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Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat nach einer Leitlinien-Recherche sein vorläufigen Ergebnisse zur Analyse des Disease-Management-Programms (DMP) für Menschen mit Typ-1-Diabetes veröffentlicht und sieht bei dem Behandlungsprogramm Bedarf für eine Überarbeitung bezüglicher diverser Aspekte.
Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) das Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes mellitus Typ 1 einer Analyse unterzogen, um potentiellen Aktualisierungsbedarf zu identifizieren. Das Institut hat dazu 23 aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zur Behandlung des Typ-1-Diabetes ausgewertet. Anschließend hat es über 1.070 darin identifizierte Empfehlungen mit der Anforderungsrichtlinie für DMP (DMP-A-RL) abglichen, um eventuelle Diskrepanzen festzustellen. In diesen Prozess war auch ein externen Sachverständige eingebunden.
Vorläufiges Fazit des nun vorliegenden IQWiG-Vorberichts: Zahlreiche Aspekte des DMP Diabetes mellitus Typ 1 weichen nach Ansicht des Instituts von den aktuellen Leitlinienempfehlungen ab oder könnten ergänzt werden. Dazu zählen bspw. die differenzierte Therapie-Planung, die Insulin-Behandlung, die Selbstkontrolle der Glukoswerte, das Management von Begleit- und Folge-Erkrankungen, die Behandlung von Kindern und Jugendlichen sowie Patienten-Schulungen. Zudem machten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IQWiG zusätzliche Versorgungsaspekte aus, die bisher nicht im DMP thematisiert worden seien.
Was sind Disease-Management-Programme (DMP)?
DMP sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen. Sie sollen sicherstellen, dass Betroffene eine optimale Versorgung erhalten. Somit sollen Folgeschäden und Verschlechterungen der Krankheit so weit wie möglich verhindert und die Lebensqualität verbessert werden. Die inhaltlichen Anforderungen an ein DMP werden regelmäßig auf ihre Aktualität hin überprüft. Im DMP Diabetes mellitus Typ 1 waren im Dezember 2022 rund 260.000 gesetzlich Krankenversicherte mit der Stoffwechsel-Erkrankung in Deutschland eingeschrieben.
Interessierte Personen oder Institution wie medizinische Fachverbände können nun noch bis zum 12. September 2023 Stellungnahmen zum Vorbericht abgeben (eine Vorlage für eine Stellungnahme ist hier zu finden). Diese werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern die Stellungnahmen Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen. Im Anschluss erstellt das IQWiG den Abschlussbericht, auf dessen Grundlage der G-BA eine DMP-Aktualisierung veranlasst.
von Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
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