozent.
    Median nächtliche Zeit (Mitternacht bis 6 Uhr morgens) mit niedrigem Blutzucker bei Kindern in der Standardtherapie vs. Omnipod 5: 3,41 Prozent vs. 2,13 Prozent.
    Median Tageszeit (6 bis 12 Uhr morgens) mit niedrigem Blutzucker bei Kindern in der Standardtherapie vs. Omnipod 5: 3,43 Prozent vs. 2,46 Prozent.

Darüber hinaus hat Insulet auf der Tagung der amerikanische Diabetes-Gesellschaft (ADA) im Juni 2023 Real-World-Daten für den Einsatz des Omnipod-5-Systems von 36.634 Erwachsenen sowie von 18.516 Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes in den USA vorgelegt. Diese belegen, dass die sehr positiven Ergebnisse auf die Glukose-Einstellung, die erstmals in den Omnipod-5-Zulassungsstudien veröffentlicht wurden, auch im Alltag von Omnipod-5-Benutzern jeden Alters erreicht werden können.

Krankenkassen können die Kosten für das neue AID-System Omnipod 5 von Insulet erstatten

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherer hat für das Omnipod 5 bereits eine Hilfsmittelnummer vergeben, sodass die Kosten für das System von den Krankenkassen erstattet werden können. Menschen mit Typ-1-Diabetes können sich an ihre Ärztin bzw. ihren Arzt wenden, um zu erfahren, wie sie mit Omnipod 5 starten können. Weitere Informationen dazu gibt es auch auf der Omnipod-Website. In einer Presse-Information gibt das Unternehmen das Ziel aus, Omnipod 5 bis Ende 2024 für die Mehrheit der europäischen Kunden verfügbar zu machen.

Laura Mysliwietz, eine 29-jährige Medizinische Technologinnen für Radiologie (MTR) ist überglücklich, dass Omnipod 5 nun auch hierzulande verfügbar ist: „Bevor ich letztes Jahr auf Omnipod umgestiegen bin, habe ich eine Insulinpumpe mit Schlauch benutzt, aber der Schlauch war mir immer im Weg. Jetzt vergesse ich manchmal, dass ich eine Insulinpumpe am Körper habe. Die schlauchlose Pumpe macht mein Leben so viel einfacher, und das zusätzliche automatische Insulin-Dosierungssystem wird mir noch mehr Freiheit im Umgang mit meinem Typ-1-Diabetes geben. Ich kann es kaum erwarten, Omnipod 5 zu benutzen!“

„Wir wissen, dass sich Menschen in Deutschland, die mit Typ-1-Diabetes leben, die fortschrittlichsten technologischen Optionen zur Erleichterung Ihres Diabetes-Managements wünschen“, sagte Dr. Trang Ly, Senior Vice President und Medizinische Direktorin von Insulet. „Aufgrund unserer beeindruckenden Daten, die verbesserte klinische Ergebnisse von Benutzern in den Vereinigten Staaten im letzten Jahr zeigten, sind wir zuversichtlich, dass wir einen Unterschied für unsere Nutzer in Deutschland und in weiteren Märkten in naher Zukunft machen können“, so Dr. Ly.



von Redaktion Diabetes-Anker

mit Materialien von Insulet

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