Schlank? 10 Regeln!

4 Minuten

© Hans Lauber
Schlank? 10 Regeln!

Echt essen im September: 10 Tipps für alle, die auf Dauer schlank werden oder bleiben wollen hat Hans Lauber. Sein Credo: „Wer diese Empfehlungen beherzigt, nimmt dauerhaft ab.“

Schnell ist sinnlos Schlank werden und vor allem schlank bleiben, geht nur als Lebenseinstellung. Wenn Sie wirklich Kilos im zweistelligen Bereich verlieren wollen und die auch nicht nach einem halben Jahr wieder draufhaben wollen, müssen Sie sich mindestens ein Jahr Zeit geben. Und Sie müssen in dieser Zeit ein anderes Verhältnis zum Essen entwickeln. Das muss etwas werden, was ihnen Lust bereitet, nicht etwas, mit dem Sie sich kasteien. Nutzen Sie diese Zeit, gehen auf Entdeckertour zu Märkten, zu Bauernhöfen – und lernen selbst zu kochen.

Setzen Sie dem Körper Signale Der Körper hört auf Sie. Wenn Sie ihn jeden Morgen mit einem Fitness-Frühstück wecken, reagiert er darauf – etwa mit einer perfekten Verdauung. Wenn er viele Monate lang keinen fetten Schweinsbraten kriegt, fängt er einfach an, das Cholesterin zu senken. Wenn Sie jeden Tag Gemüse essen, dann startet er ein Vitalprogramm. Wenn Sie sich jeden Tag bewegen, setzt er die permanente Fettverbrennung in Gang.

Vergessen Sie Diäten Diäten setzen dem Körper auch Signale – leider die falschen. Sie suggerieren ihm, jetzt ist Notzeit. Mit diesem Kriegszustand fertig zu werden, darauf ist der Körper seit Zehntausenden von Jahren programmiert. Sie können die Diät noch so lange, noch so verbissen durchhalten, der berüchtigte Jojo-Effekt macht in der Regel alles wieder zunichte. Lieber ein paar einfache Tricks: morgens richtig frühstücken (ohne Süßes!), um dem Heißhunger der kommenden Nacht die Grundlage zu entziehen. Und dann die großen Mahlzeiten in kleinere aufteilen – abends möglichst am Wenigsten essen. Ganz wichtig: vor dem Einkaufen einen Apfel essen, vor dem Essen ein Glas kaltes Wasser trinken.

Wagen Sie die Waage-losigkeit Nichts ist deprimierender, als täglich auf die Waage – und keinen Fortschritt zu registrieren. Und wenn es ein paar Gramm weniger sind, ist es meist auch nur falscher Zauber. Oft ist es Wasser, das ausgeschwemmt wurde – und das Sie eh wieder ersetzen müssen.

Sinnvoller als die Waage ist ein Gerät, das kontinuierlich den Blutzucker misst – etwa das „Free Style Libre“ von Abbott, welches zwei Wochen lang rund um die Uhr den Gewebezucker (der mit dem Blutzucker korreliert) aufzeichnet und die Werte sofort mitteilt. Das ist ungemein eindrücklich, wenn Sie etwa sehen, dass nach einem Glas Fruchtsaft die Werte in dramatische Höhen schießen. Leider kosten die selbst anbringbaren Sensoren 60 Euro. Allerdings genügt es, nur einige Wochen lang die eigene Blutzuckerkurve zu beobachten – denn das Muster wiederholt sich immer wieder. Wichtig ist nur, dass Sie nach den Messwerten auch aktiv handeln!

Balancieren Sie den Ballast Magen und Darm haben gerne was zu schaffen. Also geben Sie ihnen ordentlich zu tun. Verteilen Sie geschickt über den Tag die berühmten Ballaststoffe – Vollkornbrot, Salat, Gemüse, natürlich Körner. Dazu noch tüchtige Bewegung. Sie werden sich wundern, wie die Darmperistaltik auf einmal in Schwung kommt, wie geordnet ihre Verdauung plötzlich wird.

Essen Sie Dimensionen „Ich habe doch gar nicht viel gegessen“, klagen viele Beleibte. Grad mal sechs kleine Trüffel-Pralinen waren es. Nur sind die so mächtig wie drei Bananen oder wie eine Riesenschüssel Salat. Aber nach dem groß dimensionierten Salat haben sie keinen Hunger mehr. Ganz anders bei den Trüffel-Pralinen: So ein bisschen Hunger ist noch da. Also die letzten drei aus der Packung auch noch rein. Sind ja so klein.

Viele Kohlenhydrate, viele Pfunde Natürlich brauchen Sie den Brennstoff Kohlenhydrate – aber Sie brauchen die richtigen: Nämlich komplexe, die nicht so schnell ins Blut gehen und dort das Dickmachhormon Insulin locken. Die finden sich im Vollkornbrot, in Hartweizennudeln, in Wildreis (eigentlich ein Grasgewächs), in den meisten Gemüsen – aber auch die möglichst sanft blanchieren. Was kaum geht, sind Weißbrote, Durchgekochtes wie Nudeln, Reis – und auch das nur in kleinen Portionen so wie in Italien. Was überhaupt nicht geht, sind gesüßte Getränke, sind Colas, Fruchtsäfte, selbst beim Orangensaft empfiehlt sich Zurückhaltung. Denken Sie auch an die Nahrung fürs Gehirn, also regelmäßig Nüsse naschen.

Werden Sie Wander-Arbeiter Über 70 Prozent aller Autofahrten liegen unter drei Kilometern. Würden alle diese kleinen Wege zu Fuß oder per Fahrrad erledigt, wäre das eine enorme Entlastung der Umwelt, und es wäre ein enormes Fitnessprogramm. Vor allem, wenn auch noch jede Treppe bestiegen wird und täglich mindestens eine halbe Stunde flott gelaufen würde. Die meisten Smart Phones zählen diese Schritte, wobei mir diese ständige Kontrolle auch Unbehagen bereitet. Trotzdem schaue ich hin und wieder aufs Display – und bin meistens positiv überrascht: Bei mir sind es in der Regel mehr als zehntausend Schritte am Tag.

Sieben schlanke Helfer Leinsamen in seiner gequollenen Form ist ein perfekter Helfer für die Verdauung. Bockshornklee lässt das Insulin besser wirken, wenn er vorher ebenfalls quellen darf. Essig zügelt dick machende Kohlenhydrate, damit sie nicht so schnell ins Blut flutschen. Grüntee, der nicht zu heiß gebrüht wurde, enthält viel Vitamin C und bewährt sich als Cholesterinsenker. Wildfleisch prunkt mit der Aminosäure Taurin, welche der Fettverbrennung auf die Sprünge hilft. Olivenöl in seiner kalt gepressten Variante ist das optimale Fett, und es zügelt auch noch Entzündungen. Wein in Maßen getrunken, dämpft auf sanfte Art den Anstieg des Blutzuckers, was der schlanken Linie dient. Natürlich muss es ein trockener Tropfen mit unter vier Gramm Restzucker sein. Hier eine gute Quelle: www.weinbau-ruser.de

Schmeicheln Sie der Seele Wer sich nichts Gutes tut, stresst seine Seele. Eine gestresste Seele bringt aber das mentale Gleichgewicht aus der Balance, was dann leicht zu dick machendem „Frustessen“ führt. Gönnen Sie sich deshalb ab und an ein gutes Essen in angenehmer Umgebung – wobei ich empfehle, sanft gegarten Fisch zu genießen, so wie die konfierte Seeforelle auf meinem Foto. Begleitet von einem trockenen Wein frommt das Gericht der schlanken Linie und ist eine Wohltat für die Seele.

Fit wie ein Diabetiker

Die aktualisierte Version eines Textes aus der sechsten Auflage von 2007 meines Buches „Fit wie ein Diabetiker“, das 2002 erschienen ist, sind diese Empfehlungen. Mit über 60 000 verkauften Exemplaren gehört das immer noch erhältliche Werk zu den erfolgreichsten Diabetes-Ratgebern.

Bei mir wirken die Ratschläge jedenfalls: Seit über 20 Jahren wiege ich 68 Kilo.


ECHT ESSENheißt der Blog, in dem ich seit zehn Jahren jeden Monat mindestens ein Gasthaus vorstelle. Wichtiges Auswahlkriterium: Herkunft der Produkte.


von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de

Internet: www.lauber-methode.de

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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