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„Sonne“: Bodenständig
4 Minuten
Das Echt essen-Gasthaus im Oktober: Eine schnörkellose Landküche serviert das Gasthaus im nördlichen Kaiserstuhl. Und nach dem Essen lockt ein einladender Kräuterpfad
Am Ende eines lauschigen Tals liegt der uralte Weinort Amoltern. Dort bewirtschaftet die Familie Sacherer schon lange die eingesessene „Sonne“, deren Fachwerkfassade prächtig mit wildem Wein bewachsen ist, was wunderbar zum dazugehörigen eigenen Weingut passt.

Wilder Wein schmückt die Fassade: „Sonne“ in Amoltern
Wie aus der Zeit gefallen wirkt das Gasthaus innen mit gemütlichen Tischen, Stühlen und Lampen. Gottseidank auf der Höhe der Zeit ist die Küche von Arno Sacherer, der nach jahrzehntelanger Wanderschaft wieder in die Heimat zurückgekehrt ist. Da ist einer, der das Handwerk perfekt beherrscht und die selbstgemachten Flädle in einer intensiv-kräftigen und heißen Brühe schwimmen lässt. Ein perfekter Einstieg für 5,80 Euro. Auch die frisch angemachten Salate sind weit entfernt von der üblichen Einheitsware.

Als die Oma noch kochen konnte: Eingemachtes Kalbfleisch
Traditionelle badische und elsässische Gerichte sind die Spezialität des Kochs, der auch noch als Kellner und Wirt wirkt. So stehen Schinkenbrot, Elsässer Wurstsalat, Rindfleischsalat und Warmes Schäufele mit Kartoffelsalat auf der kleinen, aber feinen Karte. Auf Vorbestellung gibt es sogar das Elsässer Nationalgericht Bäckeoffe, einen deftigen Weineintopf. Ich aber ordere ein fast vergessenes badisches Nationalgericht, nämlich „Eingemachtes Kalbfleisch“ für 21,50 Euro. Das sind in Fett angedünstete Kalbfleischwürfel, die mit hauseigenem Wein abgelöscht, mit Kalbsfond aufgefüllt und mit Gewürzen sowie Suppengemüsen gegart werden. Das Fleisch ist butterzart, die Soße rassig-frisch und das Gemüse Diabetes-freundlich kurz und knackig gegart. Selbstredend sind die Spätzle selbst gemacht. Ein Gedicht von einem Gericht!

Sieht aus wie Zunge – und ist: Kalbszunge in Burgunder
Ein großes Plus der „Sonne“ ist das vom Bruder Willi Sacherer geleitete Weingut auf der gegenüberliegenden Seite der Bergstraße. Ein gewitzter und kluger Winzer mit einem großen Weinwissen ist Willi Sacherer, von dem mich besonders sein Muskat begeistert. Oft geraten diese Tropfen blumig-süß, nicht so hier: Schlanke 11 Prozent Alkohol und keine 5 Gramm Restzucker ergeben einen eleganten Aperitif. Für 5 Euro steht das „Viertele“ (also 0,25 Liter, eine hergebrachte badische Maßeinheit) auf der Karte. Wer eine ganze Flasche mitnehmen möchte, ist mit 6,10 Euro bestens bedient. Ein „volles Maul Wein“ ist der 2020er Grauburgunder für 4,20 Euro (4,90 Euro die 0,75er Flasche zum Mitnehmen). Bestens passt dieser vollmundige, aber trockene Tropfen zu der ausgezeichneten, zarten Kalbszunge in Burgundersoße. Ein ebenso rares wie feines Gericht.
Fazit: So muss Landküche sein – gut, genug und preiswert
https://gasthof-sonne-amoltern.business.site/

Feine Weine und großartiger Wildpflaumenschnaps: Zibärtle
Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten die Sacherer Weine. Vor allem angetan bin ich von einem Wein, dem ich mit einer prinzipiellen Skepsis begegne, nämlich der pilzwiderstandsfähigen (PIWI) Rebe Regent. Solche Sorten werden angesichts des Klimawandels gezüchtet, um die gefürchtete Rebenkrankheit falscher Mehltau (Perenospera) mit weniger schädlichen Spritzmitteln zu bekämpfen. Allerdings schmecken sie oft belanglos. Aber der 2018er Regent ist erstaunlich „weinig“ und mit unter 3 Gramm Restzucker genau richtig trocken. Außerdem kostet die Flasche angenehme 5,90 Euro. Deutlich teurer, nämlich 18,90 Euro für den halben Liter ist der Wildpflanzenschnaps Zibärtle mit einem fruchtintensiven Bukett. Aber dieser Ausnahmeschnaps ist sein Geld wert.
Ein Kräuterpfad mit 17 Stationen lockt oberhalb von Amoltern. Kurz und bündig werden heimische Kräuter wie Wiesensalbei oder Holunder auf dem 3,6 Kilometer langen Rundweg erläutert. Eine besonders wichtige Heilpflanze ist der „Weißdorn“, weil er präventiv das Herz schützt – und das praktisch ohne Nebenwirkungen. Reizvolle Ausblicke ins Elsass mit seinen Vogesenbergen bietet der Rundweg – und von dort geht es anschließend in die „Amolterer Heide“, das älteste Naturschutzgebiet des vielfältigen Kaiserstuhls.

Kräftigt das Herz: Kräuterwanderungspflanze Weissdorn
„Gasthof Sonne“
Adresse: Bergstraße 2, 79346 Endingen am Kaiserstuhl
Öffnungszeiten: Mi – Mo 11:00 – 14:00 Uhr und 16:45 – 22:00 Uhr; Di geschlossen
Kontakt: 07642 7242, https://gasthof-sonne-amoltern.business.site
ECHT ESSEN heißt der Blog, in dem ich seit zehn Jahren jeden Monat mindestens ein Gasthaus vorstelle. Wichtiges Auswahlkriterium: Herkunft der Produkte.
von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Internet: www.lauber-methode.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig