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Teil der TDM: Diabetes Gärten
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Über 50 Pflanzen wachsen im Diabetes Garten. Sie machen schlank, dämpfen Entzündungen, lassen Insulin besser wirken. Sie zeigen, wie sich chronische Leiden auch mit traditionellen Heilpflanzen kurieren lassen. Nach Basel und Frankfurt ist mein dritter Garten in Lübeck bei Prof. Schütt eröffnet worden.
Lifestyle-Diabetes nenne ich den Typ-2-Diabetes. Denn sehr viele Betroffene können die Stoffwechselstörung durch eine Änderung des Lebensstils in Griff bekommen, sodass weniger oder gar keine Medikamente mehr benötigt werden. Wichtig ist es, an das Idealgewicht heranzukommen – schließlich sind zu viele Pfunde der stärkste Zucker-Auslöser. Dann gilt es Entzündungen einzudämmen, weil chronische Inflammationen inzwischen als eine wichtige Ursache für die Diabetes-Explosion mit bald zehn Millionen Betroffenen allein in Deutschland gelten. Auch haben die meisten Typ-2-Diabetiker (im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes) genügend Insulin. Aber das Hormon wirkt nicht mehr richtig, weil die Betroffenen zu dick sind, sich zu wenig bewegen.
Die entscheidende Rolle bei der Eindämmung des Lifestyle-Diabetes spielt neben der Bewegung die Ernährung. Da kommt es darauf an, möglichst wenig schnelle Kohlenhydrate, also Zucker, zu essen. Möglichst viele Ballaststoffe zu konsumieren. Um zu verdeutlichen, welche Lebens-Mittel als Mittel zum Leben sich besonders eignen, habe ich für das Buch „Schlemmen wie ein Diabetiker“ zusammen mit einem Wissenschaftler eine Übersicht erstellt. Auf Basis dieser Übersicht habe ich dann einen Diabetes Garten angelegt – um den Menschen sinnlich erfahrbar zu machen, wie ihnen heilende Pflanzen, aber auch ganz normale Nahrungsmittel, wie etwa schlank machender Topinambur, helfen können, den Zucker zu zähmen.
Lauber´s Diabetes Garten in Riehen bei Basel: „Der Ur-Garten“
Es war im Jahr 2007, als ich Bina Thürkauf fragte, ob ich in ihrer „Gärtnerei am Hirtenweg“ einen Diabetes Garten anlegen darf. Ich durfte – und so gibt es an der prominentesten Stelle in der renommierten ökologischen Gärtnerei einen Garten, in dem über 30 Pflanzen von der Aloe bis zum Zimt wachsen. Mehrfach haben wir in den letzten Jahren dort „Gartentage“ veranstaltet, wo wir gemeinsam einer großen Interessentenschar zeigten, wie die Apotheke der Natur die eigenen Anstrengungen unterstützt. Im nächsten Jahr wollen wir das „Zehnjährige“ unseres Gartens mit einem besonders großen „Gartentag“ feiern – was voraussichtlich im September sein wird.

Zwei Garten-Gründer: Bina Thürkauf, Hans Lauber
Lauber´s Diabetes Garten in Frankfurt: „Der Klinik-Garten“
Es war im Januar des Jahres 2012, als mich Prof. Kristian Rett fragte, ob ich in Frankfurt einen weiteren Diabetes Garten anlegen möchte. Der Bitte des damaligen Chefarztes Diabetologie im „Krankenhaus Sachsenhausen“ kam ich gerne nach – schließlich ist diese von Carl von Noorden 1895 gegründete Klinik die weltweit erste Heilstätte, die sich ausschließlich der Diabetes-Behandlung widmete. Für Frankfurt entwickelte ich ein erweitertes Konzept für den Garten. Ich teilte die Pflanzen in fünf Beete ein, die sternförmig auf einen bestimmten Punkt zulaufen.
Die ersten drei Beete widmen sich wichtigen Diabetes-Ursachen, nämlich Übergewicht, Entzündungen, schlecht wirkendes Insulin. Die beiden anderen widmen sich typischen Folgen, wie schlecht heilende Wunden und Seelenschmerz. Wunderbar gelegen ist der Garten, umgeben von Bäumen mit positiven gesundheitlichen Wirkungen, wie etwa die Walnuss, die das Gehirn stärkt. Sehr viele tolle Veranstaltungen haben wir dort gemacht, wir haben aus dem Garten gekocht, es gab große Berichte darüber, sogar einen Fernsehfilm. Leider hat Prof. Rett Frankfurt inzwischen verlassen – aber ich hoffe, dass es diesen großartigen Garten mit seinen über 50 Pflanzen weiter geben wird.

Mein ganzer Stolz: Diabetes Garten in Frankfurter Klinik
Lauber´s Diabetes Garten in Lübeck: „Der Arzt-Garten“
Es war im Frühjahr 2016, als mich Prof. Dr. Morten Schütt fragte, ob ich in Lübeck einen weiteren Garten anlegen möchte. Zu der Zeit beschäftigte sich der renommierte Diabetologe, der eminent wichtige Beiträge zur Prävention des Typ-2-Diabetes geleistet hat, gerade mit dem Aufbau einer eigenen Praxis zusammen mit seiner Kollegin Dr. Aja Marxsen. Die Praxis gibt es inzwischen. Sie liegt an einem der faszinierendsten Plätze der schönen Hansestadt, nämlich „Am Koberg“ mit dem „magischen Dreieck“ aus: Der renommierten Heiligen-Geist-Hospital; der fast 700 Jahre alten St. Jakobi-Seefahrer-Kirche; der altehrwürdigen Schiffergesellschaft, eine der bekanntesten deutschen Traditionsgaststätten.
Auf einem versteckten Platz hinter der Praxis liegt der Garten, umgeben von alten Gebäuden, klimatisch günstig nach Süden, beschirmt von einer schützenden Mauer. Wie in Frankfurt ist der Garten wieder in fünf Beete gegliedert, die hier so hoch angelegt sind, dass sie sich bequem einsehen lassen. Da der Garten erst diesen September eingeweiht wurde, sind die Pflanzen noch was schütter, aber das wird im nächsten Jahr ganz anders. Ich freue mich auf die Arbeit mit Prof. Schütt, den ich als Arzt, Wissenschaftler und leidenschaftlichen Anwalt der Prävention sehr schätze – eine Wertschätzung, die beiderseitig ist, sagte er doch zur Einweihung: „Ich kenne niemanden, der sich so intensiv mit allen präventiven Facetten des Typ-2-Diabetes beschäftigt, wie Hans Lauber“

Garanten des Garten-Glücks: Aja Marxsen, Morten Schütt
Aber nicht nur für Diabetiker lohnt sich der Garten: „Davon profitieren alle“, so Morten Schütt, „denn der Garten zeigt fundiert, wie sich wichtige Zivilisationskrankheiten, etwa durch Entzündungen ausgelösten Schwächungen des Immunsystems, wie sich auch Übergewicht durch Pflanzen der traditionellen Naturheilkunde kurieren lassen“. So könnte der Garten ein Nukleus für eine schon lange überfällige Verbindung der klassischen Medizin und der Naturheilkunde werden – und deshalb sind die Diabetes Gärten auch ein integraler Bestandteil der „TDM Traditionelle Deutsche Medizin“. Ich kann mir gut vorstellen, dass nach Erscheinen des gleichnamigen Buches im kommenden Frühjahr weitere Gärten entstehen, dann auch unter dem Titel „TDM-Gärten“.

So sieht die Zukunft aus: Natur- und Schulmedizin werden eins
- Pflanzen, die schlank machen:Artischocke, Endivie, Erdmandel, Fenchel, Leinsamen, Löwenzahn, Meerrettich, Stevia, Topinambur, Weißkohl
- Pflanzen, die Entzündungen dämpfen
Goldrute, Hirse, Holunder, Johannisbeere, Kamille, Kartoffel, Mädesüß, Maronen, Spitzwegerich - Pflanzen, die Insulin besser wirken lassen
Aloe, Bittergurke, Bockshornklee, Brennessel, Geißraute, Grüntee, Kakao, Kaktusfeige, Kletterrebe, Knoblauch, Weinrebe, Zimt - Pflanzen, die Wunden schneller heilen
Arnika, Beinwell, Blutwurz, Gänsefingerkraut, Heidelbeere, Ringelblume, Rose, Schafgarbe - Pflanzen, die der Seele guttun
Engelwurz, Frauenmantel, Hopfen, Johanniskraut, Melisse, Minze, Rosmarin, Salbei, Wermut
Wer genau wissen will, wie die Pflanzen wirken, wie sich viele davon selbst anbauen lassen, findet in dem Buch „Mein Diabetes Garten“ fundierte Antworten. Hier geht’s zum Buch.

von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Website: www.lauber-methode.de
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