Online-Test für das Herzinfarkt-Risiko erneuert und erweitert

Online-Test für das Herzinfarkt-Risiko erneuert und erweitert
Online-Test für das Herzinfarkt-Risiko erneuert und erweitert
Foto: Rido – stock.adobe.com | Deutsche Herzstiftung

Die Deutsche Herzstiftung hat ihren Online-Test für das Herzinfarkt-Risiko überarbeitetet und erweitert. Mit dem Online-Tool kann das Herzalter berechnet werden. Es hilft zudem Herzpatienten und Herzgesunden bei der Herzinfarkt-Risikovorsorge – alles innerhalb von nur zwei Minuten.

Jährlich sterben in Deutschland weit mehr als 100.000 Menschen (mit und ohne Diabetes) am Herzinfarkt oder durch plötzlichen Herztod. Viele der Betroffenen wussten zu spät oder gar nicht von den Herzerkrankungen und Risikofaktoren, die diese schwerwiegenden Ereignisse verursacht haben. Menschen mit Diabetes sollten ihre Herzgesundheit besonders im Blick haben. Denn die Stoffwechselerkrankung kann sich negativ auf das Organ und dessen Funktion auswirken. Darauf zurückzuführende Todesfälle stellen noch immer eine der häufigsten Ursachen für einen verfrühten Tod dar. Um Menschen vor diesen lebensbedrohlichen Herznotfällen zu schützen und bei der Einschätzung des Risikos für das erstmalige oder erneute Auftreten eines Herzinfarkts zu helfen, hat die Deutsche Herzstiftung ihren Herzinfarkt-Risiko-Test erneuert und erweitert.

Berechnung der individuellen Gefahrenlage mit dem Online-Test für das Herzinfarkt-Risiko

Das persönliche Risikoprofil wird anhand von 23 schnell zu beantwortenden Fragen ermittelt. Neben Alter und Geschlecht wird z.B. nach Gewicht, Vorerkrankungen, Blutdruck, Cholesterin, Nikotinkonsum, Ernährung, Bewegung und Medikamenten gefragt. Am Ende steht das Ergebnis mit einer individuellen Einschätzung des Risikos angegeben. Sowohl für Menschen ohne als auch Menschen mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt der Test an, wie hoch das Risiko im Vergleich zum durchschnittlichen Risiko ist. Das Ergebnis wird mithilfe von wissenschaftlich geprüften Risiko-Scores errechnet.

➤ zum Herzinfarkt-Risiko der Deutschen Herzstiftung

„Ein schlechtes Testergebnis bedeutet jedoch nicht, dass man dem Herzinfarkt hilflos ausgeliefert ist, sondern es dient als Aufforderung, etwas für die Gesundheit zu tun“, betont Dr. Fabian Starnecker, der den Online-Test für das Herzinfarktrisiko mitkonzipiert hat. Der Assistenzarzt der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München (DHM) rät: „Am besten sollte man einen Internisten oder Kardiologen aufsuchen, um gemeinsam eine Strategie gegen den Herzinfarkt zu entwickeln.“

Auch interessant:
➤ „Herzenssache Lebenszeit“ wieder on tour: Aufklärung über Diabetes und Herz-Kreislauf­erkrankungen

Neu ist, dass der Test das Herzalter bestimmt. „So lässt das Testergebnis leicht erkennen, ob Handlungsbedarf besteht“, erklärt Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, der ebenfalls federführend an der Entwicklung des Online-Tests für das Herzinfarkt-Risiko beteiligt war. Zudem kann der Test sowohl von herzkranken als auch von gesunden Menschen ohne diagnostizierte Herzkrankheit zur Einschätzung ihres persönlichen Risikos genutzt werden kann. Bei bereits herzkranken Menschen wird anstelle des Herzalters das Risiko für einen erneuten Herzinfarkt geschätzt. Insgesamt ist die Auswertung durch die neu hinterlegten Risiko-Scores noch differenzierter als in der Vorgängerversion.

Kein Ersatz für Arztbesuch – gesunder Lebensstil ist der beste Hebel für die Herzgesundheit

„Dem Herzinfarkt geht in den meisten Fällen eine langjährige Erkrankung der Herzkranzgefäße, die koronare Herzkrankheit, voraus, die wiederum durch Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, also hohes Cholesterin, Rauchen oder Diabetes verursacht wird. Der Risikotest hilft schnell und einfach dabei, diese Risiken aufzudecken“, erläutert Prof. Schunkert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Ärztlicher Direktor des DHM.

Podcast: Das Herzrisiko testen – wie gut ist das möglich?
Im aktuellen Podcast der Deutschen Herzstiftung informieren die Entwickler des Tools, wie verlässlich ein solcher Test sein kann:
➤ zur Podcast-Folge

Der Risiko-Test soll nicht den Arztbesuch ersetzen. Er hiflft vielmehr, sondern bei der Einschätzung des persönlichen Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen, um möglichst frühzeitig gegensteuern zu können. Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, das Herz länger jung zu halten, gesund zu bleiben und auch das Risiko für einen erneuten Herzinfarkt zu minimieren. Der Test liefert Herzgesunden wie auch bereits Erkrankten wichtige Hinweise, ob vielleicht noch mehr für die eigene Herzgesundheit getan werden sollte.



von Redaktion Diabetes-Anker

mit Materialien der Deutschen Herzstiftung

Beitrag teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

− 1 = 1

Aktuelle Beiträge aus den Rubriken

AID-Systeme für Kleinkinder mit Diabetes: Wann hat das Warten ein Ende?

AID-Systeme für Kleinkinder mit Diabetes: Wann hat das Warten ein Ende?

AID-Systeme, also technologische Hilfsmittel, die Insulin teilweise automatisiert verabreichen, sind ein Game-Changer in der Diabetes-Therapie. Für Kleinkinder mit Diabetes steht diese Technologie jedoch nur eingeschränkt zur Verfügung. Denn bislang sind für diese Altersgruppe nur wenige Systeme zugelassen oder praktikabel. Dabei ist gerade für diese Patientengruppe ein

Weiterlesen »
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt – Glukosemessung – hier wird für Kontrolle gezahlt – AdobeStock_Artbesou

#52: Glukosemessung – hier wird für Kontrolle gezahlt

Glukosesensoren, auch CGM-Systeme genannt, können bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes – auch ohne Insulintherapie – den Verlauf positiv beeinflussen, da sie den Gewebezucker 24/7 messen und somit detaillierte Einblicke in den Tageszyklus geben. Das hat zum Vorteil, dass man ein rundum Monitoring hat und rechtzeitig eingreifen

Weiterlesen »
Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen
Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

⚓️ Jetzt AnkerLetter abonnieren 💌

Mit dem regelmäßigen gratis Newsletter gelangen die wichtigsten aktuellen Informationen für Menschen mit Typ-2-Diabetes automatisch in deinen Posteingang. Trage jetzt deine E-Mail-Adresse ein und verpasse keine wichtigen Nachrichten mehr. (Die Abmeldung ist jederzeit möglich über einen Link im Newsletter.)