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Aufmerksam bleiben: Wenn die Technik bei der AID-Therapie ausfällt
3 Minuten
Die Therapie mit einem AID-System ist für viele Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Erleichterung und in gewissem Sinne ein Neuanfang. Ziel ist, die Werte möglichst stabil im Zielbereich zu halten und gleichzeitig die Belastung im Alltag zu senken. Doch was tun, wenn die Technik einmal ausfällt? Darauf gibt Diabetes-Beraterin Juliane Ehrmann Antworten.
Systeme zur automatisierten Insulin-Dosierung (AID) kombinieren eine Insulinpumpe, ein System zum kontinuierlichen Glukose-Messen (CGM) und einen Algorithmus, der die Insulingabe steuert – abhängig vom aktuellen Glukosewert. Hier ist die Theorie das eine, die Praxis das andere – denn trotz aller Technik und Automatisierung: Kein System ist perfekt.
Es gibt sowohl ohne als auch gerade durch die Technik eine Vielzahl an Einflussfaktoren, die Glukose-Schwankungen oder auch -Entgleisungen verursachen können. Es ist wichtig, diese zu kennen, um im Fall der Fälle entsprechend reagieren zu können. Trotz aller Technik und Automatisierung ist es wichtig, die Technik und die Glukosewerte ab und an zu hinterfragen.
Wenn der Sensor nicht richtig misst
Der Glukosesensor bildet die Basis der AID-Therapie. Ohne ihn funktioniert kein AID-System. Misst der Sensor nicht, können die meisten AID-Systeme für eine bestimmte Zeit im automatisierten Modus weiterlaufen. Längerfristig wird die Pumpe ohne Sensordaten in den manuellen Modus übergehen und die in der Insulinpumpe hinterlegte Basalrate ohne Berücksichtigung von Glukosewerten abgeben. So ist eine Grundversorgung gewährleistet.
Misst der Sensor „Mist“, kann das ganze System aus dem Takt geraten. Ursachen können z. B. Fehler beim Kalibrieren sein oder es sind die ersten Stunden nach dem Setzen. Vielleicht sitzt der Sensor an einer ungünstigen Stelle, z. B. in veränderter Haut oder direkt neben der Kanüle.
Oder es ist ein „Montags-Sensor“: Im Sensor selbst gibt es technische Probleme. Dann wird auf Grundlage eines ungenau messenden Sensors die Insulinmenge bestimmt, was bei großen Abweichungen zu unpassenden Insulindosen führen kann. Ggf. kann sich durch eine Kalibration der Sensor wieder den realen Werten angleichen.
Bei extrem hohen oder niedrigen Werten lohnt es sich, mit einem Blutzucker-Messgerät nachzumessen und bei großen Abweichungen ggf. den Sensor zu wechseln. Bei der Tragestelle sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht direkt neben der Insulinpumpenkanüle liegt, nicht in Verhärtungen oder an Stellen mit wenig Unterhautfettgewebe.
Sensor-Gründe für fehlende Kommunikation
- der Sensor sitzt nicht richtig
- der Sensor hat sich gelöst
- die Laufzeit des Sensors ist zu Ende
- der Transmitter ist abgelaufen
- die Verbindung zwischen Sensor und Insulinpumpe ist gestört
Wenn kein Insulin durch den Katheter kommt
Das schwächste Glied der Therapie mit Insulinpumpe ist der Katheter. Was nützt die „beste Pumpe der Welt“ oder der „beste“ Algorithmus, wenn durch den Katheter kein Insulin mehr fließt? Hier kommt jeder Algorithmus an seine Grenzen.
An einen Katheter-Wechsel sollte gedacht werden, wenn
- die Glukosewerte ungewöhnlich lange hoch bleiben und
- die Insulinpumpe über mehrere Stunden die maximale Basalrate abgibt und
- automatische Korrekturen erfolgen und
- trotz des ganzen abgegebenen Insulins die Glukosewerte nicht fallen.
Da hier die Gefahr einer Ketoazidose besteht, also einer Übersäuerung des Körpers aufgrund des Insulinmangels, ist die einzige Lösung, eine neue Kanüle zu setzen und einen neuen Katheter zu verwenden.
Gründe für verschlossene Katheter bzw. Kanülen
- abgeknickte Teflonkanüle
- zu lange Tragedauer
- ungeeignete Tragestelle
Wenn Akku oder Batterie versagen
Da ein AID-System aus mehreren Komponenten besteht, ist in diesem Fall die Frage: Welche Batterie oder welcher Akku ist leer? Wird das AID-System mit einer App auf dem Smartphone oder mit einem Steuergerät bedient, verfügt die Insulinpumpe selbst über eine Energiequelle. Ist diese leer, wird kein Insulin mehr abgegeben. Hier sollte sofort reagiert werden, um die Insulinzufuhr aufrechtzuerhalten.
Hat der Transmitter des Glukosesensors (integriert oder angekoppelt) keine Energie mehr, können keine Werte mehr an den Algorithmus übermittelt werden, sodass die Insulinpumpe im „schlimmsten Fall“ im manuellen Modus weiterläuft. Dasselbe gilt für einen leeren Akku des Smartphones oder Steuergeräts.
Wenn die Technik nicht miteinander spricht
Damit AID-Systeme funktionieren, müssen Sensor, Algorithmus und Pumpe ständig miteinander kommunizieren. Daher: ohne Kommunikation der Komponenten kein AID. Mögliche Gründe sind Verbindungs-Abbrüche durch zu große Entfernung, Störungen z. B. durch andere Geräte oder Apps, fehlerhafte Software-Updates sowie Probleme bei der Kopplung der Geräte.
Tipp: In den Handbüchern der AID-Systeme ist die Reichweite definiert. Software-Updates sollten nur installiert werden, wenn diese vom Gerätehersteller freigegeben wurden. Bezüglich möglicher Störungen durch weitere Geräte gibt es Empfehlungen von den Herstellern.
Wenn es zu Bedienfehlern kommt
Der Mensch ist und bleibt Teil eines AID-Systems. Daher kann der „Faktor Mensch“ zu Turbulenzen beitragen. Mit der AID-Therapie müssen bestimmte Gewohnheiten teils neu gedacht werden. Das betrifft z. B. die Art und Menge der Kohlenhydrate bei Unterzuckerungen, den Zeitpunkt der Mahlzeiten-Eingabe, den Umgang mit fett- und ballaststoffreichen Mahlzeiten, die selbstständige Korrektur erhöhter Glukosewerte und den Umgang mit körperlicher Aktivität.
Das System muss auch weiterhin mit Informationen zu Mahlzeiten und körperlicher Aktivität „gefüttert“ werden. Nicht korrekte oder ausbleibende Eingaben können die automatisierte Steuerung durcheinanderbringen und zu suboptimalen Glukoseverläufen führen.
Jedes System ist auf seine Weise anders und gut: Daher sollte man sich Zeit nehmen, das System gut kennenzulernen. Schulungen und der Austausch mit anderen sind dabei hilfreich.
Fazit: Mitdenken bei AID-Systemen
- AID-Systeme bieten große Vorteile und können die Lebensqualität spürbar verbessern.
- Es ist wichtig, Technik-Fehler früh zu erkennen – und sich nicht uneingeschränkt auf das System zu verlassen.
- Ein gutes Verständnis, regelmäßige Kontrolle und eine Portion gesunder Menschenverstand bleiben wichtige Begleiter in der modernen Diabetes-Therapie.
von Juliane Ehrmann
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (7) Seite 18-19
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carogo postete ein Update vor 3 Stunden, 36 Minuten
Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 1 Woche
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 1 Woche
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 2 Wochen, 6 Tagen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Wochen, 5 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 5 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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