Mein erstes Mal… Diabetes-Charity-Gala 2017

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Mein erstes Mal… Diabetes-Charity-Gala 2017

Wow! Zwei Wochen liegt das erste Diabetes-Barcamp der Blood Sugar Lounge nun schon hinter uns, und ich bin immer noch total geflasht von all den Eindrücken, die an diesem tollen Wochenende auf mich eingeprasselt sind. So viel Austausch mit anderen Diabetikern tat einfach nur extrem gut, und ich bin mir sicher, dass ich mich mit den vor Ort angesprochenen Themen noch lange Zeit gedanklich auseinandersetzen werde.

Der heutige Beitrag soll jedoch nicht vom Barcamp handeln, worüber ja schon auf vielen Kanälen berichtet wurde, sondern von einer Veranstaltung, die einige Tage später in Berlin stattfand. Die Rede ist von der 7. Diabetes-Charity-Gala im TIPI am Kanzleramt.

Auch ich hatte dieses Jahr dank #dedoc° die Möglichkeit, einen Platz zu ergattern, und da ich noch Freunde in Berlin sowie meine Schwester besuchen wollte, war für mich sehr schnell klar, dass es doch mal wieder an der Zeit wäre, unserer schönen Bundeshauptstadt einen Besuch abzustatten. Also ab nach Berlin, wo ich am 26. November zerrissene Jeanshose und Rucksack gegen schicken Anzug und Krawatte eintauschte.

Schick im Blitzlicht: Stephanie Haak, Michael Krauser und Lea Raak.

Zugegebenermaßen war ich anfangs etwas skeptisch, was ich von solch einem Event genau erwarten und halten sollte. Was genau passiert dort? Wer wird da sein und warum? Wozu brauchen wir eine Diabetes-Charity-Gala? Alles Fragen, auf die ich eine Antwort bekam, aber dazu gleich mehr.

Auch mit dabei: Weltmeister Philipp Lahm

Durch den Abend führte uns Inka Bause. Die Frau, die anscheinend für jede Situation einen passenden Spruch auf den Lippen hat. Ich fand sie jedenfalls super amüsant. Nach kurzer musikalischer Begrüßung kam es für mich als bekennendem Bayern-Fan zu einem der Höhepunkte des Abends: Philipp Lahm hielt mit Inka Bause einen kleinen Dialog zum Auftakt. Was unser Weltmeister-Kapitän mit dem Thema Diabetes zu tun hat, war mir zwar anfangs etwas schleierhaft, klärte sich dann aber im Laufe des Gesprächs: Er ist mittlerweile als Unternehmer tätig und vertreibt Pflegeprodukte, zu denen auch eine Pflegeserie für Diabetiker zählt.

Diabetes = Leistungssport

Mir gefiel insbesondere sein Vergleich zwischen Leistungssport und Diabetes, denn in beiden Fällen lerne man, auf die Rückmeldungen und Signale des eigenen Körpers zu achten und ein starkes Bewusstsein für seine eigene Gesundheit zu entwickeln. Ein ziemlich guter Vergleich, wie ich finde, mal ganz abgesehen davon, dass ich mich nach manchen Unterzuckerungen so fühle, als hätte ich gerade 90 Minuten plus Verlängerung hinter mich gebracht.

Im Anschluss daran fand der Diabetes-Kids-Rap-Contest statt, den die „Dia-Beatz“ für sich entschieden, ehe sie sich noch ein Gruppenfoto mit Philipp Lahm sicherten. Ich gebe zu: Neid!

Die Rap-Kids von Dia-Beatz mit Philipp Lahm und Inka Bause auf der Bühne.

Wurden während der Gala präsentiert: Diabetes-Spendenprojekte

Auch in diesem Jahr wurden natürlich Spendenprojekte von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe vorgestellt. Dabei handelte es sich zum einen um das AMBA-Projekt, mit dessen Hilfe darauf aufmerksam gemacht werden soll, welchen multifaktoriellen Belastungen Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes ausgesetzt sind.

Zum anderen wurde das Diaversary-Projekt der #dedoc°-Community präsentiert, bei dem es darum geht, die individuelle Geschichte des ersten Jahres mit Diabetes mit anderen Betroffenen zu teilen, Neudiagnostizierte zu erreichen und die Community zu stärken.

Zwei, wie ich finde, tolle und fördernswerte Projekte, die man sich auf der Homepage der Deutschen Diabetes-Hilfe (AMBA-Projekt und Diaversary-Projekt bzw. www.diaversary.org) nochmal in Ruhe durchlesen oder auch in bewegten Bildern zu Gemüte führen kann.

Dementsprechend wurden im Anschluss daran die großen Schecks mit den Spendengeldern von verschiedenen Unternehmen an die jeweiligen Promi-Paten übergeben, welche ebenfalls auf diverse Art und Weise in ihrem Leben mit dem Thema Typ-1-Diabetes in Verbindung stehen.

Der Thomas-Fuchsberger-Preis

Das absolute Highlight kam meiner Meinung nach dann am Ende der Gala mit der Verleihung des Thomas-Fuchsberger-Preises an Dr. Karsten Milek, der für seinen „KiDS-Kurs“ ausgezeichnet wurde. Mir war Dr. Milek schon von Gesünder unter 7 PLUS in Nürnberg bekannt, wo er ein Teilnehmer des Experten-Talks war. Auch dort kam schon einmal der KiDS-Kurs zur Sprache, doch dass es sich dabei um so ein großes und schon lange bestehendes Projekt handelt, war mir damals nicht bewusst.

Diese Sommer-Kurse für Kinder mit Typ-1-Diabetes leitet Dr. Milek nämlich schon seit dem Jahr 1992. Krasse Leistung, wenn ich bedenke, dass ich in dem Jahr geboren wurde und die Ferienfreizeit von Jahr zu Jahr immer wieder mit neuen Ideen ein voller Erfolg ist.

Ein super Engagement, welches zu Recht mit diesem Preis und den damit einhergehenden 5000 Euro belohnt wurde. Wie der KiDS-Kurs genau aussieht, könnt ihr euch hier nochmal mit Popcorn anschauen.

Der Gala-Abend neigt sich dem Ende

Musikalisch wurde die Veranstaltung übrigens von Alexa Feser begleitet und durch Kimberly Wolf mit ihrem Diabetes-Song abgeschlossen.

Im Anschluss daran bestand die Möglichkeit, sich mit bekannten und bis dato unbekannten Gesichtern auszutauschen und dabei neuen Input sowie Denkanstöße rund um den Diabetes zu gewinnen. Und damit wurde auch meine anfängliche Skepsis, vor allen Dingen bezüglich der Frage „Wozu brauchen wir eine Diabetes-Charity-Gala?“ mehr als ausreichend beantwortet.

Selfie auf dem roten Teppich: Hanno knipst und mit dabei sind von links nach rechts: Bastian Hauck, Lea Raak, Günter Nuber (bisschen verdeckt) und natürlich Michi Krauser selbst.

Es ist wichtig, auf solchen Veranstaltungen dem Diabetes ein oder mehrere Gesichter zu geben, für das Thema zu sensibilisieren, die Komplexität und Vielfalt der Krankheit zu veranschaulichen, Leute wie Dr. Milek für ihr Engagement, dass schon so vielen Diabetikern geholfen hat, auszuzeichnen sowie den Dialog und Austausch über Diabetes zu fördern, wodurch sich wiederum neue Projekte für die Zukunft ergeben können.

Alles Diabetes-Barcamper, aber diesmal in Berlin unterwegs: Michi Krauser, Hanno Schorlemmer, Lena Schmidt,
Tine Trommer, Günter Nuber und Kristian Senn.

Auch wenn mir mein letzter Wunsch des Abends – mit den anwesenden Leuten der Blood Sugar Lounge Karaoke singen zu gehen – verwehrt wurde, war es eine unglaubliche Woche. Eine Woche, die komplett im Zeichen des Diabetes stand, weshalb es auch nicht verwunderlich ist, dass der Fahrer meiner Mitfahrgelegenheit Richtung Heimat auch Typ-1er war.

Für mich bleiben unterm Strich unvergessliche Eindrücke, tolle neue Bekanntschaften und ganz viel neue Motivation für meinen eigenen Blog Type 1 Backpacker und die Zusammenarbeit mit der Community.

Danke an alle, die Teil dieser Woche waren und sie so einzigartig gemacht haben.

Liebe Grüße, euer Michi

 


Günter Nuber, Chefredakteur des Diabetes-Journals, im exklusiven Interview mit Weltmeister Philipp Lahm während der Diabetes-Charity-Gala. Natürlich mit der Frage, in welchem Verein er sein Comeback starten wird – und mit einer Antwort …

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  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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