Depressionen bei Diabetes: Kampagne #SagEsLaut klärt auf

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Stigmatisierung und Depression bei Diabetes Kampagne #SagEsLaut klärt darüber auf
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Depressionen bei Diabetes: Kampagne #SagEsLaut klärt auf

Am 23. September ist Herbstanfang, die Tage werden wieder kürzer und dunkler. Vielen Menschen schlägt diese dunkle Jahreszeit aufs Gemüt. Für Menschen mit Diabetes, die ihre chronische Erkrankung mit täglichem Blutzuckermessen, Medikations- und Insulinanpassung und nach Ernährung und Bewegung als eine ihre Lebensqualität einschränkende Last empfinden, kann diese zusätzliche Belastung ein Risiko für Depressionen sein.

Depressionen bei Diabetes werden begünstigt durch Stigmatisierungen

Denn aus den genannten Gründen sind Menschen mit Diabetes besonders gefährdet, eine Depression zu entwickeln. Etwa 14 Prozent der 10 Millionen Betroffenen in Deutschland haben eine klinische Depression. Weitere 18 Prozent weisen depressive Verstimmungen wie Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit oder Traurigkeit auf. Hinzu kommt, dass sich viele Menschen mit Diabetes nach wie vor Vorurteilen und Stigmatisierung ausgesetzt sehen.

Mehr zum Thema Stigmatisierung von Menschen mit Diabetes findest Du in diesem Beitrag.

Die von der gemeinnützigen Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ins Leben gerufene Kampagne #SagEsLaut ruft daher alle Menschen mit Diabetes dazu auf, ihre Sorgen und Ängste rund um das Thema Depression und Stigmatisierung zu teilen und auch auf die Pflege ihrer seelischen Gesundheit zu achten.

Caro kämpft gegen Vorurteile und Schuldzuweisungen

Caro (29) hat seit zwei Jahren Typ-2-Diabetes – und kaum jemand glaubt es ihr aufgrund ihres junges Alters. Ständig sieht sie sich mit stigmatisierenden Kommentaren wie „So jung und schon Diabetes?“ konfrontiert. Die meisten reagieren aus Unwissenheit über die Erkrankung so. „Dabei werden die an Typ-2-Diabetes-Erkrankten seit Jahren immer jünger, was sich auch deutlich in der Zunahme von Typ 2ern in den sozialen Medien zeigt. Ich bin kein Einzelfall, werde aber oft so dargestellt und es schwingt immer auch eine gewisse Schuldzuweisung mit.“ erzählt Caro.

Seit ihrer Diagnose betreibt sie daher Aufklärung darüber auf ihrem Instagram-Account, wo sie ihre Erlebnisse rund um ihren Typ-2-Diabetes mit ihren mittlerweile 1300 Followern teilt. „Ich finde es extrem wichtig, dass auch die jungen Typ 2er eine Sichtbarkeit bekommen, und möchte gegen Stigmatisierung und Vorurteile vorgehen“, ergänzt Caro.

Schaut Euch in diesem Video an, was Caro darüber hinaus dazu zu sagen hat:

Depressionen bei Diabetes: Versorgung nach wie vor ungenügend

„Dass Caro sich für die Kampagne #SagEsLaut engagiert, finden wir großartig, denn psychologische Themen rund um den Diabetes wie Depression oder Stigmatisierung kommen erfahrungsgemäß viel zu kurz“, erklärt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. „Daher haben wir für die 3. Aktion zur #SagEsLaut-Kampagne die seelische Gesundheit in den Fokus genommen. Das Problem ist, dass es keine ausreichende psycho-diabetologische Betreuung für Menschen mit Diabetes gibt, also Unterstützung von PsychologInnen, die sich auch mit der Krankheit Diabetes mellitus auskennen. Diesen Misstand gilt es an die Öffentlichkeit zu bringen.“

Die psychosoziale Versorgung wird immer noch nicht als integraler Bestandteil der Diabetestherapie betrachtet, obwohl dies Experten der Arbeitsgemeinschaft „Diabetes & Psychologie“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) seit Jahren für allen Sektoren von der ambulanten Versorgung bis zu Rehabilitation einfordern.

#SagEsLaut ist eine Kampagne des Bündnisses „Deine Diabetes-Stimme“, an der sich 18 verschiedene Fachgesellschaften, Fachverlage und Selbsthilfeverbände beteiligen. Weitere Infos findest Du unter: www.diabetes-stimme.de/sageslaut

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