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Ernährung bei diabetischer Nierenerkrankung: weniger Salz hilft, bei Eiweiß ist Effekt unklar
2 Minuten
Gleich zwei kürzlich erschienene systematische Übersichtsstudien haben die präventiven und therapeutischen Auswirkungen einer Anpassung der Ernährung bei diabetischer Nierenerkrankung untersucht. Demnach kann weniger Salz den Blutdruck tatsächlich deutlich senken. Die Auswirkungen einer reduzierten Aufnahme von Eiweiß auf die Nierenfunktion bleiben dagegen unklar.
Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für eine Verschlechterung ihrer Nierenfunktion. Denn ein erhöhter Blutzucker greift in einer komplexen Immunreaktion die Nierenkörperchen an. Dies sind winzig kleine kugelige Gebilde im Nierengewebe, in denen aus dem Blut der sogenannte Primärharn filtriert wird. Um die dadurch entstehenden dauerhaften Schäden zu reduzieren bzw. zu verlangsamen, empfiehlt man den Betroffenen oft zwei Ernährungsumstellungen: Eine reduzierte Eiweißzufuhr und damit niedrigere Konzentration im Blut soll dabei den Filtrationsdruck verringern. So wird die „Arbeitsbelastung“ der Nierenkörperchen reduziert.
Demselben Zweck dient die konsequente Einstellung des Blutdrucks in den Normbereich. Die einfachste nicht-medikamentöse Methode ist hier eine reduzierte Salzzufuhr, die obendrein zu einem geringeren Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle beitragen kann. Beide Ansätze sind in der Theorie plausibel. Doch können Menschen mit Diabetes auch in der Praxis von den Ernährungsanpassungen profitieren? Dieser Frage ist der Forschungsverbund Cochrane Deutschland in zwei kürzlich erschienenen Übersichtsstudien nachgegangen.
Eiweißarme Diät zeigt bei der Analyse mehrerer Studien wenig Auswirkungen auf die Nierenfunktion
Der erste der beiden Cochrane-Metaanalysen beinhaltet randomisierte kontrollierte Studien, die eine eiweißarme Diät (konkret: 0,6 bis 0,8 g pro Kilogramm Körpergewicht am Tag) mit einer uneingeschränkten Eiweißzufuhr über mindestens 12 Monate verglichen. Er umfasst acht Studien mit 486 Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes.
Die Ergebnisse sind eher enttäuschend: Im Vergleich zu einer uneingeschränkten Eiweißaufnahme hat eine eiweißarme Diät möglicherweise nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf die Zahl der Menschen, die sterben oder zu einem dialysepflichtigen Nierenversagen fortschreiten. Die Autorinnen und Autoren bewerteten die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz hier allerdings als niedrig. Das bedeutet, dass weitere, besser gemachte Studien zukünftig durchaus auch noch positive Effekte zutage bringen könnten. Auch die Frage nach der Lebensqualität und unerwünschten Wirkungen konnte auf Basis der vorhandenen Studienlage nicht beantwortet werden.
Ernährung mit weniger Salz scheint bei diabetischer Nierenerkrankung zu helfen
Im Gegensatz dazu macht die Untersuchung einer reduzierten Salzaufnahme zur Einstellung des Blutdrucks mehr Hoffnung für Menschen mit Diabetes: Die aktualisierte Cochrane-Übersichtsarbeit schließt eine zusätzliche randomisierte kontrollierte Studie ein und umfasst damit insgesamt 313 Teilnehmende. Einschlusskriterium war hier eine im Normbereich liegende Nierenfunktionsleistung (gemessen als glomeruläre Filtrationsrate; GFR). Es wurden sowohl Patientinnen und Patienten mit einem erhöhten Blutdruck als auch einem Blutdruck im Normbereich eingeschlossen.
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Die gute Nachricht: Sowohl der systolische (Blutdruck beim Herzschlag) als auch der diastolische (Blutdruck bei erschlafftem Herzmuskel) Blutdruck konnte mit einer auf weniger als 5g pro Tag reduzierten Salzaufnahme gesenkt werden (um 7 bzw. 3 mmHg). Das entspricht ungefähr dem durchschnittlichen Effekt eines Blutdruckmedikaments. Diese Effekte erscheinen laut Cochrane zwar eindrücklich, allerdings seien die zugrundeliegenden Studien nur eingeschränkt aussagekräftig. Auch hier seien also weitere und besser designte Studien nötig, um Klarheit zu schaffen.
von Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien von Cochrane Deutschland
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gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus -
hexle postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 5 Tagen, 1 Stunde
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*
LG Sndra
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG