Yoshi: Kampai Nippon!

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© Hans Lauber
Yoshi: Kampai Nippon!

Das Echt essen-Gasthaus im Mai: Ein Prosit auf echte japanische Küche in Düsseldorf. Es schmeckt prächtig, es ist supergesund – aber was hat das mit Casanova zu tun?

Als Journalist hatte ich mehrmals die Chance, Japan zu besuchen. Einmal war ich eine ganze Woche nicht nur in Tokio, sondern auch in der alten Kaiserstadt Kyoto – und sogar in einem Landhotel, einem Ryokan mit Wänden aus Papier und der uralten Badekultur. Da habe ich natürlich alles falsch gemacht – und trotzdem: In keinem Land der Welt habe ich mich so wohl, so sicher gefühlt – und so großartig gegessen.

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Klein und fein: Yoshi

Das Zentrum des japanischen Lebens in Deutschland liegt in Düsseldorf. Weil hier viele renommierte Unternehmen ihren Sitz haben, gibt es eine Fülle von Geschäften, Hotels, Läden – und natürlich Gasthäusern. Als das beste japanische Restaurant in Deutschland gilt das Nagaya, das einen ganz eigenen Stil entwickelt hat, wo beste japanische Produkte vermählt werden mit Realien der europäischen Spitzenküche, wie etwa Gänseleber. Da ich es lieber authentisch habe, hat mich das nie so interessiert, außerdem ist das Haus sehr teuer. Spannender finde ich einen versteckt liegenden Ableger, den es seit einigen Monaten in der unscheinbaren Kreuzstraße gibt, wenige Meter vom Nagaya entfernt.

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Schlicht und elegant: Gastraum

Yoshizumi Nagaya heißt der Koch und Besitzer des Nagaya – und nach dem Anfang seines Vornamens hat er seine feine Dependance benannt. Wer das Yoshi betritt, taucht ein in eine eigene Welt: Höflich und freundlich wird der Gast begrüßt, zum Tisch geleitet. Wobei ich darum gebeten hatte, direkt am Tresen zu sitzen, wo ich den beiden Sushi-Meistern bei der Arbeit zuschauen kann. Ein Erlebnis, mindestens so beeindruckend wie das großartige Essen. Dezent werden warme Tücher gereicht, wird diskret nach den Wünschen gefragt. Weil ich die Küche kennen lernen will, bestelle ich das große Menü für 98 Euro, dessen Abfolge immer gleich ist: Appetithäppchen, Vorspeise-Variation, Suppe, Sashimi, Fisch, Hauptgang mit entweder Fleisch oder Sushi und Dessert. Mittags gibt es das Ganze in reduzierter Form etwas günstiger.

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Macht Appetit: Rogen-gekröntes Krabbenfleisch

Von wem die an Picasso gemahnende Zeichnung ist, will ich wissen. Es ist der Düsseldorfer Maler Markus Tollmann, erklärt Naoko Ogawa, die mit lebhaftem Charme durch den Abend führt. Aber schon folgen die beiden Appetithäppchen – angerichtet auf erlesenem Porzellan aus Nippon, wie alle Speisen. Der Abend ist auch eine faszinierende Reise durch die hochstehende Kultur des fernöstlichen Landes. Rohes Krabbenfleisch, gekrönt von Fischrogen und fein knusprigen Fäden, deren Namen ich vergessen habe. Aber das ist auch nicht so wichtig – wichtig ist, dass es federleicht-intensiv schmeckt. Wichtig ist auch, dass bei diesem Gang, wie bei jedem, herrlich intensive, meist Shiso-artige Kräuter für einen gezielten Kontrapunkt sorgen.

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Im Gleichklang: Meister Ooae und Meister Hayakawa

Direkt vor meinen Augen zelebrieren die beiden Sushi-Meister ihre Kunst. Zelebrieren ist wirklich das richtige Wort. Denn es fällt kein lautes Wort, die Headsets dienen der Verständigung, nicht dem Musikhören – wobei es nur ganz knappe Ansagen gibt. Es herrscht eine ungeheure Ruhe und Konzentration, jede Bewegung sitzt, alles ist blind aufeinander eingespielt, die kulinarische Variante des No Theaters.

Auffallend die schonende Behandlung der Produkte – seien es Fische, Kräuter, alles wird sofort wieder verpackt. Auffallend auch die absolute Sauberkeit, nach jedem Arbeitsschritt wird gewischt, werden die Hände gewaschen. Deutsch sprechen die beiden nicht, aber sie beantworten ausführlich auf englisch alle Fragen – und dann ist da auch noch Frau Ogawa, die letzte Zweifel beseitigt.

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Nippons Küchenkunst auf einem Teller: Vorspeisen

Ein Fest für Augen und Gaumen ist die große Vorspeisenplatte. Auf engem Raum ist hier versammelt, was die Küche Nippons ausmacht: Eingelegtes Gemüse wie die Zwiebeln im Vordergrund; leicht Gedünstetes wie der Spinat mit Lachsrogen in den rechten Schälchen (phantastisch!); Geräuchertes und Rohes wie das Lachs-Sashimi umwickelt mit dem geräucherten Ei; Gegrilltes wie der Aal mit Schwarzwurzeln in den linken Schälchen; Frittiertes wie die Shrimpsknödel und der Octopus auf der linken Seite; Gepresstes wie der Fischrogen Bottarga, eingerahmt von hauchdünnem Rettich, gekrönt von zwei Würzblättchen. Die Versuchung ist groß, diese Köstlichkeiten einfach wegzuschlabbern. Sinnvoller ist es, sie wie eine Meditation zu genießen und sich freuen, dass diese großartigen Miniaturen auch noch höchst bekömmlich sind.

Ach, ja, natürlich nur als Deko gedacht sind die beiden Kirschblütenzweige. Gegessen habe ich die Blüten trotzdem, schmecken zartbitter – und zartbitter mit dezentem Kopfschütteln kommentiert auch Frau Ogawa den Frevel.

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Es ist noch Suppe da: Eine ganze Kanne voll

Was für eine intensive Brühe, die der Gast selbst ins grüne Schälchen gießt. Aber jetzt fängt die Arbeit an: Denn es sind nur Stäbchen eingedeckt – und aus der engen Kanne die Köstlichkeiten herauszufischen, das dauert. Aber es lohnt sich, saftige Bambussprösslinge, gesundstrotzende Wakame-Algen, saftiges Krabbenfleisch. Ein Gedicht auch das Kraut, das angeblich Kinome heißt. Jedenfalls schmeckt es pfeffrig-zitronig. Es sind wohl auch diese mit unserem Senf verwandten Kräuter, welche das Essen so bekömmlich machen, auch weil sie klugerweise nie mitgekocht, sondern roh serviert werden.

Für uns „Langnasen“ gäbe es wahrscheinlich statt der Stäbchen auch vertrautes Besteck. Aber vom Gefühl her glaube ich, dass das Yoshi primär die japanische Kundschaft anspricht – und da gehören die Stäbchen einfach dazu.

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Frisch, frischer: Sashimissimo!

Für mich der Höhepunkt des Menüs: Sashimi, der rohe Fisch. Jede Sorte wird mit einem anderen japanischen Messer geschnitten. Vergessen Sie alles, was Sie über rohen Fisch wissen. Lassen Sie sich einfach hinreißen von diesen auf dem Punkt zubereiteten, perfekt gekühlten Köstlichkeiten, nämlich: Holzmakrele, Hamachi, Thunfisch und Dorade aus Japan – beginnend bei dem braunen Glasteller links und dann im Uhrzeigersinn. Zart schmelzend schmeckt das. Dazu wird auch eine wunderbare, selbst verfeinerte Soja-Meerrettich-Sauce gereicht, die ich aber nur sparsamst dosiert habe.

Sushi Um den Genuss zu verlängern gibt es den Fischgang später auch noch als Sushi, also mit wenig, aber perfektestem Reis. Auch bei diesen Fischen können die Köche genau sagen, wo die einzelnen Sorten herkommen: Lachs aus Schottland, Thunfisch aus Spanien sowie Dorade und Holzmakrele aus Japan stehen auf dem Programm – mehr oberfitte Omega-3-Fette gehen nicht. Aber wer wird denn bei diesem überwältigenden Genuss an Gesundheit denken!

Ja, die Japaner sind Fanatiker des frischen Fisches. Wie frisch, das habe ich einmal in Tokio erlebt, wo vorne der Fisch noch lebte – und hinten schon abgeschnitten wurde. Als ich Naoka Ogawa die Geschichte erzähle, hebt sie die Augenbrauen. Und als ich frage, ob es das heute noch gibt, lächelt sie vieldeutig.

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Nur Fliegen ist schöner: Tapioka-Chip auf Dorade

Ach, ja – es gibt auch noch einen echten Fischgang unter all den Fischen des Abends. Es ist eine saftig gebratene japanische Dorade, auf der ein Rapsblütengemüse thront – und darüber schwebt, als würde er gleich abheben, ein Tapioka-Chip. Nun hat diese Tapiokastärke kaum Eigengeschmack. Den hat dafür das darüber gestreute Pulver aus Süßkartoffeln. Erwähnenswert (auch wenn auf dem Bild kaum sichtbar) die elegante Essigsauce – wieder ein Baustein der Bekömmlichkeit.

In einer kleinen Küche links neben dem Tresen wird der Fisch gebraten, der Chip gebacken – und dann von den beiden Köchen arrangiert.

Auch vom Wein verstehen sie im Yoshi etwas. Die Karte ist klein und hochpreisig, aber der 2011er Mosel-Riesling für 55 Euro ist ein Volltreffer. Der in der Weinszene Kultstatus besitzende Günther Steinmetz hat in seiner Lage Mülheimer Sonnenlay noch wurzelechte 70 jährige Reben stehen. Der spontan vergorene Wein schmeckt trocken (obwohl er es nicht ist), hat trinkfreudige 11 Prozent – und federt elegant die unterschiedlichsten Geschmäcker der Gerichte ab, sogar die Soja-Sauce. Übrigens: Es gibt nur noch ganz, ganz wenige Winzer (vor allem an der Mosel), die wurzelechte Reben haben.

Sake gibt es natürlich auch – mit einer nach oben offenen Preisskala. Ich probiere ihn als Cocktail mit der zitronenartigen Yuzu aromatisiert, was zart-süß schmeckt und 12 Euro kostet.

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Schokoeis trifft Kirschblatt: Dessert

Ein kleiner Stilbruch, aber ein verzeihlicher: Dessert. Das passt nun wirklich nicht ins japanische Küchenballett. Aber es ist noch einmal ein wunderbares Fest fürs Auge. In Erinnerung bleiben ein ordentliches Schokoeis, erste Erdbeeren – aber vor allem das karamellisierte Kirschenblatt und der Klebereiskuchen, der mit köstlichen Matchakrümeln bestreut ist. Immerhin: Das Ganze ist wenig süß. Ach, ja – und dann funkelt da noch die pfeffrig-aromatische Hornveilchen-Blüte, die ich verputze, was aber wohl den Beifall der charmanten Gastgeberin findet.

Domo arigatou, Frau Ogawa für einen schönen Abend!

Superfood, das Casanova geschmeckt hätte

Sechs Gänge gegessen, also pappsatt? Mitnichten! Ich fühle mich federleicht, sprühe vor Energie – eine Energie, die stundenlang vorhält. Das ist nun endlich einmal eine Küche, die den strapazierten Namen Superfood verdient: Power-Proteine, kaum Kohlenhydrate, vitalisierende Kräuter. Hätte Casanova das Yoshi gekannt, wäre er Stammgast geworden!

Fazit: Wer authentisch in die japanische Lebens- und Essenskultur eintauchen will, wird im „Yoshi“ glücklich.

Kreuzstraße 17, 40 210 Düsseldorf, 0211/860 430 60. Sonntag, Montag zu, sonst mittags und abends geöffnet. Keine eigene Homepage!

„Das ist mir viel zu teuer“

So lautet ein Vorwurf, den ich oft auf meine „Echt-Essen“-Berichte hören muss. „Über 100 Euro pro Person für einen Abend, das geht gar nicht“. Nun, 100 Euro sind viel Geld. Eine Summe, die viele in der Tat nicht aufbringen können. Nur, die Vorwürfe kommen meistens aber von Leuten, die solche Beträge mit leichter Hand ausgeben, wenn es um Reisen, wenn es um teure Klamotten – und natürlich, wenn es um Autos geht. Da spielen hohe Beträge plötzlich keine Rolle mehr.

Jetzt weiß ich natürlich auch, dass sich solche grundsätzlichen Präferenzen nicht ändern lassen. Aber im genussfreudigen Markgräflerland südlich von Freiburg, wo ich herkomme, war gutes Geld für gutes Essen nie ein Thema – meinen ersten, mühsam in der Fabrik in 12-Stunden-Schichten (das gab´s früher!) verdienten Lohn habe ich nach Illhäusern ins Drei-Sterne-Haus getragen. Sicher, heute gehe ich nur noch selten ins Besternte – mich interessieren inzwischen eher die Häuser mit authentischen Produkten, so wie das Yoshi.

Drei gute Gründe will ich für gute Gasthäuser nennen:

  • Beste Produkte „Das Produkt ist der Star“, lautet die Parole der Gastronomielegende Eckart Witzigmann. In der Tat treiben die Besten einen ungeheuren Aufwand, um einzigartige Waren zu bekommen. Waren das früher vor allem Edelprodukte wie Hummer und Kaviar, so sind viele Köche heute scharf auf alte Gemüsesorten, seltene Kräuter und heimisches Fleisch von frei laufenden Tieren. Ein großartiges Beispiel für diese Art von Küche ist „Döllerer“ in Golling bei Salzburg.
  • Schonende Zubereitung Auch wenn das Wort „gesund“ kaum jemand von der kochenden Zunft in den Mund nimmt, so erfüllen viele Zubereitungen höchste ernährungsphysiologische Kriterien. Da wird schonend gegart und gedämpft, was die Vitalstoffe jubeln lässt. Da werden vergessene Techniken wie das Einwecken wiederentdeckt, was teilweise sogar den Vitamingehalt ansteigen lässt. Da wird bei niedrigen Temperaturen der Fisch confiert, was die empfindlichen Proteine schützt.
  • Amüsante Atmosphäre Steif war gestern. Mit Freude erinnere ich mich an einen Besuch im Drei-Sterne-Haus „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn. Da war eine kluge, schlagfertig-witzige Brigade am Werk, die einen tadellosen Service mit ungekünstelter Lebensfreude paarte. Sicher, das ist nicht überall so. Aber in immer mehr Häusern ist das Essen nicht nur Genuss, sondern auch amüsante Unterhaltung. Am Vortrefflichsten im „Le Moissonnier“ in Köln.

Was mir auffällt: Viele der Essensgeizkrägen plagen sich mit gesundheitlichen Problemen – geben viel Geld für „Mittelchen“ aus. Da vertraue ich doch lieber meiner bewährten Medizin: Gutes Essen.

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Teuer? Nein, Naturmedizin ohne Nebenwirkungen


von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
, Internet: www.lauber-methode.de

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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